Dombek, Paweł

Paweł Dombek (1865-1925). Polnischer Journalist, 1912-18 Reichstagsabgeordneter des Deutschen Kaiserreichs
Paweł Dombek (1865-1925). Polnischer Journalist, 1912-18 Reichstagsabgeordneter des Deutschen Kaiserreichs

Dombek, Paweł (Paul Dombek), 1912-18 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *15.8.1865 Beuthen (oder Roßberg/Rozbark), †vom 10. auf den 11.10.1925 Krakau, Bergpraktikant, Journalist, Chefredakteur einer Tageszeitung, Gesellschafter einer Verlagsgesellschaft. Sohn eines Schuhmachermeisters. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Beuthen (1877-85) arbeitete er ein Jahr und drei Monate als Bergpraktikant im Kohlebergwerk Neue-Helene-Grube in Scharley/Szarlej. Anschließend war er als Journalist und Lokalredakteur beim Generalanzeiger für Schlesien und Posen in Ratibor und bei der Oberschlesischen Grenzzeitung in Beuthen tätig, ab 1. Januar 1896 bei der Zeitung Katolik sowie anderen Tageszeitungen, die im selben Verlag erschienen. Seit 1896 Vorsitzender des polnischen Vereins oberschlesischer Gewerbetreibender in Beuthen. Seit 1899 Gesellschafter der Katolik-Verlagsgesellschaft. Er setzte sich für die Organisation der Berg- und Hüttenarbeiter ein, war mit deren sozialen Angelegenheiten befasst und verfasste hierzu zahlreiche Artikel und Aufsätze im Katolik und anderen polnischen Zeitungen. Er war in dreißig berufliche und politische Prozesse verwickelt und wurde wegen Zeugnisverweigerung zu vier Wochen Zwangshaft verurteilt. Im Januar 1912 wurde er im Wahlkreis Beuthen-Königshütte-Tarnowitz /Bytom-Chorzów -Tarnowskie Góry mit einem Wahlergebnis von 57,23% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. Er war Mitglied u.a. der Ausschüsse für Handel und Gewerbe, Handelsverträge und Handelsmonopole. 1916 zog er nach Lissa/Leszno, wo er die Redaktionsleitung der Zeitung Kraj/Das Land übernahm und 1920 Bürgermeister wurde. Von Mai bis Juli 1919 wurde er als Mitglied des polnischen Volksrats von den deutschen Behörden interniert. 1919-22 war er Abgeordneter des Sejms. Seit 1922 lebte er in Chorzów/Königshütte, wurde dort zweiter Bürgermeister und ab 1924 Stadtpräsident. Bild: 1912.

Literatur:

Reichstags-Handbuch, 13. Legislaturperiode, Berlin 1912, 234f., 484 (Bild); Reichstagsprotokolle 1895-1918, Register 297, 314a; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 176, 189.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de
Biblioteka Sejmowa, http://biblioteka.sejm.gov.pl
http://www.leszno.interbit.pl/teksty/ludzieniepod.htm

Axel Feuß, März 2017

Link zu den Reichstagsprotokollen:

http://www.reichstagsprotokolle.de