Trąmpczyński, Wojciech

Wojciech Trąmpczyński (1860-1953). Polnischer Rechtsanwalt, Notar und Abgeordneter des Preußischen Landtags, 1912-18 Reichstagsabgeordneter des Deutschen Kaiserreichs
Wojciech Trąmpczyński (1860-1953). Polnischer Rechtsanwalt, Notar und Abgeordneter des Preußischen Landtags, 1912-18 Reichstagsabgeordneter des Deutschen Kaiserreichs

Trąmpczyński, Wojciech (Wojciech Otto-Trąmpczyński, Adalbert von Trampczynski), 1910-18 Mitglied der 2. Kammer des Preußischen Landtags, 1912-18 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *8.2.1860 Gut Eichhof/Dębłowo Szlacheckie bei Gnesen, †2.9.1953 Poznań, Rechtsanwalt und Notar. Sohn des Gutsbesitzerehepaars Alexei Cyprian Trąmpczyński (1812-1863) und Emilia Biederman (1827-1868), das während seiner Kindheit verstarb. 1877 Abitur am Maria-Magdalena-Gymnasium in Posen. Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Berlin und Breslau. 1881 Promotion in Breslau zum Doktor der Rechte. Nach dem Referendarsexamen eröffnete er eine Rechtsanwaltskanzlei in Posen. Er spezialisierte sich in Liegenschaftsrecht und verteidigte vor allem Polen in ihren Grundbesitzrechten gegenüber dem preußischen Staat und bei politischen Prozessen; seit 1892 tätig als Notar. 1901 Stadtverordneter in Posen. Beteiligt an Demonstrationen zum Wreschener Schulstreik und bei der Verteidigung in den nachfolgenden Prozessen. Im Januar 1912 wurde er im Wahlkreis Inowrazlaw-Mogilno/Inowrocław-Mogilno mit einem Wahlergebnis von 65,08% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. Er gehörte den Ausschüssen Schutzhaft, Handel und Gewerbe, Reichshaushalts-Etat, Vereinsgesetze und Wohnungswesen an. 1918 Mitglied des Naczelna Rada Ludowa/Nationalen Volksrats. 1918-22 Mitglied und Sprecher der Sejm Ustawodawczy/Verfassungsgebenden Nationalversammlung, 1928-35 Mitglied des Sejms. Während des 2. Weltkriegs lebte er in Warschau, seit Beginn des Warschauer Aufstands in Milanówek. 1945 kehrte er nach Poznań zurück. Bild: um 1923, Public Domain. Eigene Schriften: Recht muß Recht bleiben! Eine kritische Studie zur Polenfrage in Preußen, München 1907; Polskość Górnego Śląska według urzędowych żródeł pruskich, a wyniki plebiscytu, Warschau 1921 (mit Karol Firich); Praworządność w Polsce pomajowej, Warschau 1928.

Literatur:

Reichstags-Handbuch, 13. Legislaturperiode, Berlin 1912, 391, 486; Nachtrag zur 13. Legislaturperiode, Berlin 1916, 28; Reichstagsprotokolle 1895-1918, Band 297, 314a; Z. Kaczmarek: Wojciech Trąmpczyński, Poznań 1993; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 77, 170, 172, 176, 180f. 184f., 188f., 192f., 196f.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de
http://www.sejm-wielki.pl
Baza osób polskich - polnische Personendatenbank, http://baza-nazwisk.de/erw-suche.php?data=20832&hits=530&ds=485&title=T…
Biblioteka Sejmowa, http://biblioteka.sejm.gov.pl

Axel Feuß, Oktober 2016

Link zu den Reichstagsprotokollen (Trampezynski !):

http://www.reichstagsprotokolle.de