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Kozakiewicz, Antoni

Böses Omen/Zła wróżba, München um 1888. Öl auf Leinwand, 69,5 x 115 cm
Böses Omen/Zła wróżba, München um 1888. Öl auf Leinwand, 69,5 x 115 cm

Kozakiewicz, Antoni (Anton), polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. 1871-1900 in München ansässig und künstlerisch tätig. *15.6.1841 Krakau, †3.1.1929 ebenda. Bruder des Bildhauers Piotr Kozakiewicz (1836-1893). Erster Zeichenunterricht bei dem Krakauer Maler, Goldschmied und Zeichenlehrer an Krakauer Schulen, Maksymilian Cercha (1818-1907). 1857-66 Studium an der Schule für Zeichnung und Malerei/Szkoła Rysunku i Malarstwa in Krakau bei Władysław Łuszczkiewicz (1828-1900) und Feliks Szynalewski (1825-1892). 1862/63 ist er unter der Leitung von Izydor Jabłoński (1835-1905, Mitglied der „Münchner Schule“) an der Ausführung der Gewölbemalereien in der Missionarskirche von Stradom bei Krakau zusammen mit Karol Sagnowski (1836-1879), Aleksander Kotsis (1836-1877, Mitglied der „Münchner Schule“) und Franciszek/Franz Streitt (1839-1890) beteiligt. Zu Beginn des Januaraufstands 1863 schließt er sich zusammen mit seinem Bruder Piotr den Aufständischen an und wird von russischen Truppen gefangen gesetzt. 1868-71 studiert er an der Wiener Kunstakademie unter anderem bei dem Historien- und Genremaler Eduard von Engerth (1818-1897). 1870 bereist er zusammen mit Kotsis Österreich und die Alpen. 1871 geht er mit Kotsis nach München und betreibt dort zusammen mit ihm und Streitt ein privates Malatelier; gemeinsame Malausflüge in die bayerischen Alpen. Befreundet ist er unter anderem mit dem polnischen Maler Emanuel Herncisz (1858-1885), später mit Roman Kochanowski (1857-1945, beide Mitglieder der „Münchner Schule“). 1871-99 Mitglied des Münchner Kunstvereins. Wie zahlreiche andere polnische Künstler in München (unter anderem Józef Brandt, Alfred Wierusz Kowalski) richtet sich K. bis zu den 1880er-Jahren ein repräsentatives Atelier ein, in dem auch der bayerische Kronprinz/Prinzregent Luitpold mehrfach zu Gast ist. Er ist aktives Mitglied der polnischen Künstlerszene um Brandt. K. reist regelmäßig nach Polen, um Material für seine Genrebilder zu sammeln; außerdem unternimmt er Reisen nach Ungarn. Abnehmer für seine Gemälde, häufig Auftragsarbeiten von Kunsthändlern, findet er in England, Österreich, Frankreich und den USA. 1899/1900 lässt er sich in Warschau nieder. Ab 1905 ist er im südpolnischen Kurort Szczawnica ansässig, wo er sich nach 1918 um die Gründung einer Schule für volkstümliches Kunstgewerbe bemüht. Er unterrichtet Jugendliche, entwirft Spielzeugmuster und Bühnenbilder für Laientheater. In seinen letzten Lebensjahren verarmt er und geht kurz vor seinem Lebensende zurück nach Krakau. – Schon während seiner Krakauer Studienzeit zeigt K. 1859/60 auf Ausstellungen Stadtansichten von Krakau, spezialisiert sich aber bald auf genreartige Historienbilder und Motive vom Januaraufstand. Gelegentlich bearbeitet er religiöse Themen. Vor allem in München malt er Genrebilder und volkstümliche Szenen aus dem einfachen Leben auf dem Land und in den Kleinstädten Polens im realistischen Stil der „Münchner Schule“, die in ihrer bunten Farbigkeit und den Kostümen nicht selten idealisieren. Daher werden auch Einflüsse aus dem späten Biedermeier, etwa von Ferdinand Georg Waldmüller (1793-1865), gesehen. Gern bearbeitet er Volksmotive aus dem Leben der Goralen, Zigeuner und Juden. Er malt Alpenlandschaften und Porträts, außerdem Szenen zu dem Versepos „Pan Tadeusz“ von Adam Mickiewicz. Um 1900 hellt sich seine Palette unter dem Einfluss des Impressionismus auf. Weiter entstehen zahlreiche Wiederholungen früherer Motive. Werke befinden sich unter anderem in den Nationalmuseen von Kielce, Krakau, Posen/Poznań und Warschau, im Kunstmuseum Łódź/Muzeum Sztuki w Łodzi, in Museen in Bielsko-Biała, Bydgoszcz, Leszno, Lublin, Opole und Sandomierz, in der Nationalgalerie in Lviv sowie im Polenmuseum in Rapperswil.

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  • Böses Omen/Zła wróżba, München um 1888

    Böses Omen/Zła wróżba, München um 1888. Öl auf Leinwand, 69,5 x 115 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie, Inv. Nr. MP 57.