Dynastische Hochzeiten zwischen polnischen und deutschen Fürstenhäusern Piasten: 1002 Regelinda/Reglindis von Polen

Die Heiratspolitik der Piasten-Dynastie, die um 950/60 unter ihrem ersten schriftlich überlieferten Herrscher Mieszko I. erstmals mit dem unter ottonischer Herrschaft stehenden Römisch-Deutschen Reich Verbindung aufgenommen hat, erreicht mit Reglindis, der Tochter von Bolesław I. Chrobry, die dritte Generation (siehe Liste). Im Zentrum der Ehebündnisse, die auf gegenseitige Friedenssicherung, aber auch auf Machtgewinn ausgerichtet sind, stehen bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts die Kontaktgebiete zwischen Polen und Deutschen: die Nordmark auf dem Gebiet der heutigen Mark Brandenburg und die Markgrafschaft Meißen. Auch die deutschen Markgrafen haben gute Gründe, sich durch Ehen in möglichst mehreren Generationen mit den militärisch hoch gerüsteten Nachbarn im Osten oder gemeinsam mit ihnen gegen die in den Grenzgebieten siedelnden Elbslawen zu verbünden. Das Ehepaar Hermann von Meißen und Reglindis von Polen ist bis heute durch die ihm gewidmeten Stifterfiguren im Naumburger Dom bekannt.