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Monika Czosnowska

Larissa, aus der Serie Novizen, 2004. C-Print, 79 x 66 cm, Auflage 5 + 2 a.p.

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  • Abb. 1: Monika, 2001 - Monika, 2001. C-Print, 79 x 68 cm
  • Abb. 2: Klaus, 2002 - Klaus, 2002. C-Print, 79 x 68 cm
  • Abb. 3: Lisa, 2003 - Lisa, 2003. C-Print, 79 x 68 cm
  • Abb. 4: Helena, 2004 - Helena, 2004. C-Print, 74 x 62 cm
  • Abb. 5: Katrin, 2005 - Katrin, 2005. C-Print, 79 x 68 cm
  • Abb. 6: Alexander, 2005 - Alexander, 2005. C-Print, 79 x 68 cm
  • Abb. 7: Kristian, 2006 - Kristian, 2006. C-Print, 74 x 62 cm
  • Abb. 8: Clara, 2007 - Clara, 2007. C-Print, 79 x 66 cm
  • Abb. 9: Larissa, 2004 - Larissa, aus der Serie Novizen, 2004. C-Print, 79 x 66 cm
  • Abb. 10: Rebekka, 2004 - Rebekka, aus der Serie Novizen, 2004. C-Print, 79 x 66 cm
  • Abb. 11: Adrian, 2004 - Adrian, aus der Serie Novizen, 2004. C-Print, 79 x 66 cm
  • Abb. 12: Daniel, 2004 - Daniel, aus der Serie Novizen, 2004. C-Print, 79 x 66 cm
  • Abb. 13: Johanna, 2004 - Johanna, aus der Serie Novizen, 2004. C-Print, 79 x 66 cm
  • Abb. 14: Benedikt, 2004 - Benedikt, aus der Serie Novizen, 2004. C-Print, 79 x 66 cm
  • Abb. 15; Agnes, 2004 - Agnes, aus der Serie Novizen, 2004. C-Print, 79 x 66 cm
  • Abb. 16: Justus, 2004 - Justus, aus der Serie Novizen, 2004. C-Print, 79 x 66 cm
  • Abb. 17: Tibor, 2004 - Tibor, aus der Serie Novizen, 2004. C-Print, 79 x 66 cm
  • Abb. 18: August, 2008 - August, aus der Serie Eleven, 2008. C-Print, 52 x 43 cm
  • Abb. 19: Damian, 2008 - Damian, aus der Serie Eleven, 2008. C-Print, 52 x 43 cm
  • Abb. 20: Gabriel, 2008 - Gabriel, aus der Serie Eleven, 2008. C-Print, 52 x 43 cm
  • Abb. 21: Hanna, 2008 - Hanna, aus der Serie Eleven, 2008. C-Print, 52 x 43 cm
  • Abb. 22: Jan, 2008 - Jan, aus der Serie Eleven, 2008. C-Print, 52 x 43 cm
  • Abb. 23: Jonas, 2008 - Jonas, aus der Serie Eleven, 2008. C-Print, 52 x 43 cm
  • Abb. 24: Marta, 2008 - Marta, aus der Serie Eleven, 2008. C-Print, 52 x 43 cm
  • Abb. 25: Maximilian, 2008 - Maximilian, aus der Serie Eleven, 2008. C-Print, 52 x 43 cm
  • Abb. 26: Melanie, 2008 - Melanie, aus der Serie Eleven, 2008. C-Print, 52 x 43 cm
  • Abb. 27: Oliwia, 2008 - Oliwia, aus der Serie Eleven, 2008. C-Print, 52 x 43 cm
  • Abb. 28: Benjamin, 2013 - Benjamin, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45 x 33 cm
  • Abb. 29: Tabea, 2013 - Tabea, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45 x 33 cm
  • Abb. 30: Antoni, 2013 - Antoni, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45 x 33 cm
  • Abb. 31: Fabian, 2013 - Fabian, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45 x 33 cm
  • Abb. 32: Georg, 2013 - Georg, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45 x 33 cm
  • Abb. 33: Sascha, 2013 - Sascha, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45 x 33 cm
  • Abb. 34: Moritz, 2013 - Moritz, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45 x 33 cm
  • Abb. 35: Patricia, 2013 - Patricia, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45 x 33 cm
  • Abb. 36: Miriam, 2013 - Miriam, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45 x 33 cm
  • Abb. 37: Kamil, 2013 - Kamil, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45 x 33 cm
  • Abb. 38: Leander, 2013 - Leander, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45 x 33 cm
  • Abb. 39: Kim, 2013 - Kim, aus der Serie Pfadfinder, 2013. C-Print, 45x33 cm
  • Abb. 40: Yasmin, 2017 - Yasmin, aus der Serie Eliten, 2017. C-Print, 59 x 48 cm
  • Abb. 41: Tom, 2017 - Tom, aus der Serie Eliten, 2017. C-Print, 59 x 48 cm
  • Abb. 42: Linus, 2017 - Linus, aus der Serie Eliten, 2017. C-Print, 59 x 48 cm
  • Abb. 43: Sophie, 2017 - Sophie, aus der Serie Eliten, 2017. C-Print, 59 x 48 cm
  • Abb. 44: Paul, 2017 - Paul, aus der Serie Eliten, 2017. C-Print, 59 x 48 cm
  • Abb. 45: Lea, 2017 - Lea, aus der Serie Eliten, 2017. C-Print, 59 x 48 cm
  • Abb. 46: Erik, 2017 - Erik, aus der Serie Eliten, 2017. C-Print, 59 x 48 cm
  • Abb. 47: Maja, 2017 - Maja, aus der Serie Eliten, 2017. C-Print, 59 x 48 cm
  • Porträt von Monika Czosnowska - Porträt von Monika Czosnowska
Larissa, aus der Serie Novizen, 2004.
Larissa, aus der Serie Novizen, 2004. C-Print, 79 x 66 cm, Auflage 5 + 2 a.p.

Die verschiedenen Mittel der Inszenierung, wie Czosnowska sie verwendet, sprechen keineswegs gegen die Gattung des Porträts, sondern sind von jeher von den Porträtisten gewinnbringend für beide Seiten, für die Porträtierten wie für den Künstler selbst, eingesetzt worden. Jeder, der ein Bildnis von sich anfertigen ließ – in der Malerei ist das seit Mitte des 14. Jahrhunderts der Fall ­– wollte mit bestimmter Kleidung, Haltung und Pose, also inszeniert, dargestellt werden. Die Künstler bemühten sich darum, die Abzubildenden „ins rechte Licht zu rücken“,  deren Haltung und Posen den gesellschaftlichen Normen anzupassen und ein handwerklich vollkommenes „Portrait“ (lat. protractum, hervorgezogen) oder „Konterfei“ (lat. contrafactum, nachgemacht), wie man zu Dürers Zeit sagte, abzuliefern. Zur Entstehung eines Porträts gehörten nahezu zwingend ein Auftrag von den Porträtierten selbst, von ihren Verwandten oder ein öffentliches Interesse. Im Bereich des repräsentativen und öffentlich sichtbaren Bildnisses konnte eine Person nur dann damit rechnen, dass Porträts von ihr angefertigt wurden, wenn sie Bedeutung erlangt hatte: durch ihre gesellschaftliche Stellung, ihren Reichtum, ihren öffentlichen Einfluss, als Verbrecher oder im schlimmsten Fall als missgestaltete Kreatur.[12] In der Regel sind also die Namen der Porträtierten bekannt, es sei denn, die Überlieferung wäre im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen.

Vom Reformator Martin Luther beispielsweise, der 1517 durch den Anschlag seiner 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg berühmt, für manche berüchtigt geworden war, den man im Jahr darauf auf den Reichstag zu Augsburg zitierte und der im Juni 1519 seine Thesen in Leipzig zu verteidigen hatte, sind rund fünfhundert Porträts bekannt, während von seinen Vorgängern, John Wyclif oder Johannes Hus, kein einziges überliefert ist.[13] Schon in dieser Zeit war man sich der  psychologischen Wirkung von Bildnissen bewusst und legte auf eine entsprechende Gestaltung Wert. Lucas Cranach etwa stach Luthers erbitterten Widersacher, Kardinal Albrecht von Mainz, mit müdem Blick, hängenden Schultern und schlampig geknöpfter Jacke in Kupfer, während er  Luther als Gegenstück dazu mit scharfkantigem Profil, wachem Gesicht und gestärkter Kutte wiedergab.[14] Schon wenig später, 1521, erschienen Holzschnitte und Kupferstiche, die den Reformator mit einer Taube und einer bildfüllenden Gloriole als Heiligen zeigten – natürlich aus der Hand von Künstlern, die Luther wohlgesonnen waren wie Baldung Grien oder Hieronymus Hopfer. Im Gedächtnis ist er uns aber bis heute als „Junker Jörg“ mit erhobenem Kinn, kräftig gezwirbeltem Bart, kühnem Blick und schmissig angelegtem Gewand geblieben, wie Cranach ihn zu Propagandazwecken für Luthers Landesherrn, Kurfürst Friedrich den Weisen von Sachsen, 1522 in Holz geschnitten hat.[15]

 

[12] Martin Warnke: Cranachs Luther. Entwürfe für ein Image, Frankfurt am Main 1984, Seite 6 f.

[13] Ebenda, Seite 6

[14] Ebenda, Seite 19-25

[15] Ebenda, Seite 32, 33, 50