Bugaj-Wolfram, Natalia

Natalia Bugaj-Wolfram
Natalia Bugaj-Wolfram

Natalia Bugaj-Wolfram (*1976) – für mehr Teilhabe und Chancengleichheit von Migrant:innen
 

Geboren in der polnischen Hauptstadt, absolvierte Natalia Bugaj-Wolfram auch ihr Studium „Sozialprävention und Resozialisierung“ an der Universität Warschau, welches sie mit einem Diplom für Politologie 2001 abschloss. Danach geht sie nach Berlin und beginnt dort ein Germanistikstudium, denn eine einfache Migration war vor dem EU-Beitritt Polens ohne den Studienplatz kaum möglich. Durch Sprachbarrieren und die teilweise fehlende Offenheit der deutschen Gesellschaft gestaltete sich das Ankommen im neuen Land nicht immer einfach. Trotzdem blieb sie in Berlin und bekam bereits während des Studiums ihren ersten Job bei einem Bildungsträger. Sie sollte Jugendlichen mit Migrationsbiografie und Fluchterfahrung Deutsch beibringen – für sie als Nicht-Muttersprachlerin damals eine richtige Herausforderung. 

„Sich was zuzutrauen, kommt von Vertrauen – das gilt für den Job, aber auch für das Engagement.“ (Natalia Bugaj-Wolfram)

Die Arbeit mit Menschen vor Ort mag sie sehr, aber es reizt sie schließlich, stärker politisch und konzeptionell tätig zu werden. Daher wechselt sie von der Einzelberatung zu einer größeren Institution und wird 2016 Referentin für Migrationssozialarbeit beim Paritätischen Wohlfahrtsverband. Seit acht Jahren setzt sie dort das Bundesprogramm Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) mit ca. 100 Organisationen erfolgreich um und arbeitet darüber hinaus an migrationspolitischen Themen. 

„Meine Motivation ist eine Arbeit, die anderen die Teilhabe ermöglicht.“ (NBW)

Zu ihren Herzensthemen gehört seit Jahren der Abbau von Sprachbarrieren beim Zugang zu Gesundheit- und Sozialleistungen. Es ist ihr gelungen, gemeinsam mit Netzwerkpartner:innen mehr Präsenz für das Thema in der Politik und Öffentlichkeit zu schaffen. 

„Für solche Themen, die nicht im Fokus der Politik und Öffentlichkeit sind, braucht man einen langen Atem, um Änderungen in der Gesetzgebung zu erwirken.“ (NBW)

Neben dem Beruf engagiert sie sich seit zwei Jahren im Verband Binationaler Familien und Partnerschaften. Als 2. Bundesvorsitzende setzt sie sich für die Rechte aller hier lebenden Familien und Paare, für Chancengleichheit und für Vielfalt ein. Vor kurzem durfte sie in dieser Rolle mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Vertreter:innen anderer Familienorganisationen über die zentralen Herausforderungen diskutieren, die sich aktuell für Familien stellen.

„Ich hatte Glück, in meiner Laufbahn viele Menschen zu treffen, von denen ich lernen konnte – die meisten davon Frauen. Dadurch kam auch mehr Selbstvertrauen, dass auch ich etwas erreichen und verändern kann. In meinem Engagement kann ich jetzt was davon zurückgeben und andere Frauen ermutigen.“ (NBW)

 

Kontakt: natalia.bugaj@gmail.com

 

Anna Stahl-Czechowska, Mai 2025