Dudzinski, Martha

Martha Dudzinski
Martha Dudzinski

Martha Dudzinski (*1989) – für gleiche Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt 
 

„Wie es sich für eine gebürtige Schwäbin gehört, wohne ich in Berlin“, sagt Martha Dudzinski sehr selbstironisch und grinst. Ihre Mutter kam 1989 aus Polen nach Deutschland und zog zwei Kinder alleine groß. Sie gründete nebenbei den Deutsch-Polnischen Freundeskreis am Bodensee, engagierte sich für eine Partnerschaft des Bodenseekreises mit dem polnischen Landkreis Częstochowa. 

Martha studierte Politik an der LMU München und an der University of Edinburgh in Schottland. Auch als Stipendiatin einer der größten politischen Stiftungen in Deutschland hat sie gelernt, wie man strukturierte Engagement-Programme organisieren kann, wovon sie in ihrerer späteren Arbeit profitieren konnte.

Sie war vier Jahre als Referentin im Bundespresseamt tätig und zwei Jahre als Pressesprecherin bei Mercedes-Benz Deutschland. Heute ist sie geschäftsführende Gesellschafterin der SWANS Initiative gGmbH, die sich für gleiche Teilhabe auf dem akademischen Arbeitsmarkt für Frauen mit Einwanderungsgeschichte einsetzt und u. a. von Kanzlerin Angela Merkel ausgezeichnet wurde. In ihrem Buch „Konsequent 60 Prozent“ setzt sie sich mit dem Arbeitsmarkt auseinander und beschreibt ihre eigenen Arbeits- und Produktivitätsmethoden, nachdem sie seit Anfang 2022 an Long Covid erkrankt ist.

Die Idee für SWANS entstand während des Stipendien- und Mentoringprogramms der Deutschland Stiftung Integration „Geh deinen Weg“. Das erste SWANS-Seminar konnte sie dann auch dank der Unterstützung durch diese Stiftung verwirklichen. Das Thema Geld im Kontext des ehrenamtlichen Engagements spielt bei ihr bis heute eine Rolle. 

„Zivilgesellschaftliche Organisationen in Deutschland arbeiten zu unterschiedlichen Bedingungen und unterschiedlichen Ressourcen – deswegen können viele nicht so schnell wachsen, wie ich mir es wünschen würde.“ (Martha Dudzinski)

Ihre gemeinnützige Organisation macht aufmerksam auf (Mehrfach-)Diskriminierung, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt, die Frauen mit Migrationsbiografie noch stärker als Männer betrifft, weil sie sowohl wegen ihres Geschlechts als auch wegen ihrer Herkunft oft zusätzlich unterschätzt und benachteiligt werden. Hier setzt SWANS an und setzt sich für einen kompetenzorientierten Arbeitsmarkt ein, bei dem es auf die Motivation, Leistung und Qualifikation ankommt. Martha setzt dabei stark auf persönliche Kontakte und Vernetzung. 

„Du brauchst eine Person, die an dich glaubt. Und immer mutig bleiben!“ (MD)

Seit Jahren arbeitet SWANS mit verschiedenen Arbeitgebern zusammen. Frauen, die Jura studieren und die später als Anwältin arbeiten wollen, können zum Beispiel eine internationale Großkanzlei kennenlernen, sich weiterbilden und miteinander vernetzen. Sie brauchen Vorbilder, Zugänge, Wissen und Netzwerke, damit sie später auch Anwältinnen werden können.

 

Kontakt: https://www.linkedin.com/in/martha-a-dudzinski
https://swans-initiative.de/kontakt/

 

Anna Stahl-Czechowska, Mai 2025