Łaszewski, Stefan

Stefan Łaszewski (1862-1924). Polnischer Rechtsanwalt und Richter, 1912-18 Reichstagsabgeordneter des Deutschen Kaiserreichs
Stefan Łaszewski (1862-1924). Polnischer Rechtsanwalt und Richter, 1912-18 Reichstagsabgeordneter des Deutschen Kaiserreichs

Łaszewski, Stefan (Stefan von Laszewski), 1912-18 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *8.1.1862 Bruchnowko/Brąchnówko bei Culmsee/Chełmża, †20.3.1924 Warschau, Rechtsanwalt, Richter. Nach dem Besuch des Bischöflichen Progymnasiums Collegium Marianum in Pelplin und des Gymnasiums in Culm/Chełmno studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten in Breslau und Berlin. 1886 promovierte er an der Universität Leipzig zum Doktor der Rechte. Seit Januar 1892 Gerichtsassessor in Neustadt/Wejherowo, seit Juni 1892 Rechtsanwalt in Graudenz, bekannt als Verteidiger von Polen vor preußischen Gerichten, u.a. der Redakteure der Gazeta Grudziądzka/Graudenzer Zeitung. Oberstleutnant der Landwehr. Präsident der Towarzystwo Pomocy Naukowej dla Młodzieży Prus Zachodnich/Gesellschaft zur Ausbildungshilfe für die männliche Jugend Westpreußens in Culm, die Stipendien für polnische Studenten und Schüler der oberen Gymnasialklassen zur Verfügung stellte. Mitglied der 1875 von Zygmunt Działowski (Sigismund von Dzialowski, 1843-1878) gründeten Towarzystwo Naukowe w Toruniu/Wissenschaftlichen Gesellschaft in Thorn, die die Förderung der polnischen Wissenschaft und Kultur sowie die Erforschung der polnischen Geschichte von Thorn zum Ziel hatte und 1881/82 in Thorn ein Museum für die polnische Geschichte der Region errichtete. Im Januar 1912 wurde er im Wahlkreis Karthaus-Neustadt/Kartuzy-Wejherowo mit einem Wahlergebnis von 64,62% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. Er gehörte den Ausschüssen Reichsvereinsgesetz und Verfassungsausschuss an. 1919/20 Woiwode von Pommerellen. Ab 1922 einer der Präsidenten am Najwyższy Trybunał Administracyjny/Obersten Verwaltungsgericht Polens. 1922 ausgezeichnet mit dem Offizierskreuz, 1923 mit dem Kommandeurskreuz des Ordens Polonia Restituta. Bild: um 1915, Public Domain. Eigene Schriften: Der Eigenthumserwerb durch inaedificatio nach römischem und preußischem Recht, Dissertation Leipzig 1886.

Literatur:

Reichstags-Handbuch, 13. Legislaturperiode, Berlin 1912, 305, 485 (Bild); Reichstagsprotokolle 1895-1918, Register 297, 314a; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 180. 189.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online (Laszenski!)
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de
http://www.sejm-wielki.pl
http://www.gminachelmza.pl/plik,24405,stefan-aszewski-biografia-doc.doc

Axel Feuß, September 2016

Link zu den Reichstagsprotokollen:

http://www.reichstagsprotokolle.de