Piotrowski, Antoni

Selbstporträt mit Palette/Portret własny z paletą, 1893. Öl auf Leinwand, 161 x 111 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie
Selbstporträt mit Palette/Portret własny z paletą, 1893. Öl auf Leinwand, 161 x 111 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie

1900 lässt er sich in Warschau nieder und arbeitet seitdem unter anderem als Korrespondent der Londoner Zeitschrift Daily Graphic, für die er Kriegsereignisse in Rumänien, Serbien, Bulgarien und Griechenland dokumentiert. – P. malt Landschaften, Genreszenen aus dem bäuerlichen Leben der masowischen Dörfer und Volkstypen. Seit seinem Studium in München widmet er sich Szenen des Januaraufstands von 1863, die sich stilistisch an Maksymilian Gierymski (1846-1874) orientieren, unter dem Einfluss der in München ansässigen polnischen Maler Józef Brandt (1841-1915) und Alfred Wierusz Kowalski (1849-1915, alle Mitglieder der „Münchner Schule“) Pferdeszenen jeglicher Art („Am Abend der Hochzeit“/„Ślub wieczorem“, Öl, 1882, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie), die sich im realistischen Stil der „Münchner Schule“ durch erzählerische Vielfalt und detailreiche Widergabe von Kostümen und Gerätschaften auszeichnen. Eine umfangreiche Serie von Zeichnungen mit historischen, Genre- und Pferdeszenen (im Nationalmuseum Warschau) schafft er 1901 zu dem Roman „Ogniem i mieczem“/„Mit Feuer und Schwert“ (1884) von Sienkiewicz, der den Chmelnyzkyj-Aufstand 1648-57 gegen Polen-Litauen thematisiert. Seine Gemälde zum Serbisch-Bulgarischen Krieg, darunter Schlachtengemälde, Genrebilder und Porträts, sind für die Nationalgeschichte Bulgariens von Bedeutung und haben die Erinnerungskultur des Landes geprägt („Das Massaker von Batak 1874“, 1892, Öl, Nationale Kunstgalerie, Sofia). In den 1890er-Jahren widmet er sich symbolistischen Themen („Nymphen und Satyre“, 1890). Deckenmalereien schafft er 1898 im Palais des jüdischen Industriellen Jakub Hertz (1846-1929) in Łódź. 1894-96 arbeitet er in München unter der Leitung von Louis (Ludwig) Boller (1862-1896) und zusammen mit Stanisław Janowski (1866-1942), Teodor Axentowicz (1859-1938, beide Mitglieder der „Münchner Schule“) und anderenan einem „Panorama der Tatra“/„Panorama Tatr“ (Fragmente im Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie), das zunächst in München und später in Warschau ausgestellt wird. 1896 ist er in Berlin an dem Panorama „Napoleons Überfahrt über die Beresina 1812“ unter der Leitung von Julian Fałat (1853-1929) und Wojciech Kossak (1856-1942, beide Mitglieder der „Münchner Schule“) beteiligt. Im Bereich der Grafik schafft er Landschaften und Genreszenen als Radierungen und Aquatinten. Werke befinden sich in den Nationalmuseen von Warschau, Krakau. Breslau/Wrocław und Posen/Poznań, im Kunstmuseum Łódź/Muzeum Sztuki w Łodzi, in den Bezirksmuseenvon Rzeszów und Suwałki, im Museum der Landschaft Zawkrze in Mława/Muzeum Ziemi Zawkrzeńskiej w Mławie, im Masowischen Museumin Płock/Muzeum Mazowieckie w Płocku, in Warschau im Museum der Geschichte der polnischen Volksbewegung/Muzeum Historii Polskiego Ruchu Ludowego w Warszawie, in Białystok im Armeemuseu/Muzeum Wojska und im Museum von Podlachien/Muzeum Podlaskiego w Białymstoku, in Paris in der Société historique et littéraire polonaise und in Sofia in der Nationalen Kunstgalerie und im Militärmuseum.

 

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  • Selbstporträt mit Palette, 1893

    Selbstporträt mit Palette, 1893. Öl auf Leinwand, 161 x 111 cm