Rogacka-Michels, Katarzyna

Katarzyna Rogacka-Michels
Katarzyna Rogacka-Michels

Katarzyna Rogacka-Michels (*1975) – für Selbständigkeit, Sichtbarkeit und Partizipation von Frauen in Hamburg 
 

Geboren im polnischen Turek lebtKatarzyna Rogacka-Michels seit fast 30 Jahren im Norden von Deutschland. Anfang der 1990er Jahre reiste sie das erste Mal als Au-pair ein, kehrte dann zum Germanistikstudium nach Polen zurück, nur um ein Jahr später final nach Deutschland umzuziehen. An der Universität Bremen studierte sie Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaften (M.A.) und ergänzte dies durch ein zusätzliches betriebswirtschaftliches Studium mit dem Schwerpunkt Marketing. Die Hansestadt Hamburg ist seit vielen Jahren der Mittelpunkt ihres Familienlebens sowie gesellschaftspolitischen Engagements. 

„Für mich war das Engagement etwas ganz Normales. Meine Mutter war im Elternrat der Schule, mein Vater im Pfarrgemeinderat. Sich in der Gesellschaft zu engagieren, in der man lebt, ist ein natürliches Phänomen. Meine persönliche Motivation dafür ist, die Umgebung in der ich lebe, ein Stück zu verändern.“ (Katarzyna Rogacka-Michels)

An der Universität war ihr Engagement in Gremien noch von vielen Unsicherheiten beeinflusst, da man nicht so ganz wusste, wie das System funktioniert. Später zum Beispiel in einer Elternvertretung als Mutter von zwei Kindern hatte sie dann bereits Erfahrungen gesammelt, auf die sie bauen konnte. Ihre Mitwirkung in verschiedenen Schulgremien über 15 Jahre hinweg betrachtet sie heute als eine intensive Zeit.

Beruflich startete sie als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache (DaF) und ihre Erfahrungen dabei motivierten sie, sich gesellschaftspolitisch zu engagieren. Auch wenn sich dies zunächst nicht einfach gestaltete, gab sie nicht auf, um vor allem auf das Thema der prekären Arbeitsbedingungen für Migrant:innen aufmerksam zu machen. Danach war sie neun Jahre als Projekt- und Teamleiterin sowie Beraterin im Bereich Existenzgründung, duale Ausbildung und Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in der Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Migranten ASM e. V. in Hamburg tätig. Gleichzeitig engagierte sie sich von 2015 bis 2020 als gewähltes Mitglied des Integrationsbeirats der Stadt Hamburg, diesmal in einem Gremium zur Repräsentanz von Menschen mit Migrationsbiografie auf Landesebene. 

In den Jahren 2018 und 2019 nahm sie an dem Mentoring-Programm „PolMotion – Bewegung der polnischen Frauen“ zur Stärkung von Frauen mit polnischer Migrationsgeschichte in Politik, Kultur und Medien teil. Sie wurde von Clara Gruitrooy, der Mitbegründerin und damaligen Generalsekretärin des deutsch-arabischen Ländervereins für Wirtschaftszusammenarbeit EMA e. V. als Mentorin unterstützt. Während des Programms organisierte sie federführend mit weiteren Teilnehmerinnen ein Frauenbrunch mit dem Motto „Mehr Sichtbarkeit für Partizipation auf Augenhöhe“ in der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, inklusive hervorragender Rednerinnen wie Dr. Katarzyna Mol-Wolf vom Verlag und Frauenmagazin EMOTION und Prof. Mariola Brillowska, Künstlerin, Performerin, Schriftstellerin und Filmemacherin. 

Die erfolgreiche Teilnahme am Mentoring-Programm und die enge Zusammenarbeit mit anderen Teilnehmerinnen trug dabei Früchte in Form von bis heute stattfindenden Netzwerktreffen zu Themen wie Empowerment und der Rolle von Polinnen, die ihre Kinder zweisprachig erziehen: 

„Das Private wurde auf Dauer politisch und so sollte es sein. Engagiert Euch, sonst geht Euch das Leben einfach verloren!“ (KRM)

 

Kontakt: Katarzyna Rogacka-Michels LinkedIn

 

Anna Stahl-Czechowska, Mai 2025