Stryjeńska, Zofia

Jahreszeiten: Januar-Februar (Festzug II – mit Pferden)/Pory roku. Styczeń-luty (Korowód II – z końmi), 1925. Tempera auf Leinwand, 177 x 180 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie, Inv. Nr. MPW 1216 MNW
Jahreszeiten: Januar-Februar (Festzug II – mit Pferden)/Pory roku. Styczeń-luty (Korowód II – z końmi), 1925. Tempera auf Leinwand, 177 x 180 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie, Inv. Nr. MPW 1216 MNW

Nach Wiederverheiratung, Religions- und Wohnungswechseln (Warschau, 1929-30 Vilnius) lebt sie während des Zweiten Weltkriegs in Krakau und Poronin. 1946 emigriert sie in die Schweiz, um der staatlichen Vereinnahmung ihrer Kunst zu entgehen, reist durch Europa, lebt 1951-60 in Paris und ab 1962 in Genf, wo sie weitgehend vergessen und in ärmlichen Verhältnissen stirbt. – Dass S. in München durch die buntfarbigen und flächigen Figurenkompositionen von Wassily Kandinsky, insbesondere von dessen an der Volkskunst geschulten religiösen Kompositionen („Allerheiligen“, „Heiliger Wladimir“, beide 1911), beeinflusst wird, scheint offensichtlich. Vor allem aber ist ihr Schaffen, so Anna Król (2020), „mit der Suche nach einem [polnischen] Nationalstil verbunden und wurde sicherlich auch deshalb so populär“. Seit ihrer ersten Ausstellung 1912 mit den noch in München entstandenen Kartons gilt sie in Polen als „Schöpferin von Nationalkunst“, in den 1920er-Jahren, im wiedererstandenen polnischen Staat, als „Vertreterin der folkloristischen Variante des Art Déco“ (ebenda). Ihr weite Bereiche der freien, dekorativen und angewandten Kunst umfassendes Oeuvre kann aus heutiger Sicht als Beitrag zum Streben nach dem Gesamtkunstwerk verstanden werden. In ihrer Malerei, meist in Deckfarben auf Papier oder Karton, seltener in Öl auf Leinwand, verbindet sie eine erzählerische, figürliche Bildsprache mit einem geometrischen Stil und rhythmischer Flächenkomposition in bunten Farben. Aus der Volkskunst übernimmt sie ein humoristisches, gelegentlich groteskes Menschenbild. Neben patriotischen Darstellungen zur erstrebten bzw. neu erlangten polnischen Unabhängigkeit, die auch in religiösen Sujets aufscheinen, dominieren Darstellungen der polnischen Sitten, Bräuche und historisch weit zurückreichenden Traditionen. Sie betreibt Studien zu polnischen Volkstrachten und ist fasziniert von der Glaubens- und Götterwelt der Slawen. In ihrer Mappe „Bożki słowiańskie/Slawische Götter“ (1918) entwickelt sie eine eigene Ikonographie, auf die Sie in den folgenden Jahrzehnten in Gemälden, Illustrationen und Bühnenausstattungen zurückgreift. Befriedigender als die freie Malerei empfindet sie ihre Arbeit für das Theater, darunter das Drama „Balladyna“ (1835) von Julius Słowacki (1809-1849) anlässlich der Überführung der Gebeine des Dichters auf den Wawel (1927) sowie Kostüme für das Ballett „Harnasie“ (1935) des Komponisten Karol Szymanowski (1882-1937). In ihrer Buchkunst illustriert sie polnische Autoren und schafft bibliophile Ausgaben. Für Postkarten und Werbegrafik (Schokoladenverpackungen) entwickelt sie eine Serie „Polnische Tänze“. Bei dem von ihr entworfenen Spielzeug dominieren bunte Bauklötze und Holzfiguren („Waweldrache“). Im Textilbereich entwirft sie Kelims, Batikarbeiten und Kleiderstoffe. Entwürfe liefert sie für die Porzellanfabrik in Ćmielów. Ihre massenhaft reproduzierten Arbeiten dienen auch an Schulen für eine Neubewertung von Volkskunst und Geschichte. Werke befinden sich in den Nationalmuseen von Krakau, Poznań, Warschau und Wrocław sowie in zahlreichen polnischen Museen und Bibliotheken. ­– Die polnische Malerin Paulina Ołowska (*1976, 2015 Kunstpreis Aachen) zeigte 2008 auf der 5. Berlin Biennale ihre eigenen Bilder aus der Serie „Zofia Stryjeńska“ zusammen mit Werken der Vorgängerin. Eine gemalte Bodenarbeit bezog sich auf den von Stryjeńska gestalteten polnischen Pavillon 1925 in Paris.

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  • Jahreszeiten: Januar-Februar (Festzug II – mit Pferden)/Pory roku. Styczeń-luty (Korowód II – z końmi), 1925

    Jahreszeiten: Januar-Februar (Festzug II – mit Pferden)/Pory roku. Styczeń-luty (Korowód II – z końmi), 1925. Tempera auf Leinwand, 177 x 180 cm