Vojta, Agnieszka

Agnieszka Vojta
Agnieszka Vojta

Agnieszka Vojta (*1976) – für menschlichere Hochschulen und lokale Politik 
 

Agnieszka Vojta wurde in Warschau geboren und studierte Literaturwissenschaft in Warschau, Konstanz und Bern. Im Rahmen des europäischen Austauschprogramms Erasmus kam sie dann während ihres Studiums nach Deutschland und lernte während dieses Austauschsemesters ihren zukünftigen Ehemann kennen – ein weiterer Beweis für den Erfolg des Programms: Ein Erasmus-Pärchen entstand! Heute ist sie Mutter von zwei Söhnen, arbeitet und engagiert sich politisch in Konstanz. 

Als Referentin für Mittel- und Osteuropa im International Office der Universität Konstanz und als interkulturelle Trainerin koordiniert sie aktuell auch den Ukraine-Support der Uni für geflohene Studierende und Wissenschaftler:innen und verantwortet beispielsweise Projekte wie „Working with Refugees“, bei denen sich Studierende in Vereinen engagieren, in denen sie Menschen mit Fluchterfahrung unterstützen. 

Agnieszka Vojta setzt sich dafür ein, dass Universitäten größere zivilgesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Es muss jedoch noch einiges passieren, damit Institutionen wie Hochschulen noch mehr mit Menschen assoziiert werden und nicht nur mit unpersönlichen Gebäuden und Studiengängen. Das „menschliche Gesicht“ der Hochschulen ist ihr wichtig. 

Die Wirksamkeit ihres Engagements ist eine der wichtigsten Säulen ihrer Tätigkeit auch außerhalb der Universität. Sie ist Mitglied beim Jungen Forum Konstanz, einer Initiative, die sich auf kommunaler Ebene für ein offenes, vielfältiges, gerechtes, partizipatives Konstanz einsetzt. Bei den letzten Kommunalwahlen kandidierte sie für den Gemeinderat und verlor nur knapp. Trotzdem gibt sie nicht auf und macht weiter! Die im Vergleich zu den etablierten Parteien geringere Bekanntheit verlangt von den Mitgliedern einen höheren Einsatz bei der Kommunikation des Wahlprogramms, gleichzeitig können sie jedoch schneller und flexibler auf die Bedarfe vor Ort reagieren. So lernte Agnieszka Vojta auch, was es bedeutet Teamplayer zu sein und zusammen für gemeinsame Werte zu kämpfen. 

Engagement, Mitgestalten, Verantwortung übernehmen und Mitentscheiden sind Agnieszka Vojta sehr wichtig – beruflich und kommunalpolitisch. Sie möchte Migrant:innen eine Stimme leihen und sie politisch sichtbarer machen.

Auf ihrem beruflichen Weg und bei ihrem gesellschaftspolitischen Engagement hat sie viele starke Frauen getroffen, die bereit waren, ihre Erfahrungen zu teilen. Dazu absolvierte sie auch das Aktionsprogramm Kommune – Frauen in die Politik! der EAF Berlin, bei dem siesich mit anderen lokalpolitisch engagierten Frauen vernetzen konnte. 

„Empowerment ist so wertvoll! Eine Vernetzung unter den Polinnen in Deutschland zu etablieren und uns gegenseitig zu unterstützen, das wünsche ich mir. So ein bundesweites Netzwerk der polnischen Frauen würde ich begrüßen, in dem wir auch Erfahrungen aus unseren Projekten teilen können.“ (Agnieszka Vojta)

Eines ihrer größten Projekte in Konstanz, die sie mitinitiiert hat, war die Gründung des Vereins Kleks e. V., der als Initiative von Müttern entstanden ist, die wollten, dass ihre Kinder Polnisch lernen. Es gab damals keine andere Möglichkeit vor Ort, also haben sie einen Verein gegründet, um den Kindern eine Chance dazu zu geben. Mittlerweile organisiert der Verein neben der Sprachförderung auch vielfältige kulturelle Events. 

 

Kontakt: Agnieszka Vojta – Referentin für Mittel- und Osteuropa – University of Konstanz | LinkedIn

 

Anna Stahl-Czechowska, Mai 2025