Wierusz-Kowalski, Karol

Schlittenrennen, undatiert. Öl auf Leinwand, 84 x 125 cm
Schlittenrennen, undatiert. Öl auf Leinwand, 84 x 125 cm

Wierusz-Kowalski (von Wierusz-Kowalski, Kowalski-Wierusz), Karol, polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. Ab 1889/90 in München. Ab 1891 Schüler in der privaten Malschule von Stanisław Grocholski und Wacław Szymanowski in München, ab 1894 Student der dortigen Akademie der Bildenden Künste. *25.8.1869 Warschau, †23.10.1953 Poznań. Sohn des Gutsbesitzers Władysław Wierusz-Kowalski z Kowali h. Wieruszowa (*um 1830) und seiner Frau Aleksandra Chudzyńska z Chudzyna h. Cholewa (1843-1900), Neffe des Malers Alfred W.-K. (1849-1915, Mitglied der „Münchner Schule“), Vetter des Malers Czesław W.-K. (1882-1984, Mitglied der „Münchner Schule“). Schon während seiner Schulzeit nimmt er in Warschau Zeichenunterricht bei Ksawery Pillati (1843-1902) und Józef Ryszkiewicz (dem Älteren, 1856-1925), anschließend in Krakau bei den Historien-, Schlachten- und Pferdemalern Juliusz (1824-1899) und Wojciech Kossak (1856-1942, Mitglied der „Münchner Schule“). Nach dem Abitur 1889 geht er, vermutlich auf Anraten seines Onkels Alfred, nach München und nimmt Malunterricht in der 1891 eröffneten privaten Malschule der polnischen Maler und Grafiker Stanisław Grocholski (1860-1932) und Wacław Szymanowski (1859-1930, beide Mitglieder der „Münchner Schule“). Am 7.12.1894 Eintritt in die Naturklasse von Gabriel von Hackl (1843-1926) an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München. Während seines Studiums hilft er seinem Onkel bei der Umsetzung von Malaufträgen. Mitglied des Münchner Kunstvereins. Reisen in Deutschland, Frankreich, England, Italien. 1899 lässt er sich in Polen auf dem Besitz seiner Familie in Posada bei Konin (heute Posada, gmina Kazimierz Biskupi) mit einem repräsentativen neugotischen Herrenhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nieder (heute Pałac Kowalskich w Posadzie). Dort nimmt er öffentliche Ämter wahr und verwaltet das Gut seines Onkels Alfred in Mikorzyn, wo er unter anderem eine Pferdezucht aufbaut. Alfred verschafft ihm in den folgenden Jahren Ausstellungsmöglichkeiten in Warschau. Während des Ersten Weltkriegs dient er in den Polnischen Legionen und gerät in Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende widmet er sich wieder der Malerei und betreibt bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs einen Kunstsalon in Poznań.1951 zieht er dorthin zu seiner Tochter. – W.-K. orientiert sich in an den malerischen Motiven seines Onkels Alfred und schafft Szenen mit Reitern, Pferdegespannen und einsamen Wölfen zu verschiedenen Jahreszeiten, vorzugsweise jedoch in Winterstimmungen. Wie dieser malt er Genreszenen aus den Dörfern und Kleinstädten der polnischen Grenzregionen. Seinen eigenen Stil findet er in stimmungsvollen farbigen Landschaften. Ein Werk befindet sich in der Nationalen Kunstgalerie Zachęta/Zachęta Narodowa Galeria Sztuki in Warschau.

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  • Schlittenrennen, undatiert

    Schlittenrennen, undatiert. Öl auf Leinwand, 84 x 125 cm, im Auktionshandel (Bolland & Marotz, Bremen, 2015).