Wiesław Lewicki

Wiesław Lewicki mit Gattin Aleksandra
Wiesław Lewicki mit Gattin Aleksandra

Wiesław Lewicki ist 1957 in Gliwice (Gleiwitz) geboren, der Heimatstadt vieler in Deutschland bekannten Polen, allen voran Fußballer Lukas Podolski, der Kultstatus genießt. Schon in seinem Studium der Philosophie und der Umwelt-Ingenieurwissenschaft an der Politechnika Śląska in Gliwice (Schlesische Technische Hochschule Gleiwitz) war Lewicki in den studentischen Zirkeln aktiv. Nachdem er 1985 nach Deutschland ausgereist war, setzte er sein Studium im Hinblick auf Management und Euromarketing fort. Anschließend arbeitete er im [französischen] Konzern Saint-Gobain und betrieb seine eigene Beratungsfirma System Management. Als Polen 2004 in die Europäische Union aufgenommen wurde, nutzte er die Gunst der Stunde und gründete die zweisprachige Zeitschrift „Polregio“ sowie einen gleichnamigen Verein, in dem er die Polonia in der Euroregion Maas-Rhein organisierte. Außerdem setzt er sich für eine Kooperation mit der Stadt Aachen ein, indem er Konzerte, Ausstellungen und Festivals veranstaltete, für die er nicht nur Auslandspolen aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien als Polen gewann, sondern ebenso Auslandspolen aus Großbritannien und Irland. Darüber hinaus wurden Einladungen an Polen aus Belarus und Rumänien verschickt. Zeitgleich mit der Gründung der Zeitschrift „Polregio“ stellte Lewicki die Webseite www.polregio.eu und die deutsch-polnische Integrationsplatform www.polonia-viva.de ins Netz, die von seiner Zeit als Redakteur bei „Głos Polski“, der neu aufgelegten Quartalszeitschrift des Bundes der Polen in Deutschland „Zgoda“ (Związek Polaków w Niemczech „Zgoda“), profitierte. Als der Polregio-Verein im Dezember 2007 in die Strukturen des 1992 gegründeten Polnischen Kongresses in Deutschland e.V. (Kongres Polonii Niemieckiej) eingegliedert wurde, wurde Wiesław Lewicki dessen stellvertretender Vorsitzender. Nach seiner Wahl zum Vorsitzenden im Januar 2009 reformierte er den Verein und stellte damit die mediale Integration der deutschen Polonia sicher. Dank seiner Initiative wurde das Internetportal Polonia-Viva für Auslandspolen in Deutschland realisiert, das sich auf einen Stamm hier lebender polnischer bzw. aus Polen stammenden Online-Journalisten stützte. Als Vorsitzender des Konvents Polnischer Organisationen in Deutschland betonte Lewicki stets die dringende Notwendigkeit, die deutsche Regierung möge die Bestimmungen des „Vertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“ vom 17. Juni 1991 mit Leben erfüllen. Bei den Beratungen des „Runden Tisches“ zu Fragen der deutschen Minderheit in Polen und der polnischen Minderheit in Deutschland führte er die Delegation der deutschen Polonia an und ist in dieser Eigenschaft einer der Unterzeichner der am 12. Juni 2011 in Warschau geschlossenen „Gemeinsamen Erklärung des Runden Tisches“.

Kraft seiner Funktionen im Konvent der Polnischen Organisationen in Deutschland nahm er auch an den Sitzungen des Europäischen Verbands Polnischer Gemeinschaften (Europejska Unia Wspólnot Polonijnych, kurz: EUWP) teil, ein Bündnis der Dachorganisationen in den Ländern Europas. Dort verantwortete er zehn Jahre lang den Internetauftritt des Verbands und nahm an den regelsetzenden Arbeiten des EUWP teil. 2016 meldete er die damals bereits 30 Jahre alte Organisation als ihr stellvertretender Vorsitzender in Brüssel als Interessenvertretung an. Noch als Vorsitzender des Polnischen Kongresses in Deutschland hob Wiesław Lewicki den renommierten Polonicus-Preis aus der Taufe. Der als europäischer Oscar der Polonia geltende Preis honoriert den deutsch-polnischen Dialog in Europa und er fördert das Ansehen Polens in Europa und weltweit. Die Verleihung des Preises erfolgt seit 2010 im Begleitprogramm des Internationalen Karlspreises im Rahmen einer Gala der Polonia im Krönungssaal des Aachener Rathauses. Mit dieser Ehrung zeichnet die europäische Polonia Persönlichkeiten aus, deren Schaffen und Engagement in besonderer Weise der europäischen Einigung und Integration sowie der positiven Wahrnehmung Polens in der Welt gilt. Die bisherigen elf Anlässe zeichneten insgesamt 46 Preisträger aus, unter ihnen Professor Władysław Bartoszewski, Professor Norman Davies, Professor Karl Dedecius, Frau Professor Gesine Schwan, Erzbischof Professor Alfons Nossol, Thorsten Klute, den Polonia-Beauftragten des Landes NRW, Donald Tusk, den Präsidenten des Europäischen Rat, und den Präsidenten der Republik Polen, Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa.

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