Jażdżewski, Ludwik Józef Walenty (1862 Ludwig Joseph Valentin Jażdżewski, Ludwig von Jazdzewski), 1873-1911 Mitglied der 2. Kammer des Preußischen Landtags, 1872-74, 1878-87, 1890-98 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *10.2.1838 Posen, †23.1.1911 Berlin, Theologe, Geistlicher, Professor, apostolischer Gesandter. Nach dem Abitur am Maria-Magdalena-Gymnasium in Posen besuchte er die theologischen Seminare in Posen und Gnesen. Anschließend studierte er Katholische Theologie in München, wo er 1861 zum Doktor der Theologie promovierte. Er unternahm ausgedehnte Reisen in ganz Europa. Am 25.5.1861 wurde er in Gnesen zum Priester geweiht. 1861 Religionslehrer am Ursulinenstift in Posen und am Gymnasium in Krotoschin/Krotoszyn. 1862 Domprediger an der Johanneskathedrale/Archikatedra św. Jana Chrzciciela in Warschau sowie Professor für Exegese an der Chrześcijańska Akademia Teologiczna w Warszawie/Christlichen Theologischen Akademie in Warschau und am dortigen Metropolitan-Seminar. Ende 1863 wurde er in Warschau aller Ämter enthoben. Seit 1864 Mitglied der Historisch-Literarischen Gesellschaft in Paris. 1864/65 war er als apostolischer Gesandter in England, anschließend längerer Aufenthalt in Rom. Seit Juni 1866 Propst in Zduny. Im Oktober 1872, im Juli 1878, im Oktober 1881, im Oktober 1884, im Februar 1890 und im Juni 1893 wurde er im Wahlkreis Krotoschin mit Wahlergebnissen zwischen 69,2% und 77,57% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. Er gehörte den Ausschüssen Gerichtsverfassungsgesetz und Reichshaushalts-Etat an. 1890 wurde er Propst des Kollegiatstifts in Schroda/Środa Wielkopolska. „Beteiligt in ausgiebiger Weise an den Debatten des Preuß. Abgeordnetenhauses, bei welchen es sich um die politischen Rechte der Polen und um die kirchenpolitische Gesetzgebung der letzten Jahre handelte.“ (Deutscher Parlaments-Almanach 1878) Eigene Schriften: Zeno Veronensis episcopus. Commentatio patrologica, Regensburg 1862.

Literatur:

Deutscher Parlaments-Almanach, Ausg. 13, Leipzig 1878, 169; Amtliches Reichstags-Handbuch, 8. Legislaturperiode, Berlin 1895, 194f.; 9. Legislaturperiode, Berlin 1898, 185f.; 10. Legislaturperiode, Berlin 1903, 208; 11. Legislaturperiode, Berlin 1903, 250f.; Reichstagsprotokolle 1867-1895, Register 55, 71, 74, 82, 87, 95, 152, 155; Reichstagsprotokolle 1895-1918, Register 150, 161, 171, 188, 204; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 34, 52, 62, 65, 71, 86, 89, 99-102, 108, 110f., 119f., 126, 129, 136f., 139-41, 159-61, 163.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de
http://www.sejm-wielki.pl

Axel Feuß, September 2016

Link zu den Reichstagsprotokollen:

http://www.reichstagsprotokolle.de

 

 

Jażdżewski, Ludwik Józef Walenty (1862 Ludwig Joseph Valentin Jażdżewski, Ludwig von Jazdzewski), 1873-1911 Mitglied der 2. Kammer des Preußischen Landtags, 1872-74, 1878-87, 1890-98 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *10.2.1838 Posen, †23.1.1911 Berlin, Theologe, Geistlicher, Professor, apostolischer Gesandter. Nach dem Abitur am Maria-Magdalena-Gymnasium in Posen besuchte er die theologischen Seminare in Posen und Gnesen. Anschließend studierte er Katholische Theologie in München, wo er 1861 zum Doktor der Theologie promovierte. Er unternahm ausgedehnte Reisen in ganz Europa. Am 25.5.1861 wurde er in Gnesen zum Priester geweiht. 1861 Religionslehrer am Ursulinenstift in Posen und am Gymnasium in Krotoschin/Krotoszyn. 1862 Domprediger an der Johanneskathedrale/Archikatedra św. Jana Chrzciciela in Warschau sowie Professor für Exegese an der Chrześcijańska Akademia Teologiczna w Warszawie/Christlichen Theologischen Akademie in Warschau und am dortigen Metropolitan-Seminar. Ende 1863 wurde er in Warschau aller Ämter enthoben. Seit 1864 Mitglied der Historisch-Literarischen Gesellschaft in Paris. 1864/65 war er als apostolischer Gesandter in England, anschließend längerer Aufenthalt in Rom. Seit Juni 1866 Propst in Zduny. Im Oktober 1872, im Juli 1878, im Oktober 1881, im Oktober 1884, im Februar 1890 und im Juni 1893 wurde er im Wahlkreis Krotoschin mit Wahlergebnissen zwischen 69,2% und 77,57% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. Er gehörte den Ausschüssen Gerichtsverfassungsgesetz und Reichshaushalts-Etat an. 1890 wurde er Propst des Kollegiatstifts in Schroda/Środa Wielkopolska. „Beteiligt in ausgiebiger Weise an den Debatten des Preuß. Abgeordnetenhauses, bei welchen es sich um die politischen Rechte der Polen und um die kirchenpolitische Gesetzgebung der letzten Jahre handelte.“ (Deutscher Parlaments-Almanach 1878) Eigene Schriften: Zeno Veronensis episcopus. Commentatio patrologica, Regensburg 1862.

Literatur:

Deutscher Parlaments-Almanach, Ausg. 13, Leipzig 1878, 169; Amtliches Reichstags-Handbuch, 8. Legislaturperiode, Berlin 1895, 194f.; 9. Legislaturperiode, Berlin 1898, 185f.; 10. Legislaturperiode, Berlin 1903, 208; 11. Legislaturperiode, Berlin 1903, 250f.; Reichstagsprotokolle 1867-1895, Register 55, 71, 74, 82, 87, 95, 152, 155; Reichstagsprotokolle 1895-1918, Register 150, 161, 171, 188, 204; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 34, 52, 62, 65, 71, 86, 89, 99-102, 108, 110f., 119f., 126, 129, 136f., 139-41, 159-61, 163.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de
http://www.sejm-wielki.pl


Axel Feuß, September 2016


Link zu den Reichstagsprotokollen:

http://www.reichstagsprotokolle.de