Krzymiński, Józef (Josef von Krzyminski), 1894-1907 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *1.3.1858 Kaleje bei Schrimm/Śrem, †20.10.1940 Konzentrationslager Hohensalza/Inowrocław, Mediziner. Sohn eines Gutsbesitzers. Nach dem Besuch der Gymnasien in Schrimm und Lissa/Leszno studierte er Medizin in Greifswald, ab 1882 in Berlin, wo er 1885 zum Doktor der Medizin promovierte. Seit 1885 praktizierte er als Arzt in Inowrazlaw/Inowrocław. Seit 1889 engagierte er sich in der polnischen Turnvereinigung Sokół, für die er 1891 aus medizinischer Sicht Gymnastikregeln entwickelte. 1889-1905 Stadtverordneter von Inowrazlaw, engagierte er sich gegen die 1904 erfolgte Umbenennung der Stadt in Hohensalza. 1893 war er einer der Mitgründer der Zeitung und des Druck- und Verlagshauses Dziennik Kujawski. Im Mai 1894 wurde er im Wahlkreis Inowrazlaw-Mogilno/Inowrocław-Mogilno für den ausgeschiedenen Abgeordneten Józef Kościelski (Joseph von Kosciol-Koscielski, 1845-1911) mit einem Wahlergebnis von 71,74%, im Juni 1898 und im Juni 1903 mit Wahlergebnissen von 70% und 69,2% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats und des Volksrats des Distrikts. 1920-28 Aufsichtsratsvorsitzender der Bank Związku Spółek Zarobkowych SA in Posen. 1923 wurde er mit dem Offizierskreuz des Ordens Polonia Restituta ausgezeichnet. 1927 Vorsitzender des Ärzteverbands. Nachdem er im September 1939 in Hohensalza eine Bürgerwehr organisiert hatte, wurde er im März 1940 von den Nationalsozialisten verhaftet und starb im Konzentrationslager Hohensalza. Eigene Schriften: Über Nierenaffection der Schwangeren und Gebärenden, Dissertation Berlin 1885.

Literatur:

Amtliches Reichstags-Handbuch, Nachtrag für die 9. Legislaturperiode, Berlin 1896, 18; 10. Legislaturperiode, Berlin 1903, 217; 11. Legislaturperiode, Berlin 1903, 261f.; Reichstagsprotokolle 1895-1918, Register 150, 188, 204; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 88, 142, 147.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de

Axel Feuß, September 2016

Link zu den Reichstagsprotokollen:

http://www.reichstagsprotokolle.de

 

Krzymiński, Józef (Josef von Krzyminski), 1894-1907 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *1.3.1858 Kaleje bei Schrimm/Śrem, †20.10.1940 Konzentrationslager Hohensalza/Inowrocław, Mediziner. Sohn eines Gutsbesitzers. Nach dem Besuch der Gymnasien in Schrimm und Lissa/Leszno studierte er Medizin in Greifswald, ab 1882 in Berlin, wo er 1885 zum Doktor der Medizin promovierte. Seit 1885 praktizierte er als Arzt in Inowrazlaw/Inowrocław. Seit 1889 engagierte er sich in der polnischen Turnvereinigung Sokół, für die er 1891 aus medizinischer Sicht Gymnastikregeln entwickelte. 1889-1905 Stadtverordneter von Inowrazlaw, engagierte er sich gegen die 1904 erfolgte Umbenennung der Stadt in Hohensalza. 1893 war er einer der Mitgründer der Zeitung und des Druck- und Verlagshauses Dziennik Kujawski. Im Mai 1894 wurde er im Wahlkreis Inowrazlaw-Mogilno/Inowrocław-Mogilno für den ausgeschiedenen Abgeordneten Józef Kościelski (Joseph von Kosciol-Koscielski, 1845-1911) mit einem Wahlergebnis von 71,74%, im Juni 1898 und im Juni 1903 mit Wahlergebnissen von 70% und 69,2% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats und des Volksrats des Distrikts. 1920-28 Aufsichtsratsvorsitzender der Bank Związku Spółek Zarobkowych SA in Posen. 1923 wurde er mit dem Offizierskreuz des Ordens Polonia Restituta ausgezeichnet. 1927 Vorsitzender des Ärzteverbands. Nachdem er im September 1939 in Hohensalza eine Bürgerwehr organisiert hatte, wurde er im März 1940 von den Nationalsozialisten verhaftet und starb im Konzentrationslager Hohensalza. Eigene Schriften: Über Nierenaffection der Schwangeren und Gebärenden, Dissertation Berlin 1885.

Literatur:

Amtliches Reichstags-Handbuch, Nachtrag für die 9. Legislaturperiode, Berlin 1896, 18; 10. Legislaturperiode, Berlin 1903, 217; 11. Legislaturperiode, Berlin 1903, 261f.; Reichstagsprotokolle 1895-1918, Register 150, 188, 204; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 88, 142, 147.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de


Axel Feuß, September 2016


Link zu den Reichstagsprotokollen:

http://www.reichstagsprotokolle.de