Magdziński, Teofil (Theophil Magdzinski), 1872-89 Mitglied der 2. Kammer des Preußischen Landtags, 1877-89 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *13.10.1818 Samter/Szamotuły, †4.2.1889 Bromberg, Jurist, Landwirt. Sohn eines Postmeisters. Nach dem Abschluss des Maria-Magdalena-Gymnasiums in Posen 1834 studierte er Rechtswissenschaften und Kameralistik in Breslau, Berlin und Leipzig. Zunächst arbeitete er beim Stadtgericht in Berlin, anschließend in Posen. Leutnant der Landwehr. 1845 war er an der Verschwörung der Towarzystwo Demokratyczne Polskie/Polnischen Demokratischen Gesellschaft in Posen beteiligt und agierte während des Großpolnischen Aufstands 1846 als Anführer in Samogitien/Żmudź (Litauen). Im Februar 1846 wurde er von preußischen Truppen verhaftet, konnte jedoch fliehen und lebte bis 1848 im Exil in Frankreich. Während der Revolution 1848 war er stellvertretender Kommandeur der Polnischen Legion. 1849-53 betrieb er im Kreis Wongrowitz/Wągrowiec Landwirtschaft, 1853-64 lebte er in Kongress-Polen und war am Januaraufstand 1863 beteiligt. 1864 ging er nach Bromberg. Dort war er Stadtverordneter, 2. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bromberger Gewerbebank, Vorsitzender des katholischen Kirchenvorstands und Kurator der katholischen Waisen- und Kleinkinder-Bewahranstalt. Im Januar 1877 wurde er im Wahlkreis Krotoschin/Krotoszyn mit einem Wahlergebnis von 77,12% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt, im Juli 1878 mit 73,62% im Wahlkreist Kosten-Buk/Kościan-Buk, im Oktober 1881, Oktober 1884 und Februar 1887 mit 81,85%, 81,66% und 79,8% im Wahlkreis Wreschen-Pleschen/Września-Pleszew. Er gehörte mehrfach dem Ausschuss für das Gerichtsverfassungsgesetz an.

Literatur:

Deutscher Parlaments-Almanach, Ausg. 12, Leipzig 1877, 193; Ausg. 14, Leipzig, 1881, 180; Ausg. 15, Leipzig 1884, 186; Ausg. 16, Leipzig 1887, 189; Reichstagsprotokolle 1867-1895, Register 49, 52, 55, 58, 62, 66, 71, 74, 87, 95, 103, 105, 112, 118; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 86, 98, 102, 105.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de
http://www.sejm-wielki.pl
http://www.sztetl.org.pl/pl/person/636,teofil-magdzinski/

Axel Feuß, September 2016

Link zu den Reichstagsprotokollen:

http://www.reichstagsprotokolle.de

 

Magdziński, Teofil (Theophil Magdzinski), 1872-89 Mitglied der 2. Kammer des Preußischen Landtags, 1877-89 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *13.10.1818 Samter/Szamotuły, †4.2.1889 Bromberg, Jurist, Landwirt. Sohn eines Postmeisters. Nach dem Abschluss des Maria-Magdalena-Gymnasiums in Posen 1834 studierte er Rechtswissenschaften und Kameralistik in Breslau, Berlin und Leipzig. Zunächst arbeitete er beim Stadtgericht in Berlin, anschließend in Posen. Leutnant der Landwehr. 1845 war er an der Verschwörung der Towarzystwo Demokratyczne Polskie/Polnischen Demokratischen Gesellschaft in Posen beteiligt und agierte während des Großpolnischen Aufstands 1846 als Anführer in Samogitien/Żmudź (Litauen). Im Februar 1846 wurde er von preußischen Truppen verhaftet, konnte jedoch fliehen und lebte bis 1848 im Exil in Frankreich. Während der Revolution 1848 war er stellvertretender Kommandeur der Polnischen Legion. 1849-53 betrieb er im Kreis Wongrowitz/Wągrowiec Landwirtschaft, 1853-64 lebte er in Kongress-Polen und war am Januaraufstand 1863 beteiligt. 1864 ging er nach Bromberg. Dort war er Stadtverordneter, 2. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bromberger Gewerbebank, Vorsitzender des katholischen Kirchenvorstands und Kurator der katholischen Waisen- und Kleinkinder-Bewahranstalt. Im Januar 1877 wurde er im Wahlkreis Krotoschin/Krotoszyn mit einem Wahlergebnis von 77,12% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt, im Juli 1878 mit 73,62% im Wahlkreist Kosten-Buk/Kościan-Buk, im Oktober 1881, Oktober 1884 und Februar 1887 mit 81,85%, 81,66% und 79,8% im Wahlkreis Wreschen-Pleschen/Września-Pleszew. Er gehörte mehrfach dem Ausschuss für das Gerichtsverfassungsgesetz an.

Literatur:

Deutscher Parlaments-Almanach, Ausg. 12, Leipzig 1877, 193; Ausg. 14, Leipzig, 1881, 180; Ausg. 15, Leipzig 1884, 186; Ausg. 16, Leipzig 1887, 189; Reichstagsprotokolle 1867-1895, Register 49, 52, 55, 58, 62, 66, 71, 74, 87, 95, 103, 105, 112, 118; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 86, 98, 102, 105.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de
http://www.sejm-wielki.pl
http://www.sztetl.org.pl/pl/person/636,teofil-magdzinski/


Axel Feuß, September 2016


Link zu den Reichstagsprotokollen:

http://www.reichstagsprotokolle.de