Jasiński, Zdzisław Piotr

Kranke Mutter/Chora Matka, München 1889, Öl auf Leinwand, 122 x 165,5 cm
Kranke Mutter/Chora Matka, München 1889, Öl auf Leinwand, 122 x 165,5 cm

Jasiński, Zdzisław Piotr, polnischer Maler und Zeichner, Mitglied der „Münchner Schule“. 1885-89 Student der Akademie der Bildenden Künste München. Bis 1893 in München künstlerisch tätig. *18.1.1863 Warschau, †18.11.1932 ebenda. Sohn des Dekorationsmalers Aleksander J. (1835-1904), Bruder des Malers Stanisław J. (1868-1939) und des Bildhauers Józef J. (1876-1954), Vater der Malerin Aleksandra Jasińska-Nowicka (1901-1976), Großvater des Zeichners Szymon Kobyliński (1927-2002). 1877-82 studiert er in der Warschauer Zeichenklasse/Klasa Rysunkowa bei Wojciech Gerson (1831-1901), 1882-84 an der Schule für Zeichnung und Malerei/Szkoła Rysunku i Malarstwa in Krakau bei Feliks Szynalewski (1825-1892), Leopold Löffler (1827-1898) und Florian Cynk (1838-1912). Am 28.4.1885 Eintritt in die Malschule des Genre- und Landschaftsmalers Otto Seitz (1846-1912) an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bis 1889 auch bei dem Historienmaler Sándor (Alexander von) Wagner (1838-1919). 1890 reist er nach Frankreich. J. bleibt bis etwa 1893 in München. 1894-1904 in Warschau, 1904-10 in Przyłęk bei Garwolin, 1910-32 wieder in Warschau ansässig. Reisen führen ihn 1896 nach Russland, 1897 nach Italien, 1912 nach Kroatien und 1920 nach Marienbad. ­– J. ist früh in der Lage, gut komponierte und technisch perfekt ausgeführte, realistisch gemalte Genrebilder im Stil der Münchner Schule anzufertigen. Zwei Gemälde „Kranke Mutter“ (siehe Titelbild) und „Liebeswerbungen“ (beide 1889) werden auf Ausstellungen der Münchner Kunstakademie ausgezeichnet. Die Gemälde „Der Sakristeidiener“ und das großformatige Bild „Feiertagsmesse“ (als „Palmsonntag“ 2007 im Auktionshandel; Bonhams, London) werden 1890 bzw. 1891 auf der Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken aller Nationen im Glaspalast ausgestellt. Er malt auch Landschaften und Porträts. Nach 1900 wird sein Kolorit heller und lebhafter. Es entstehen bewegte ländliche Szenen im Innenraum und in dörflicher Umgebung, aber auch allegorische und symbolische Kompositionen (Triptychon „Brot“, vor 1908, verschollen; „Allegorie des Sieges“, 1920; „Allegorie der Hauptstadt Polens“, 1926, beide Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie). Selbstbildnisse, Akte und Blumenbilder schafft er in Öl, Aquarell und als Zeichnungen. Wandmalereien entstehen 1894 für das Jagdpalais in Białowieża, 1900 für den Jagdklub in Warschau, 1900-01 für die Philharmonie in Warschau (alle nicht erhalten), 1896/97 für Palais in St. Petersburg, Zarskoje Selo, Moskau und Rom. Werke befinden sich in den Nationalmuseen von Krakau, Posen/Poznań, Stettin und Warschau, in Museen in Częstochowa, Leszno, Nieborów und Żyrardów sowie in Kirchen in Kozienice, Łopiennik Górny und in der Kathedrale von Włocławek.

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  • Kranke Mutter/Chora Matka, München 1889

    Kranke Mutter/Chora Matka, München 1889, Öl auf Leinwand, 122 x 165,5 cm, im Auktionshandel (Agra Art, Warschau, 2012).