Auf den Spuren der Kunst nach dem Schrecken von Auschwitz. Nachbericht einer Studienfahrt.

Der Bilderzyklus vertikal ausgerichtet im Besucherfoyer des Reichstagsgebäudes, Berlin 2019.
Der Bilderzyklus vertikal ausgerichtet im Besucherfoyer des Reichstagsgebäudes, Berlin 2019.

„[…] die künstlerisch-ästhetische Auseinandersetzung mit unserem Land und unserer Geschichte zu einem festen Platz [zu] verhelfen“[1] sei der Grund, warum sich der Bundestag für die Zyklusreihe „Birkenau“ entschieden habe, so der damalige Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert. Die vier Bilder wurden von dem Künstler Gerhard Richter gefertigt. Sie basieren auf vier Fotografien, die von Gefangenen im Lager Birkenau im Geheimen gemacht worden sind. Sie zeigen, obwohl teilweise verschwommen, Szenen von Gewalt und Terror. Damit sind sie Zeugnisse und Beweise für die Taten der Nationalsozialisten gegen die Menschlichkeit.

Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus beschäftige Richter schon länger, die historischen Fotografien von 1944 ließen ihn nicht los. Er entschloss sich, sie künstlerisch zu verarbeiten.[2] Ein Blick in die Kunstgeschichte zeigt, dass die künstlerische Auseinandersetzung mit Auschwitz und der Shoah kontrovers diskutiert wurde und wird. Ist es legitim, Kunst als Mittel der Verarbeitung eines solchen Verbrechens zu nutzen? Diese Frage war Ausgangspunkt einer gemeinsamen Studienreise des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks (IBB) und Porta Polonica. Bereits an dieser Stelle sei erwähnt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studienreise „‚Birkenau‘ von Gerhard Richter – Ein Ortstermin“ auch nach einer Woche intensiver Auseinandersetzung mit dem Bilderzyklus nicht alle Antworten auf diese (und weitere) Frage(n) haben finden können.

 

[1] Online-Dienste des Deutschen Bundestages: Gerhard Richter überreicht Bilder-Zyklus „Birkenau“ dem Bundestag, URL: bundestag.de/dokumente/textarchiv/2017/kw36-richter-birkenau-525720, zuletzt abgerufen am 17.10.2019.

[2] Mehr Informationen hierzu in dem Artikel „‚Birkenau‘ von Gerhard Richter“ auf der Seite: https://www.porta-polonica.de/de/atlas-der-erinnerungsorte/birkenau-von-gerhard-richter, zuletzt abgerufen am 19.12.2019.

Mediathek
  • Das Reichstagsgebäude

    Das Reichstagsgebäude in Berlin war die erste Station der gemeinsamen Studienfahrt von IBB und Porta Polonica, 2019.
  • Fotografische Vorlagen zu Gerhard Richters monumentalem Bilderzyklus "Birkenau"

    Die vier fotografischen Vorlagen zu Gerhard Richters monumentalem Bilderzyklus "Birkenau" werden ebenfalls im Besucherfoyer des Bundestages präsentiert, 2019.
  • H.D. Buchlohs Buch “Gerhard Richters Birkenau-Gemälde”

    Parallel zur offiziellen Eröffnung der Ausstellung des Bilderzyklus publizierte der Kunsthistoriker Benjamin H.D. Buchloh sein Buch “Gerhard Richters Birkenau-Gemälde”, 2019.
  • Seminarauftakt mit Dr. Jacek Barski

    Dr. Jacek Barski, Leiter von Porta Polonica, gibt eine Einführung zum Künstler Gerhard Richter und dessen Werk „Birkenau“, Berlin 2019.
  • Im Gespräch mit den Teilnehmenden

    Bartholomäus Fujak, pädagogischer Mitarbeiter des IBB, im Gespräch mit den Teilnehmenden der Studienfahrt, Berlin 2019.
  • Aus dem Zyklus "Birkenau"

    Eines der vier großformatigen Bilder des Zyklus "Birkenau", Berlin 2019.
  • Bilderzyklus "Birkenau" im Besucherfoyer des Reichstagsgebäudes

    Der Bilderzyklus vertikal ausgerichtet im Besucherfoyer des Reichstagsgebäudes, Berlin 2019.
  • Teilnehmende der Studienfahrt 

    Teilnehmende der Studienfahrt vor den historischen Fotografien, die Gerhard Richter als Vorlage für seinen "Birkenau"-Zyklus dienten, Berlin 2019.
  • Die Reichstagskuppel

    Besucherinnen und Besucher in der Kuppel des Reichstagsgebäudes, Berlin 2019.
  • Im Jüdischen Zentrum in Oświęcim

    Das Centrum Żydowskie (Jüdisches Zentrum) in Oświęcim mit der Chewra Lomdei Misznajot Synagoge erzählt von der jüdischen Besiedlung seit dem 16. Jahrhundert und dem Verhältnis der jüdischen Bevölkerun...
  • Im Jüdischen Zentrum in Oświęcim

    Die Teilnehmenden der Studienfahrt im Centrum Żydowskie (Jüdisches Zentrum) in Oświęcim, 2019.
  • Im Museum des Jüdischen Zentrums in Oświęcim

    Teilnehmende der Studienreise im Museum des Jüdischen Zentrums in Oświęcim, 2019.
  • In der Ausstellung des ehemaligen KZ-Häftlings Marian Kołodziej

    In der Ausstellung des ehemaligen KZ-Häftlings Marian Kołodziej im Kellergewölbe der Franziskanerkirche in Oświęcim, 2019.
  • Einblicke in die Ausstellung von Marian Kołodziej

    Einblicke in die Ausstellung von Marian Kołodziej, Oświęcim 2019.
  • Einblicke in die Ausstellung von Marian Kołodziej

    Einblicke in die Ausstellung von Marian Kołodziej, Oświęcim 2019.
  • Einblicke in die Ausstellung von Marian Kołodziej

    Einblicke in die Ausstellung von Marian Kołodziej, Oświęcim 2019.
  • Teilnehmende der Studienreise in der Ausstellung von Marian Kołodziej

    Teilnehmende der Studienreise rezipieren die gezeichneten Porträts mit den verzerrten, hageren Gesichtszüge der KZ-Insassen in der Ausstellung von Marian Kołodziej, Oświęcim 2019.
  • "Antisemitismus ist ein Verbrechen gegen Gott und die Menschlichkeit"

    Graffiti mit Papst Johannes Paul II in Oświęcim: "Antisemitismus ist ein Verbrechen gegen Gott und die Menschlichkeit", Oświęcim 2019.
  • Stadtansicht Oświęcim

    Stadtansicht Oświęcim, 2019.
  • Das Tor des Stammlagers Auschwitz mit dem Schriftzug "Arbeit macht frei"

    Das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau/Państwowe Muzeum Auschwitz-Birkenau (PMO). Besuchergruppen gehen auf das Gelände durch das Tor des Stammlagers Auschwitz, Oświęcim 2019.
  • Das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau

    Blick auf des Gelände des Stammlagers Auschwitz, Oświęcim 2019.
  • Das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau

    Backsteinbauten der Baracken des Stammlagers Auschwitz, Oświęcim 2019.
  • Eine der historischen Vorlagen für Richters "Birkenau"

    Eine der historischen Fotografien, die Gerhard Richter als Vorlage für seinen Bilderzyklus diente. Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, Oświęcim 2019.
  • Die historischen Vorlagen für Richters "Birkenau"

    Die historischen Vorlagen für Richters "Birkenau" finden sich in der Ausstellung des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, Oświęcim 2019.
  • Die Kunstsammlung der Gedenkstätte

    Die Kunstsammlung der Gedenkstätte Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau: In der Ausstellung finden sich verschiedene Kunstwerke, Oświęcim 2019.
  • Die Kunstsammlung der Gedenkstätte

    Die Kunstsammlung der Gedenkstätte Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau: In der Ausstellung finden sich finden sich verschiedene Kunstwerke, Oświęcim 2019.
  • Auschwitz II (Vernichtungslager Birkenau)

    Das Gelände des Auschwitz II (Vernichtungslager Birkenau), Oświęcim 2019.
  • Wohnbaracken in Auschwitz II

    Wohnbaracken mit dreistöckigen Bettgestellen in Auschwitz II (Vernichtungslager Birkenau), Oświęcim 2019.
  • Schnitzerei der inhaftierten Menschen

    Schnitzereien oder Malereien der inhaftierten Menschen finden sich auch in den Holzwänden und Bettgestellen der Wohnbaracken in Auschwitz II, Oświęcim 2019.
  • Das Einfahrtsgebäude des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau

    Blick auf das Einfahrtsgebäude des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, Oświęcim 2019.
  • In der Ausstellung des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau

    Blick in die Ausstellung des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, Oświęcim 2019.
  • Die fotografische Vorlage für Richters Bilderzyklus am authentischen Ort

    Die fotografische Vorlage für Richters Bilderzyklus wird in Auschwitz-Birkenau am authentischen Ort mit entsprechenden Besucherinformationen ausgestellt, Oświęcim 2019.
  • Kraków

    In der Altstadt von Kraków, 2019.
  • Kraków

    Die Teilnehmenden der Studienreise in der Altstadt von Kraków, 2019.
  • Graffiti mit hebräischer Schrift

    Graffiti mit hebräischer Schrift in Kraków, 2019
  • Kraków

    Die Teilnehmenden der Studienreise in Kraków, 2019.
  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studienreise

    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studienreise "‚Birkenau‘ von Gerhard Richter – Ein Ortstermin“, 2019.