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Haben oder sein? Mit der Welle oder gegen den Strom? Magda Potorska im Gespräch mit Barbara Nowakowska-Drozdek

Barbara Nowakowska-Drozdek mit Ehemann Wojciech, Berlin 2014
Barbara Nowakowska-Drozdek z mężem Wojciechem w Ambasadzie Rzeczypospolitej Polskiej w Berlinie w 2014 r.

Jefferson sagte einmal: „Jede Generation braucht eine neue Revolution“. Habt ihr Euch als Revolutionäre gefühlt?

Nein, antwortet Barbara, wir fühlten uns nicht als Revolutionäre, denn eine Revolution haben wir seinerzeit mit einem blutigen Umsturz assoziierten, durch den ein Regime ein anderes ersetzt: Beispiele hierfür sind die Jahre des Terrors nach der Französischen Revolution oder Sowjetrussland. Wir haben uns zwar an die „Nelkenrevolution” 1974 in Portugal erinnert, aber den Ausdruck „unblutige Revolution“ gab es auch für uns erst nach 1989. Mein Engagement folgte einer natürlichen Regung des Herzens und des Verstands, die aus meiner patriotischen Lebenseinstellung resultierte. Die wurde mir in meinem Elternhaus vermittelt und war traditionell geprägt. Die Erfahrung des direkten Kontakts mit der Oppositionsbewegung war zweifelsohne von erheblicher Bedeutung, wobei Jacek Kuroń großen Einfluss auf mich hatte.

Man sagt, man solle Politik aus der Jahrzehntperspektive nicht tagesaktuell beobachten... Glaubst Du, dass Ihr diejenigen gewesen seid, die es geschafft haben, einen Teil des Eisernen Vorhangs zu durchtrennen?

Nicht aus der makrokosmischen Sicht, da wir ja keine professionellen Politaktivisten waren. Mikrokosmisch sicher ja, weil sich alle Aktivitäten, selbst die kleinesten, potenzieren, so dass aus Quantität automatisch Qualität entsteht. Uns war bewusst, dass jede weitere Gründung einer Pro-Solidarność-Organisation und die Vernetzung dieser Organisationen unsere Chancen steigert, den Kampf für die Solidarność im Westen zu popularisieren und die öffentliche Meinung zu formen. In diesem Sinne fand 1982 in Düsseldorf das erste Koordinierungstreffen aller Pro-Solidarność-Organisationen in Deutschland statt.

Glaubst Du, dass die Menschen, die politische Macht haben, Einfluss auf den Lauf der Dinge haben?

Ja, schon, aber nicht nur sie alleine, da es ja auch noch eine parlamentarische und eine außerparlamentarische Opposition gibt.

Hattet Ihr jemals das Gefühl, wirklich einen solchen Einfluss zu haben?

Dank der Medienarbeit ja, denn wir haben ja den positiven Einfluss der westlichen Medien auf die Politik des Ostblocks gekannt und geschätzt.

 

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    Wojciech Drozdek erhält den polnischen Verdienstorden (Krzyż Komandorski) von dem Botschafter der Republik Polen Jerzy Margański, daneben Barbara Nowakowska-Drozdek, Berlin 2014.   
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  • Wojciech Drozdek bedankt sich im Namen der Ausgezeichneten, Berlin 2014

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