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Wodziński, Józef

Das Hauskonzert/Koncert domowy, um 1890. Öl auf Leinwand, 42 x 61,5 cm, Inv. Nr. MP 2160 MNW, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie
Das Hauskonzert/Koncert domowy, um 1890. Öl auf Leinwand, 42 x 61,5 cm, Inv. Nr. MP 2160 MNW, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie

Wodziński, Józef/Josef von Wodzinski, polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. 1881-84 Student der Akademie der Bildenden Künste München. Ab etwa 1889 ansässig in München, ab 1900 in Berlin. *1858 Korytnica bei Radom, †um 1918. Sohn eines Gutsbesitzers (Matrikelbuch München). Zunächst studiert er in der Warschauer Zeichenklasse/Klasa Rysunkowa bei Wojciech Gerson (1831-1901) und Aleksandr Kamiński (Alexander Kaminski, 1823-1886). 1878-81 setzt er sein Studium an der Schule der Schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych in Krakau fort. Am 18.10.1881 Eintritt in die technische Malklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, wo er bis 1884 unter anderem bei dem Genre-, Landschafts- und Blumenmaler Otto Seitz (1846-1912) studiert. Anschließend geht er zum Weiterstudium nach Wien und lässt sich schließlich um 1889 wieder in München nieder, ansässig in der Landwehrstraße 49 (Katalog Glaspalast 1891). Seit 1889 nimmt er regelmäßig an der jährlichen Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast teil. Außerdem erscheinen seit diesem Jahr Reproduktionen nach seinen Werken in dem in Leipzig erscheinenden Familien- und Unterhaltungsblatt Die Gartenlaube. In beiden Fällen firmiert er seitdem unter der deutschen Version seines Namens. In München pflegt er offenbar engen Kontakt zur dortigen polnischen Künstlergruppe: 1890 reproduziert die Warschauer Zeitschrift Tygodnik Ilustrowany unter dem Titel „Paleta malarzy monachijskich/Palette Münchner Künstler“ eine künstlerisch gestaltete Malerpalette, auf der W. neben den in München tätigen polnischen Malern Brandt, Wierusz-Kowalski, Rosen, Streitt, Kozakiewicz, Czachórski, Buchbinder, Ejsmond, Szerner, Szymanowski und Wywiórski (alle Mitglieder der „Münchner Schule“) mit einem für ihn typischen Motiv vertreten ist. Ebenso ist er 1897 in der nur einmal erschienenen Künstlerzeitschrift Jednodniówka der polnischen Gruppe in München mit dem Bild einer Balletttänzerin vertreten. Bis 1897 stellt er regelmäßig auch in Polen aus. 1900 übersiedelt er nach Berlin. – Weithin bekannt wird W. mit Gesellschaftsszenen, in denen Damen in feinem und üppigem Kostüm die Hauptrolle spielen (Titelbild; „Das erste Examen“, um 1889; „Notturno“, um 1891; „Am Strande“, um 1893; „Lustige Wasserfahrt“, um 1896; „Der Favorit/Ulubieniec dam“; „Ein Traum von einem Walzer/Marzenie o walcu“; „Schwierige Aufgabe/Trudne zadanie“, alle nach 1906) und die durch Reproduktionen in der Zeitschrift Die Gartenlaube und durch Postkarten Verbreitung finden. Szenen aus dem Theater mit Tänzerinnen und Pierrots zeigt W. auf den Ausstellungen im Münchner Glaspalast. Andere Werke haben erotischen Charakter („In der Theaterloge/W loży teatralnej“, 1895-1900, Auktionshaus Altius) und zeigen grelle Farben bei kleinem Format. Galante Parkszenen, Interieurs sowie Blumen- und Früchtestillleben gehören ebenfalls zum Repertoire des Künstlers. Seine Figuren wirken steif, die Posen unnatürlich, die Kompositionen wenig inspiriert. Selbst seine Landschaften, Architekturen und Innenräume scheinen konstruiert und unbelebt.

Gruppenausstellungen: 1881-97 Warschau, Krakau, Posen, unter anderem in der Warschauer Gesellschaft zur Förderung der Schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych und in der Krakauer Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych / 1889 ff. München, Internationale Kunstausstellung im Glaspalast

Literatur: Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, Seite 13, 67; Jednodniówka – Eintagszeitung. Neuausgabe, herausgegeben von Zbigniew Fałtynowicz/Eliza Ptaszyńska, Muzeum Okręgowe w Suwałkach, Suwałki 2008, zugleich Katalog der Ausstellung „Signatur - anders geschrieben. Anwesenheit polnischer Künstler im Lichte von Archivalien“, Polnisches Kulturzentrum, München 2008

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 2, Akademie der Bildenden Künste München, 04049 Josef Wodzinski, https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1841-1884/jahr_1881/matrikel-04049

5 historische Postkarten nach Gemälden in der Nationalbibliothek Warschau/Biblioteka Narodowa w Warszawie, auf polona.pl, https://polona.pl/search/?query=J%C3%B3zef_Wodzi%C5%84ski&filters=public:1

Werke im Auktionshaus DESAUnicum, Warschau, https://desa.pl/pl/artysci/jozef-wodzinski/

Biografie und 1 Werk im Auktionshaus Altius, Warschau, http://www.altius.com.pl/index.php?&aukcje_id=13&obiekty_id=3470&disp=ikony

Werke im Auktionshaus AgraArt, Warschau, https://sztuka.agraart.pl/search/0/Wodzi%C5%84ski

Werke auf artyzm.com, http://artyzm.com/e_artysta.php?id=988

Werke im Auktionshandel auf invaluable.com, https://www.invaluable.com/artist/wodzinski-jozef-rhgbx8ek2n/sold-at-auction-prices/

(Alle Links wurden zuletzt im Oktober 2022 aufgerufen.)

 

Axel Feuß, Oktober 2022