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Wolski, Stanisław Pomian

Aus dem napoleonischen Epos – Zigeunerin/Z epopei napoleońskiej – Cyganka, 1886. Öl auf Leinwand, 96 x 168 cm, Inv. Nr. MP 1220 MNW, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie
Aus dem napoleonischen Epos – Zigeunerin/Z epopei napoleońskiej – Cyganka, 1886. Öl auf Leinwand, 96 x 168 cm, Inv. Nr. MP 1220 MNW, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie

Wolski, Stanisław Pomian, polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. Ab 1881 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München sowie 1883-85 im privaten Malatelier von Józef Brandt. Bis 1886 in München ansässig und künstlerisch tätig. *8.4.1859 Łowicz, †2.5.1894 Żbików. Sohn des Gutsbesitzers Antoni W. (*um 1828) und dessen Ehefrau Marianna Wiktoria Pulcheria geborene Münkenbeck (1832-1913). Nach einer künstlerischen Ausbildung in der Zeichenklasse/Klasa Rysunkowa in Warschau unter der Leitung von Wojciech Gerson (1831-1901) und einem Studium der Malerei an der Schule der Schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych in Krakau unter der Leitung von Jan Matejko (1838-1893, Mitglied der „Münchner Schule“) kann er mithilfe eines privaten Stipendiums nach München wechseln. Am 21.11.1881 Eintritt in die Naturklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München. 1883-85 nimmt er privaten Malunterricht bei dem Pferde- und Schlachtenmaler und Protagonisten der polnischen Künstlergruppe in München, Józef Brandt (1841-1915, Mitglied der „Münchner Schule“). W. bleibt auch nach seinem Studium in München. 1886 kehrt er nach Polen zurück, wo er in der Umgebung von Warschau lebt und arbeitet. Seitdem erscheinen zahlreiche Reproduktionen seiner Gemälde in der in Warschau erscheinenden Wochenzeitschrift Tygodnik Ilustrowany. – W. ist heute vor allem bekannt durch seine Reiter- und Schlachtenszenen, die Ereignisse aus den napoleonischen Kriegen (Titelbild; „Episode aus den Franzosenkriegen/Epizod z wojen francuskich“, undatiert, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie; „Aufklärer/Rekonesans“, 1887, Museum Radom), aus den polnischen Aufständen von 1830/31 und 1863 sowie aus dem Deutsch-Französischen Krieg („Szene aus dem französisch-preußischen Krieg 1871/Episod z wojny francusko-pruskiej 1871“, 1889, Auktionshaus Polswissart) zeigen. Sie sind an der Pferde- und Schlachtenmalerei von Brandt und Alfred Wierusz-Kowalski (1849-1915, Mitglied der „Münchner Schule“) geschult, erreichen jedoch nicht deren Dramatik. Gleichwohl zeigen sie eine gekonnte realistische Auffassung, versierte Kompositionen, Detailreichtum und kräftige Farbigkeit. Werke in den Museen, im Auktionshandel und die zwischen 1886 und 1890 in der Zeitschrift Tygodnik Ilustrowany veröffentlichten Reproduktionen seiner Werke vermitteln jedoch ein breiteres künstlerisches Spektrum. Neben der buntfarbigen Szene eines Unglücks im Zirkus („W cyrku“, 1885, Nationalmuseum Warschau) gehören dazu Porträts aus der gehobenen Gesellschaft („Bildnis einer Dame im Schaukelstuhl/Portret damy w bujaku“, 1891, Auktionshaus Polswissart), Gesellschaftsszenen und öffentliche Belustigungen („An der Warschauer Rennstrecke/Na warszawskim torze wyścigowym“, 1887, Tusche, Auktionshaus Desa Unicum; „Auf der neuen Rennstrecke/Na nowym torze wyścigowym“, 1887; „Im Łazienki-Park/W Łazienkach Królewskich w Warszawie, 1888; „Maskerade im Radfahrerclub/Maskarada w klubie cyklistów“, 1889, alle in: Tygodnik Ilustrowany), Jagd- und bäuerliche Genreszenen („Die Jagd in Ołyka/Polowanie w Ołyce“, 1889; „Das Ende der Jagd/Koniec polowania“, 1891; „Vor einem podolischen Wirtshaus/Przed karscmą podolską“, undatiert, alle Auktionshaus AgraArt) sowie hochgradig illustrative, informative und teils dramatische Straßenszenen aus Warschau („In den Alleen beim ersten Schnee/Z pierwszym śniegiem w aleje“, 1886; „In den Zug!/Na pociąg!“, 1886; „In der Ujazdów-Allee/W Alejach Ujazdowskich“, 1889; „Ulica Królewska“, 1890; „Sächsischer Garten/Ogród Saski“, 1890, alle in: Tygodnik Ilustrowany). Den genannten Reproduktionen liegen offenbar eigens für die Zeitschrift angefertigte malerisch ausgeführte, detailreiche Zeichnungen zugrunde, sodass man von Auftragsarbeiten für die genannten Themenbereiche ausgehen darf. Werke befinden sich unter anderem in den Nationalmuseen von Warschau und Krakau und im Muzeum im. Jacka Malczewskiego in Radom.

Literatur: Hans Peter Bühler: Jäger, Kosaken und polnische Reiter. Josef von Brandt, Alfred Wierusz-Kowalski, Franz Roubaud und der Münchner Polenkreis, Hildesheim, Zürich, New York 1993, Seite 44, 48, 64; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, Seite 13, 67; Halina Blak und andere: Polish Painting of the 19th Century (Modern Polish Painting, 1), Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie, 2001

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 2, Akademie der Bildenden Künste München, Stanislaus Pomian von Wolski, https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1841-1884/jahr_1881/matrikel-04099

Werke im Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie auf MN Cyfrowe, https://cyfrowe.mnw.art.pl/pl/wyniki-wyszukiwania?phrase=Stanis%25C5%2582aw%2520Wolski%2520

Genealogie auf Sejm Wielki, http://www.sejm-wielki.pl/b/sw.739464

Reproduktionen in der Zeitschrift Tygodnik Ilustrowany, https://pl.wikipedia.org/wiki/Stanis%C5%82aw_Pomian_Wolski

Werke im Auktionshaus AgraArt, Warschau, https://sztuka.agraart.pl/autor/licytacje/314/stanislaw-wolski

1 Werk im Auktionshaus DESAUnicum, Warschau, https://desa.pl/pl/artysci/jozef-wodzinski/

3 Werke im Auktionshaus Stahl, Hamburg, https://www.auktionshaus-stahl.de/de/kuenstler/12188-stanislaw-pomian-wolski

(Alle Links wurden zuletzt im Oktober 2022 aufgerufen.)

 

Axel Feuß, Oktober 2022