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Szwojnicki, Roman

Kunst in der Provinz (Selbstbildnis), 1872. Öl auf Leinwand, 90 x 78 cm, signiert R. Szwojnicki 1872, Litauisches Kunstzentrum TARTLE/Lietuvos meno pažinimo centras TARTLE, Vilnius
Kunst in der Provinz (Selbstbildnis), 1872. Öl auf Leinwand, 90 x 78 cm, signiert R. Szwojnicki 1872, Litauisches Kunstzentrum TARTLE/Lietuvos meno pažinimo centras TARTLE, Vilnius

Szwojnicki, Roman (Szwoynicki, Alekna-Szwoynicki, Szwojnicki-Alekna, Alekna-Švoinickis), polnisch-litauischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. 1873-75 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München bei dem Historienmaler Sandór (Alexander von) Wagner (1838-1919); Privatunterricht im Atelier des polnischen Pferde- und Schlachtenmalers Józef Brandt (1841-1915, Mitglied der „Münchner Schule“). *21.12.1845 auf Gut Rady/Rodai bei Krakinów/Krekenava, südwestlich von Poniewież/Panevėžys/Ponewiesch, Litauen, †13.1.1915 ebenda. Sohn des Gutsbesitzers Michał Grzegorz Antoni S. und dessen Ehefrau Zofia Kulwieć; Cousin des Schriftstellers Henryk Sienkiewicz (1846-1916). Ab etwa 1856 Schulbesuch am Adelsinstitut/Instytut Szlachecki in Vilnius, dort ab 1862 erste künstlerische Ausbildung bei dem Maler Kanuty Rusiecki/Kanutas Ruseckas (1800-1860). Während des Januaraufstands 1863 schließt er sich Rebellengruppen an und nimmt an Kampfhandlungen teil. Er wird von den Russen gefangen genommen und in Tobolsk östlich des Ural-Gebirges interniert. 1869 amnestiert, geht er nach Warschau. 1871-73 studiert er dort Malerei in der Zeichenklasse/Klasa Rysunkowa und im Privatatelier des Historien- und Landschaftsmalers Wojciech Gerson (1831–1901). Das Gemälde „Kunst in der Provinz“ von 1872 (siehe Titelbild), das nach einem Vergleich der rechten Figur mit fotografischen Aufnahmen offenbar ein Selbstbildnis darstellt, entsteht in dieser Zeit. Es wird 1873 in der Warschauer Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych ausgestellt. Das Bild sei, so Rūta Janonienė, eine ironische Parabel auf das Leben in der Provinz. Es zeige wie der Maler versucht, einen Käufer zum Kauf eines Gemäldes zu überreden, das eine weit entlegene Szene, nämlich den Ausbruch eines Vulkans, vermutlich des Vesuvs, darstellt. Noch im selben Jahr geht S. nach München. Am 13.10.1873 Eintritt in die Malschule der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, gleichzeitig mit Władysław Eljasz (1847-1921), Włodzimierz Łoś (1849-1888), Tadeusz Ajdukiewicz (1852-1916), Kazimierz Alchimowicz (1840-1916), Jan Chełmiński (1851-1925), Wojciech Kossak (1856-1942), Alfred Wierusz-Kowalski (1849-1915), Wojciech Piechowski (1849-1911) und Aleksander Mroczkowski (1850-1927, alle Mitglieder der „Münchner Schule“); Studium bis 1875 bei dem Historienmaler Sandór (Alexander von) Wagner (1838-1919). Außerdem nimmt S. Privatunterricht im Atelier des polnischen Pferde- und Schlachtenmalers Józef Brandt, der im Mittelpunkt der inzwischen stark angewachsenen polnischen Malerkolonie steht. 1878 kehrt S. nach Warschau zurück. 1889 Auszeichnung auf der Weltausstellung in Paris. Nach dem Tod seines älteren Bruders Lubomir zieht er 1904 auf das Familienanwesen in Rady und führt seitdem das landwirtschaftliche Gut. – S. malt dunkeltonige, von der Freilichtmalerei beeinflusste Landschaften mit Gehöften und Personenstaffage. Vor allem aber schafft er Genreszenen aus dem Leben von Bauern und Adligen („Politischer Disput“, 1874; „Der Pferdekauf“, 1889). Nach dem Vorbild von Józef Brandt gestaltet er Szenen aus der Zeit der polnischen Adelsrepublik des 17. und 18. Jahrhunderts. Sie zeigen Adlige bei Tagungen des Sejms oder im Familienkreis. Außerdem malt er allegorische Kompositionen und Porträts. Werke befinden sich in Vilnius im Litauischen Kunstmuseum/Lietuvos dailės muziejus und im Litauischen Kunstzentrum TARTLE/Lietuvos meno pažinimo centras TARTLE sowie im Nationalmuseum/Muzeum Narodowe in Warschau.

 

Literatur: Janina Wiercińska: Katalog prac wystawionych w Towarzystwie Zachęty Sztuk Pięknych w Warszawie w latach 1860–1914, Wrocław 1969, Seite 369; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, Seite 11, 64; Aleksandras Indriulaitis: Romanas Alekna Švoinickis, in: Visuotinė lietuvių enciklopedija, Band 1 (A-Ar), Vilnius 2001, Seite 304; Polski Słownik Biograficzny, Band 49, 2014, Seite 498

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 2, Akademie der Bildenden Künste München, 02975 Roman Szwojniki (sic!), https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1841-1884/jahr_1873/matrikel-02975

Aleksandras Indriulaitis, auf Visuotinė lietuvių enciklopedijahttps://www.vle.lt/Straipsnis/Romanas-Alekna-Svoinickis-72406

3 Werke im Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie, https://cyfrowe.mnw.art.pl/pl/artysci/6359

Ausführlich zu dem Gemälde „Kunst in der Provinz“ (1872), https://www.tartle.lt/en/collection/art_of_the_province.html (Autorinnen: Giedrė Jankevičiūtė, Rūta Janonienė)

Aušrinė Slavinskienė: Litauische Maler in München (2006), auf: zeitenblicke.de, http://www.zeitenblicke.de/2006/2/Slavinskiene

Litauische Biografie anlässlich einer virtuellen Ausstellung zum Januaraufstand, http://www.panbiblioteka.lt/lt/laisvalaikis-bibliotekoje/8-nenurodyta/511-romanas-svoinickis

Fotografisches Porträt von 1889 in der Nationalbibliothek Warschau/Biblioteka Narodowa w Warszawie, https://polona.pl/item/portret-romana-szwojnickiego,NzExNzYxNjA/0/#info:metadata

(alle Links wurden zuletzt im Oktober 2020 aufgerufen)

 

Axel Feuß, Oktober 2020

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  • Kunst in der Provinz (Selbstbildnis), 1872

    Kunst in der Provinz (Selbstbildnis), 1872. Öl auf Leinwand, 90 x 78 cm