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Dynastische Hochzeiten zwischen polnischen und deutschen Fürstenhäusern Radziwiłł: 1619 Albrycht Stanisław Radziwiłł

Pieter Danckerts de Rij (1605-1660/61): Porträt Albrycht Stanisław Radziwiłł, um 1640/50
Pieter Danckerts de Rij (1605-1660/61): Porträt Albrycht Stanisław Radziwiłł, um 1640/50. Öl auf Leinwand, 213 x 125 cm, Nationales Kunstmuseum der Republik Belarus, Minsk

Von 1618 bis 1622 ist Albrycht Stanisław Radziwiłł Starost von Łuck (heute Luzk, Ukraine), dem Verwaltungssitz von Wolhynien, ab 1623 von Vilnius sowie von zahlreichen anderen litauischen und polnischen Städten. 1623 wird er von Sigismund III. zum Großkanzler von Litauen ernannt (Abbildung unten). Ab 1624 begleitet er den Kronprinzen Władysław (ab 1632 König Władysław IV. Wasa), der bereits 1610 als Fünfzehnjähriger zum (allerdings nur titeltragenden) Zaren von Russland gewählt worden ist, zusammen mit anderen polnischen Adligen als Haushofmeister (magister curiae) auf dessen zweijähriger Grand Tour durch Europa. Die Reise führt über Breslau nach München zu Kurfürst Maximilian I. von Bayern, anschließend nach Brüssel, Antwerpen, Breda, schließlich nach Rom zu Papst Urban VIII., nach Florenz, Genua, Venedig und Pisa. Nach der Rückkehr nach Polen dient Albrycht Stanisław in hohen Regierungsämtern Sigismund III. und vertritt zeit seines Lebens eine harte Linie für den Katholizismus. Obwohl er den Calvinismus zurückzudrängen versucht, engagiert er sich für die calvinistischen Verwandten der Familie Radziwiłł. Dazu gehört auch die Familie seines vierzehn Jahre älteren Vetters zweiten Grades, Janusz (VI. der Ältere) Radziwiłł (1579-1620), Herzog von Birże und Dubinki, der 1613 ebenfalls eine Deutsche, Elisabeth Sophie von Brandenburg (1589-1629) aus dem Hause Hohenzollern, geheiratet und sich als Schutzherr über die Calvinisten, als Gegner der Gegenreformation und Sigismunds III. etabliert hat.[3]

Nach dem Amtsantritt von Władysław IV. unterstützt Albrycht Stanisław diesen im Russisch-Polnischen Krieg 1632-34 gegen Zar Michael I. und engagiert sich für Władysławs Ehefrau Cäcilila Renata von Österreich/Cecylia Renata Habsburżanka. Nach dem Tod von Regina von Eisenreich heiratet er 1638 Anna Krystyna Lubomirska (1618-1667). Ab 1648 bekleidet er hohe Staatsämter unter dem nachfolgenden König Johann II. Kasimir Wasa/Jan II Kazimierz Waza. Er stirbt in Danzig, nachdem sein Anwesen in Ołyka von russischen Truppen verwüstet worden ist, und hinterlässt ein umfangreiches politisches Tagebuch für die Jahre von 1632 bis 1656 („Memoriale rerum gestarum in Polonia …“, veröffentlicht 1839 in Posen). Beide Ehen bleiben kinderlos, wodurch die Linie Ołyka der Familie Radziwiłł ausstirbt und an das Ordynat Nieśwież fällt.

 

Axel Feuß, im November 2021

 

Literatur:

Edward Raczyński (Herausgeber): Pamiętniki Albrychta Stanisława X. Radziwiłła Kanclerza W. Litewskiego, 2 Bände, Posen 1839

Adam Przyboś / Roman Żelewski: Albrycht Stanisław Radziwiłł. Pamiętnik o dziejach w Polsce 1632-1656, 3 Bände, Warschau 1980

Visuotinė lietuvių enciklopedija, Band XIX, Vilnius 2011, Seite 429

Polski Słownik Biograficzny, Band XXX, 1987, Seite 143

Lietuviškoji tarybinė enciklopedija, Band IX, Vilnius 1982, Seite 306

 

Online:

Adam Przyboś, auf: Internetowy polski słownik biografiscznyhttps://www.ipsb.nina.gov.pl/a/biografia/albrycht-stanislaw-radziwill-1593-1656-kanclerz-wielki-litewski-historyk (Dieser Link wurde zuletzt im Mai 2023 aufgerufen.)

 

[3] Gemeinsamer Ururgroßvater ist Mikolaj Radziwiłłowicz „Stary“ (um 1440-1509), Großkanzler von Litauen, Woiwode von Vilnius, Senator der Ersten Polnischen Republik und Starost von Nowogródek. Auf ihn gehen die Linien der Radziwiłł von Goniądz und Miadzioł, von Nieśwież, von Ołyka und von Birże und Dubinki zurück.

Mediateka
  • Schloss Radziwiłł, Ołyka

    Schloss Radziwiłł, Ołyka (heute Olyka, Ukraine), errichtet 1540-1564, im 17. und 18. Jahrhundert erweitert und barock überbaut
  • Ernennungsurkunde, 1623

    Ernennungsurkunde für Albrycht Stanisław Radziwiłł zum Großkanzler von Litauen, 1623. Pergament mit Siegel des Großfürstentums Litauen, 66 x 34,5 cm