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Wyczółkowski, Leon

Studie einer Italienerin/Studium włoszki, vermutlich München, 1876. Öl auf Leinwand, 93 x 73,5 cm, Inv. Nr. MP 1355 MNW, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie
Studie einer Italienerin/Studium włoszki, vermutlich München, 1876. Öl auf Leinwand, 93 x 73,5 cm, Inv. Nr. MP 1355 MNW, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie

Auch plastische Arbeiten sind bekannt. Während seiner Ausbildung in der Warschauer Zeichenklasse entstehen szenische Gemälde mit historischen und christlichen Themen, in der Münchner Zeit ausgefeilte und hoch versierte Figurenstudien (Titelbild). In Warschau kehrt er unter dem Einfluss seines Lehrers Matejko zu einer dunkeltonigen Historienmalerei zurück („Haupt Christi/Głowa Chrystusa“, 1878/82, beide Nationalmuseum Warschau; „Gertruda Komorowska auf einem Schlitten/Gertruda Komorowska na saniach“, 1883, Nationalmuseum Krakau). 1880-83 malt er ähnlich dunkle Damen- und Herrenporträts meist als konventionelle Brust- oder Kniestücke. Unter dem Einfluss der Spiritualität von Adam Chmielowski (später Bruder Albert) malt er den von Natur überwucherten Leichnam der „Alina“ (1880, Privatbesitz; nach dem Drama „Balladyna“ von Juliusz Słowacki, 1834) als erstes symbolistisches Bild. 1881-85 schafft er eine größere Anzahl für den schnellen Verkauf gedachter Salonbilder und Boudoirszenen („‚Ich sah einst …‘ - Szene am Klavier/‚Ujrzałem raz …‘ - scena przy fortepianie“, 1884; „Im Boudoir/W buduarze“, 1885, beide Nationalmuseum Warschau), die erste Einflüsse des Impressionismus zeigen. Durch das Studium der Malerei von Claude Monet während seiner Reisen nach Paris, vor allem aber durch erste Anwendung der Freilichtmalerei während seiner regelmäßigen Aufenthalte in der Ukraine wendet er sich ab 1890 schließlich ganz dem Impressionismus zu. Zahlreiche Bilder von Fischern („Watende Fischer/Rybacy brodzący“, 1891, Nationalmuseum Warschau) und von Bauern beim Pflügen und bei anderer Feldarbeit („Pflügen in der Ukraine/Orka na Ukrainie“, 1892; „Rübengraben/Kopanie buraków“, 1893, beide Nationalmuseum Krakau) erinnern an Bildthemen von Jean François Millet und sind lichtdurchflutet und in beginnender divisionistischer Technik gemalt. Ähnliche Sujets bearbeitet er auch in Pastell, als Zeichnungen und später in der Grafik. Vor allem im Pastell wagt er leuchtende Farbexperimente. Ab 1890 bearbeitet er mythische Themen aus der polnischen Geschichte und nähert sich dabei erneut dem Symbolismus. Wie andere polnische Maler verknüpft er Formationen des Tatra-Gebirges wie den „Giewont bei Sonnenuntergang/Giewont o zachodzie słońca“ (1890, Nationalmuseum Poznań) mit der Gestalt eines im Gebirge schlafenden Ritters, der die Ohnmacht und Lethargie der polnischen Nation, aber auch die Hoffnung auf neuen Tatendrang symbolisiert. Sein in mehreren Fassungen vorliegender „Versteinerter Druide/Druid skamieniały“ (1892, Nationalmuseum Krakau; um 1894, Nationalmuseum Warschau), ebenfalls ein Motiv aus dem Tatra-Gebirge, verweist auf die von Słowacki in der Tragödie „Lilla Weneda“ (1839/40) erzählten legendären Anfänge Polens bei den keltischen Wenenden. Künstlerische Vorbilder kann W. in Gemälden von Arnold Böcklin (1827-1901) in Münchner Sammlungen gefunden haben. Das mögliche Wiedererwachen der polnischen Nation aus steingewordener Geschichte symbolisiert auch eine Gruppe von Sarkophag-Bildern, bei der königliche Grabmäler wie kurz vor der Lebendwerdung erscheinen („Sarkophage/Sarkofagi“, 1895 Nationalmuseum Poznań). Die endgültige Abkehr vom Historismus seines Lehrers Matejko verkörpert das Gemälde „Stańczyk“ (1898, Nationalmuseum Krakau), in dem W. den ursprünglich von Matejko ins Bild gesetzten Hofnarren König Sigismund I. des Alten (1506–1548) in verzweifelter Pose vor den als Spielpuppen auftretenden Mitgliedern der traditionellen polnischen Gesellschaft auftreten lässt. Die Bekanntschaft mit Feliks Jasieński und die gemeinsame Spanienreise führen W. zu Bildmotiven im Stil des Japonismus („Stillleben mit Vase und chinesischem Paravent/Martwa natura z wazą i chińskim parawanem“, 1905); außerdem legt er eine umfangreiche Sammlung japanischer Farbholzschnitte, Keramiken und Textilien an, zu denen schließlich Keramik, Textilien, Möbel, Glas und Bücher aus allen Regionen Asiens und Europas hinzukommen. Seine Stillleben mit Früchten („Stillleben mit Orangen/Martwa natura z pomarańczami“, 1912, beide Nationalmuseum Warschau) reflektieren in Komposition und Farbigkeit ähnliche Motive von Paul Cézanne (1939-1906) und Henri Matisse (1869-1954).