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Stückgold, Stanisław

Selbstbildnis mit Gattin, um 1910. Öl auf Rupfen, 60 x 69 cm, im Auktionshandel (2018)
Selbstbildnis mit Gattin, um 1910. Öl auf Rupfen, 60 x 69 cm, im Auktionshandel (2018)

Stückgold, Stanisław (Stanislaus, Stanislas), polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. Vor 1900 arbeitet er in Berlin und Düsseldorf als Assistent an staatlichen Chemielaboren. 1907/08 studiert er in München an der privaten Malschule von Simon Hollósy. 1913-21 betreibt er eine eigene Malschule. Um 1930 lebt er erneut in München. *18.5.1868 Warschau, †9.1.1933 Paris. Enkel eines angesehenen Rabbiners, aufgewachsen in einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie. Nach dem Gymnasialabschluss absolviert er an der Universität Zürich und an der Sorbonne in Paris ein Studium zum Chemie-Ingenieur. Nach Militärdienst in der russischen Armee ist er in Berlin und Düsseldorf als Assistent in staatlichen Chemielaboren tätig. Anschließend leitet er in Warschau eine Chemiefabrik, ist in London bei Eisenbahn- und Dampfschiffunternehmen tätig und kehrt als Fabrikleiter nach Warschau zurück. 1905/06 nimmt er an Aufständen gegen das Zarenregime teil. Nach Inhaftierung in Moskau und St. Petersburg entscheidet er sich für einen Berufswechsel. 1907 beginnt er ein Studium der Bildhauerei in Warschau an der Schule der schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych w Warszawie, wechselt aber nach einem halben Jahr nach München an die private Malschule des Ungarn Simon Hollósy (1857-1918). 1908 lernt er während des sommerlichen Malaufenthalts mit Hollósy in der ungarischen Künstlerkolonie Nagybánya seine spätere Ehefrau, die in Siebenbürgen geborene Elisabeth von Veress (1889-1961), kennen. Im selben Jahr geht das Paar nach Paris. Stückgold studiert im Atelier des Malers Henri Matisse (1869-1954), freundet sich mit dem Maler Henri Rousseau (1844-1910) an, lernt Pablo Picasso (1881-1973), Otto Freundlich (1878-1843), den Dichter Guillaume Apollinaire (1880-1918) und den Kunstkritiker André Salmon (1881-1969) kennen. Während eines Sommeraufenthalts in Siebenbürgen wird die gelähmte und an Epilepsie leidende Tochter Felicitas geboren. 1913 folgt die Familie dem russischen Kunsthistoriker Trifon Trapesnikov (1882-1926) nach München, der sich dort für die Anthroposophie engagiert und mit Rudolf Steiner am Goetheanum in Dornach arbeitet. Von Steiners Lehre erhofft sich das Ehepaar S. Hilfe für die Tochter und wird Mitglied in der Anthroposophischen Gesellschaft. Der Maler knüpft Freundschaften mit den Künstlern des Blauen Reiter, insbesondere mit Franz Marc (1880-1916) und Marianne von Werefkin (1860-1938). Er eröffnet eine Malschule, die er bis 1921 betreibt. Im April 1919 während der Münchner Räterepublik ist er Mitglied im Rat der bildenden Künstler Münchens und Mitbegründer des Aktionsausschusses revolutionärer Künstler; wird vorübergehend verhaftet. Ende 1919 geht Elisabeth S. mit ihrer Tochter und dem Mediziner, Anthroposophen und Literaten Albert Steffen (1884-1963) nach Dornach. 1923 geht S. zurück nach Paris, wo er bis 1926 erneut eine Malschule betreibt. Um 1930/31 lebt er offenbar wieder in München und verkehrt im Umkreis des Jungzionistischen Arbeitskreises. – Seine künstlerischen Grundlagen findet S. bei Rousseau und Matisse. Er malt Landschaften, auch mit Nahaufnahmen von Pflanzen und Tieren, teils in gewagter Perspektive, sowie Blumen- und Früchtestillleben in flächiger, noch dem Jugendstil verpflichteter Komposition mit ornamentalen Umrissen und leuchtend heller, von Matisse beeinflusster Farbigkeit. Seine zahlreichen Porträts (Martin Buber, Albert Einstein, SPD-Politiker Oskar Cohn, Frau und Tochter, 1916 Else Lasker-Schüler) denen er gelegentlich Attribute wie Blumen, Früchte, Bücher oder Kerzen beigibt, zeigen eine nahezu naive, flächige Einfachheit mit grober Binnenzeichnung. Ein bedeutender Teil des Werks ist Themen aus der jüdischen und der christlichen Mythologie gewidmet, die S. zueinander in Beziehung setzt und deren kindlich-naive Gestaltung aus klarer Umrisszeichnung und leuchtenden Farben sich anthroposophischem Kunstverständnis annähert. Im Spätwerk bindet er Figuren in aufsteigende Sphärenklänge ein und versteht Kunst offenbar wie die Anthroposophen als Brücke zu höheren geistigen Wesenheiten. Werke befinden sich im Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal, im Lenbachhaus, München, und im Museum Wiesbaden, der Nachlass in Teilen in der Albert-Steffen-Stiftung und der Kunstsammlung des Goetheanum in Dornach.

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  • Selbstbildnis mit Gattin, um 1910

    Selbstbildnis mit Gattin, um 1910. Öl auf Rupfen, 60 x 69 cm