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Das DP-Lager Eschwege

David Ben-Gurion-Denkmal am ehem. UNRRA-Lager in Eschwege, 2011
David Ben-Gurion-Denkmal am ehem. UNRRA-Lager in Eschwege, 2011

Das Lager wurde 1949 geschlossen, obwohl es im März 1949 noch 1.669 Bewohner:innen[4] hatte. Michael Edelstein gehörte zu den Zeitzeug:innen. Er wurde 1931 in Polen geboren. In einem von seinen Kindern verfassten und veröffentlichten Buch[5] berichtete er über seine Kindheit in Skała-Podolska (Woiwodschaft Tarnopol; heute Ukraine), sein verstecktes Leben während des Krieges sowie die drei Jahre im Lager in Eschwege, bevor er letztlich 1951 in die USA migrierte. Ein weiteres Beispiel ist Chaim Jegergarn, geboren 1912 in Janów Lubelski (Woiwodschaft Lublin). Als Schneider aus einer armen jüdischen Familie verließ er Polen vor Kriegsbeginn, um in die Sowjetunion zu gelangen. Als die Front vorrückte, ging er ins zentralasiatische Taschkent. Erst nach dem Krieg kehrte er nach Polen zurück, setzte seinen Weg nach Westen fort und fand im Lager von Eschwege Unterkunft. Er lebte dort mit seiner Familie drei Jahre lang, von 1946 bis 1948, als DP. Im Juli 1948 zog er mit seiner Familie und einem seiner Brüder, der den Holocaust überlebt hatte, nach Montreal[6]. Er hat ein Video-Zeugnis über sein Leben geliefert, das in der Öffentlichen Jüdischen Bibliothek von Montreal (Archives de la Bibliothèque publique juive)[7] zugänglich ist.

Im selben Archiv in Montreal werden Fotografien aufbewahrt, die Musia Schwartz (Miriam Szpisajzen, 1930–2021) aus dem Lager Eschwege erhalten hat. Sie wurde in Tomaszów Lubelski (heute Woiwodschaft Lublin) geboren. Nach Ghetto, Konzentrationslager und dem Tod ihrer Familie überlebte sie den Holocaust unter falscher Identität. Nachdem sie in Eschwege vorübergehend Zuflucht gefunden hatte, wanderte sie 1948 als Waisenkind nach Kanada aus. Sie wurde Professorin für Literatur in Montreal (Vanier College; Sir George Williams University, die heute Concordia University heißt), spezialisierte sich auf vergleichende Literatur (mit einer PhD-Dissertation an der McGill University im Jahr 1979) und war sehr aktiv im kulturellen jüdischen Leben der Stadt. In Symposien mit kanadischen Studierenden[8] hielt sie die Erinnerung an den Holocaust und das dramatische Schicksal ihrer polnisch-jüdischen Familie wach. Ein Auszug aus ihrem Zeugnis von 1994 im Montreal Holocaust Museum ist als Video[9] frei zugänglich.

Einen anderen Weg wählte der polnische Jude Abraham [Umcza] Kerber (1907–1978), in Gąbin (Woiwodschaft Masowien) geboren, der 1946/47 das Leben im Lager Eschwege fotografierte[10], bevor er nach Israel auswanderte. Ähnlich wie Ephraim Robinson im Lager Zeilsheim, zeigen Umcza Kerbers Fotografien das tägliche Leben im Lager und den Wiederaufbau von sozialen Kontakten zwischen jungen Erwachsenen, die auf ein neues Leben an einem anderen Ort, im Ausland, warteten.

 

Emmanuel Delille, Juli 2022

 

[5] Edelstein, Michael/ Ruby, Walter/ Ruby, Dan: Live Another Day. How I Survived the Holocaust and Realized the American Dream, Oakland (CA) 2020.

[6] Er kam am 11. Oktober 1948 in Kanada an. ITS Arolsen, Document ID: 112216813 (Chaim JEGERGARN), https://collections.arolsen-archives.org/de/document/112216813 

[7] https://www.cjhn.ca/fr/list?q=Eschwege&p=1&ps=20 (zuletzt aufgerufen am 4.11.2022).

[9] https://www.youtube.com/watch?v=nVOnGA5qPG8 (zuletzt aufgerufen am 4.11.2022).

[10] Bilder von Kerber über das kulturelle Leben im Lager unter http://www.zchor.org/eschwege/eschwege.htm (zuletzt aufgerufen am 4.11.2022).

Mediateka
  • David Ben-Gurion-Denkmal

    David Ben-Gurion-Denkmal am ehem. UNRRA-Lager in Eschwege, 2011
  • Ben-Gurion in Eschwege

    Bild von David Ben-Gurion 1946 in Eschwege
  • Zeitung Undzer Hofenung

    Bild der Zeitung Undzer Hofenung vom 22.10.1946