Suchodolski, Zdzisław

Heilige Drei Könige/Trzej królowie, München 1903. Öl auf Leinwand, 86 x 150 cm, Bezirksmuseum Suwałki/Muzeum Okręgowe w Suwałkach
Heilige Drei Könige/Trzej królowie, München 1903. Öl auf Leinwand, 86 x 150 cm, Bezirksmuseum Suwałki/Muzeum Okręgowe w Suwałkach

Suchodolski, Zdzisław Aleksander Mamert, polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. 1857 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf. 1874-80 lebt und arbeitet er in Weimar. 1880 lässt er sich in München nieder, wo er bis zu seinem Lebensende künstlerisch tätig ist. *11.5.1835 Rom, †2.2.1908 München. Sohn des Militärmalers January S. (January Antoni Michał Suchodolski h. Ślepowron, 1797-1875) und dessen Ehefrau Leokadia hr. Suchodolska z Suchodół h. Janina (*1808), Neffe des Aufständischen-Dichters Rajnold S. (1804-1831), Vater des Gebrauchsgrafikers, Architekten und Malers Siegmund/Zygmunt von S. (1875-1935). Erste zeichnerische Ausbildung erhält er bei seinem Vater, der 1837 von Rom nach Warschau zurückgekehrt ist. 1852-55 studiert er Rechtswissenschaften an der Jagiellonen-Universität/Uniwersytet Jagielloński  in Krakau und erhält gleichzeitig privaten Malunterricht bei Jan Kanty Wojnarowski (1815-nach 1876). 1855 kehrt er nach Warschau zurück, erhält bei seinem Vater Unterricht im Malen nach der Natur und studiert offenbar auch an der Schule der Schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych. 1857 geht er über Krakau, Breslau und Dresden nach Düsseldorf und studiert dort an der Kunstakademie. Im Mai 1858 geht er zum Studium an die Kunstakademie nach Brüssel, anschließend nach Paris, wo er bei dem Maler Charles Gleyre (1806-1874) studiert und im Louvre nach Alten Meistern, unter anderem nach Leonardo da Vinci, kopiert. 1860 gehört er zu den Mitgründern der Gesellschaft zur Förderung der Schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych in Warschau, in der er seitdem auch selbst ausstellt. 1863-66 lebt und arbeitet er in Florenz, Rom und Neapel und lässt sich anschließend auf Capri nieder. 1874 geht er nach Weimar. Dort heiratet er die Malerin Lisbeth von Bauer (*1850), eine Schülerin des Historienmalers Ferdinand Pauwels (1830-1904); 1875 wird der gemeinsame Sohn Zygmunt/Siegmund geboren. 1880 lässt er sich in München nieder, wo er bis zu seinem Lebensende ein Atelier betreibt und Studenten unterrichtet. Von der Hochschule für Bildende Kunst in Weimar erhält er 1883 den Professorentitel. 1884-94 ist er Mitglied des Münchner Kunstvereins. – S. beschäftigt sich vor allem mit religiösen Themen. Erste selbst komponierte Gemälde entstehen offenbar 1857 in seiner Zeit an der Düsseldorfer Akademie, „Św. Cecylia ucząca aniołka gry na organach“/„Die Heilige Cäcilie unterrichtet einen Engel die Orgel zu spielen“, und 1859 in Paris, „Pocałunek Judasza“/„Der Judaskuss“, die er beide 1862 in Warschau zeigt. Während seiner Zeit in Italien entstehen die Gemälde „Najświętszą Pannę“/„Allerheiligste Jungfrau“ (1863), „Świętą Trójcę“/„Dreifaltigkeit“ (1864) und „Matkę Boską“/„Mutter Gottes“ (1865), die er ebenfalls in Warschau ausstellt. Auf Capri malt er Landschaften, Ortsansichten, Genreszenen und Prozessionen. In Weimar nimmt er ab 1874 seine religiösen Themen wieder auf („Pogrzeb mnicha“/„Das Begräbnis des Mönchs“; „Wizja św. Teresy“/„Die Vision der Heiligen Theresa“, 1876); außerdem malt er Genreszenen. In München widmet er sich Jagdszenen, da dies offenbar von einem polnischen und auch als „russisch“ (Pecht) titulierten Künstler erwartet wird, bleibt aber auch dem religiösen Genre treu (siehe Titelbild). Werke befinden sich unter anderem im Nationalmuseum/Muzeum Narodowe in Krakau und im Bezirksmuseum Suwałki/Muzeum Okręgowe w Suwałkach.

 

Gruppenausstellungen: 1862, 1867, 1869-71, 1886 Warschau, Gesellschaft zur Förderung der Schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych / 1876, 1886 Krakau, Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych / 1893 München, Glaspalast: Künstlergenossenschaft / 1897, 1902 Große Berliner Kunst-Ausstellung

 

Literatur: Friedrich Pecht: Geschichte der Münchener Kunst im 19. Jahrhundert, München 1888, Seite 423;  Münchner Maler im 19. Jahrhundert, Band 4, München 1983, Seite 238; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, Seite 63; Halina Blak und andere: Malarstwo polskie XIX wieku (Nowoczesne malarstwo polskie, 1), Ausstellungs-Katalog Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie, Krakau 2001;  Polski Słownik Biograficzny, Band 45, 2007/08, Seite 311

 

Online: Zur Genealogie auf sejm-wielki.pl, http://www.sejm-wielki.pl/b/le.3584.1.9

Jolanta Laskownicka, auf Internetowy polski słownik biograficzny, http://ipsb.nina.gov.pl/a/biografia/zdzislaw-aleksander-mamert-suchodolski

Zahlreiche Werke im Auktionshandel auf artinfo.pl, http://www.artinfo.pl/pl/katalog-aukcji/szukaj/?sparams=author_id:12635

(alle aufgerufen am 27.9.2018)

 

Axel Feuß, Oktober 2018

 

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