Ceptowski, Karol

Friedrich Distelbarth (1768-1836): Liebesvase, um 1831, Refliefs ausgeführt von Karol Ceptowski
Friedrich Distelbarth (1768-1836): Liebesvase, um 1831, Refliefs ausgeführt von Karol Ceptowski

Ceptowski, Karol, polnischer Bildhauer, Mitglied der „Münchner Schule“. 1828-30 Student der Akademie der Bildenden Künste München, 1830/31 der Kunstschule Stuttgart. *23.3.1801 Posen, †12.2.1847 Krakau. Sohn des aus Raisting in Bayern stammenden Stukkateurs Michał Ceptowski (eigtl. Michael Zöpf, 1765-1829). Vermutlich 1816-20 Ausbildung bei dem Bildhauer Paweł Maliński (1790-1853) in Warschau, dann in Breslau. Am 20.10.1828 Eintritt in die Klasse für Bildhauerei der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München. C. ist der erste polnische Künstler, den das Matrikelbuch der Münchner Akademie verzeichnet. Studium bei Peter von Cornelius (1783-1867). Unter der Leitung von Leo von Klenze (1784-1864) wird er mit der Ausführung von Kapitellen am Königsschloss in München betraut. 1830-31 Studium bei Johann Heinrich von Dannecker (1758-1841) an der Kunstschule Stuttgart. 1831/32 in Rom in den Bildhauerateliers von Mathieu Kessels (1784-1836) und Berthel Thorvaldsen (1770-1844) tätig; betraut mit bildhauerischen Arbeiten in der Kirche San Paolo fuori le Mura. 1832/33 arbeitet er im Atelier von James Pradier (1790-1852) in Paris. 1834 führt er unter der Leitung von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) Heiligenfiguren und Stuckaturen in der Nikolaikirche in Potsdam aus. Anschließend arbeitet er drei Jahre an der bildhauerischen Ausstattung des herzoglichen Palais in Braunschweig. 1837-39 in Posen tätig (Dekorationen an der Bodenkreditanstalt; Reliefs für die von Schinkel entworfene Pfarrkirche von Krzeszowice). Ab 1840/41 Professor für Bildhauerei an der Schule für Zeichnung und Malerei/Szkoła Rysunku i Malarstwa in Krakau. Auch dort zahlreiche Werke, u.a. der Sarkophag der Königin Maria Kazimiera, 1840, in der Kathedrale auf dem Wawel. Entwurfszeichnungen und Skizzen von Skulpturen befinden sich im Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie.

 

Literatur: Władysław Tatarkiewicz/Dariusz Kaczmarzyk: Klasycyzm i romantyzm w rzeźbie polskiej, in: Sztuka i Krytyka (Państwowy Instytut Sztuki), Nr. 1-2, 1956, S. 62; Jacek Ceptowski: Rzeźbiarz Karol Ceptowski (1801-1847), Poznań: Muzeum Narodowe, 1992; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, S. 5, 32; Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Band 17, München/Leipzig 1997, S. 536; Harald Tesan: Thorvaldsen und seine Bildhauerschule in Rom, Köln, Weimar, Wien 1998, S. 175-176

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 1, Akademie der Bildenden Künste München, 01423 Karl Ceptowski, http://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1809-1841/jahr_1828/matrikel-01423

Peter Schubert: Karol Ceptowski (2003) auf: Culture.pl, http://culture.pl/pl/tworca/karol-ceptowski

 

Axel Feuß, März 2017

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  • Friedrich Distelbarth, Liebesvase, Refliefs ausgeführt von Karol Ceptowski

    Friedrich Distelbarth (1768-1836): Liebesvase, um 1831, Refliefs ausgeführt von Karol Ceptowski, Kammerflügel der Neuen Staatsgalerie, Stuttgart.