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Wiśniowiecki, Tadeusz

Fotografie einer Marmorskulptur von Tadeusz Wiśniowiecki: Stanisław August nach dem Verlust seiner Krone/Stanisław August po stracie korony, 1886. Fotoatelier J. Podolski, Lemberg/Lwów, Albuminprint, rückseitig Jan Matejko gewidmet, 16 x 11 cm, Inv. Nr. MNK IX-IF-282, Nationalmuseum Krakau, Jan-Matejko-Haus/Muzeum Narodowe w Krakowie, Dom Jana Matejki
Fotografie einer Marmorskulptur von Tadeusz Wiśniowiecki: Stanisław August nach dem Verlust seiner Krone/Stanisław August po stracie korony, 1886. Fotoatelier J. Podolski, Lemberg/Lwów, Albuminprint, Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie

Wiśniowiecki, Tadeusz, polnischer Bildhauer, Mitglied der „Münchner Schule“. 1871-75 Student der Akademie der Bildenden Künste München. *1845 Lemberg/Lwów, heute Lviv, †um 1928 ebenda. Sohn eines Fabrikanten (Matrikelbuch München). Seine erste künstlerische Ausbildung erhält er an der Krakauer Zeichen- und Malschule/Szkoła Rysunku i Malarstwa. In Lemberg verkehrt er im Künstlerkreis um den Bildhauer Parys Filippi (1836-1874, Mitglied der „Münchner Schule“). Am 22.1.1871 Eintritt in die Antikenklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bis 1875. Anschließend setzt er sein Studium in Wien fort. Nach seiner Rückkehr nach Lemberg arbeitet er dort als freier Künstler sowie als Dozent an der Szkoła Przemysłu Artystycznego, einer handwerklich orientierten staatlichen Kunstgewerbeschule. Die letzten Lebensjahre verbringt er von der Öffentlichkeit vergessen in dem von dem deutschen Industriellen Robert Doms (1815-1893) gestifteten Heim für mittellose Künstler, Schriftsteller und Geschäftsleute (Przytulisko im. Roberta Domsa we Lwowie). ­– W. arbeitet in Marmor in einem realistischen, unbewegten Stil. Neben ganzfigurigen Skulpturen schafft er Büsten und Porträtmedaillons. Seine eigene Musikalität als Geigenspieler und seine Begeisterung für die polnische Literatur veranlassen ihn zur Schaffung von Büsten und Medaillons von polnischen Kunstschaffenden, darunter des Dichters Juliusz Słowacki, des Schriftstellers Kornel Ujejski, der Lemberger Literatin und Bildungsaktivistin Maria Bartusówna und des Komponisten Frédérik Chopin. Außerdem gestaltet er Figuren und Szenen aus der polnischen Geschichte und Literatur sowie Allegorien. Für das Grabdenkmal des Direktors des polnischen Theaters in Lemberg, Jan Nepomucen Kamiński, auf dem dortigen Lytschakiwski-Friedhof/Cmentarz Łyczakowski arbeitet er das Porträtmedaillon. Weitere nachweislich von ihm gestaltete Grabdenkmäler sind heute nicht mehr zu identifizieren. Für die von verschiedenen Künstlern ausgestattete Fassade des Lemberger Opernhauses schafft er die Monumentalfiguren der Musen Erato und Kaliope. Seine Wettbewerbsentwürfe für ein Aleksander-Fredro-Denkmal in Lemberg und das Denkmal auf Tadeusz Kościuszko in Chicago werden nicht realisiert.

Literatur: Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, Seite 10, 66; Stanisław S. Nicieja: Ogród snu i pamięci. Dzieje Cmentarza Łyczakowskiego we Lwowie oraz ludzi tam spoczywających w latach 1786-2010, Opole 2010; Юрій Бірюльов: Львівська скульптура від раннього класицизму до авангардизму (середина XVIII – середина ХХ ст.), Lviv 2015

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 2, Akademie der Bildenden Künste München, 02634 Thadäus Wisniowiecki, https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1841-1884/jahr_1871/matrikel-02634

Biografie auf Fundacja Dziedzictwa Kulturowego, Warschau, https://cmentarzlyczakowski.pl/rzezbiarze/tadeusz-wisniowiecki/

Biografie Parys Filippi auf Lwów Interaktywny, https://lia.lvivcenter.org/pl/persons/filippi-paris/

(Alle Links wurden zuletzt im Oktober 2022 aufgerufen.)

 

Axel Feuß, Oktober 2022