Andrzejewski, Szczepan, polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. 1912-14 Student der Akademie der Bildenden Künste München. *13.1.1892 Łódź, †4.11.1950 Woźniki. Am 7.5.1912 Eintritt in die Zeichenklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bei Karl Raupp (1837-1918). 1914 kehrt er nach Łódź zurück und wird Lehrer für Kunsterziehung am Gymnasium. 1923 gründet er eine private Kunstschule, 1933 eine Sommermalschule in Woźniki. 1939 und 1942 von der Gestapo verhaftet, wird er im Polizeigefängnis Radegast/Radogoszcz bei Łódź inhaftiert. Am 4.6.1943 wird er ins Konzentrationslager Auschwitz verschleppt, wo er in der Wäscherei arbeiten muss. Während der Freizeit zeichnet er Porträts der Mithäftlinge, Landschaften und Bilder vom Lagerleben. Am 26.8.1944 wird er ins KZ-Außenlager Kaufering VI bei Türkheim, ein Nebenlager des KZs Dachau, überstellt, wo er in der SS-Porzellanmanufaktur Allach arbeiten muss und Figuren und Gebrauchsgegenstände im nationalsozialistischen Stil bemalt. Im Oktober 1945 kehrt er nach Woźniki zurück und beschäftigt sich noch in den folgenden Jahren in seinen Werken mit dem Alltagsleben der Häftlinge in den Konzentrationslagern. – In seinem nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen künstlerischen Werk malt er Landschaften, Dorfansichten und bäuerliche Porträts in einem spätimpressionistischen Stil. Werke befinden sich im Kunstmuseum Łódź/Muzeum Sztuki w Łodzi, im Bezirksmuseum von Sieradz/Muzeum Okręgowe w Sieradzu, sowie im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau/Państwowe Muzeum Auschwitz-Birkenau in Oświęcim.

 

Einzelausstellungen: 1930, 1946 Łódź / 1953 Sieradz, Muzeum Okręgowe w Sieradzu

Literatur: Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Band 3, München/Leipzig 1992, S. 711; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, S. 26, 28; Kunst in Auschwitz 1940-1945/Sztuka w Auschwitz 1940-1945, Bramsche 2005, S. 351 f.

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 3, Akademie der Bildenden Künste München, 05099 Stefan Andschejewski (sic!), http://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1884-1920/jahr_1912/matrikel-05099

Exilarchiv, http://www.exilarchiv.de/DE/index.php?option=com_content&view=article&id=1538%3A-andrzejewski-szczepan&catid=42&lang=de

 

Axel Feuß, März 2017 

 

 

Andrzejewski, Szczepan, polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. 1912-14 Student der Akademie der Bildenden Künste München. *13.1.1892 Łódź, †4.11.1950 Woźniki. Am 7.5.1912 Eintritt in die Zeichenklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bei Karl Raupp (1837-1918). 1914 kehrt er nach Łódź zurück und wird Lehrer für Kunsterziehung am Gymnasium. 1923 gründet er eine private Kunstschule, 1933 eine Sommermalschule in Woźniki. 1939 und 1942 von der Gestapo verhaftet, wird er im Polizeigefängnis Radegast/Radogoszcz bei Łódź inhaftiert. Am 4.6.1943 wird er ins Konzentrationslager Auschwitz verschleppt, wo er in der Wäscherei arbeiten muss. Während der Freizeit zeichnet er Porträts der Mithäftlinge, Landschaften und Bilder vom Lagerleben. Am 26.8.1944 wird er ins KZ-Außenlager Kaufering VI bei Türkheim, ein Nebenlager des KZs Dachau, überstellt, wo er in der SS-Porzellanmanufaktur Allach arbeiten muss und Figuren und Gebrauchsgegenstände im nationalsozialistischen Stil bemalt. Im Oktober 1945 kehrt er nach Woźniki zurück und beschäftigt sich noch in den folgenden Jahren in seinen Werken mit dem Alltagsleben der Häftlinge in den Konzentrationslagern. – In seinem nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen künstlerischen Werk malt er Landschaften, Dorfansichten und bäuerliche Porträts in einem spätimpressionistischen Stil. Werke befinden sich im Kunstmuseum Łódź/Muzeum Sztuki w Łodzi, im Bezirksmuseum von Sieradz/Muzeum Okręgowe w Sieradzu, sowie im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau/Państwowe Muzeum Auschwitz-Birkenau in Oświęcim.

 

Einzelausstellungen: 1930, 1946 Łódź / 1953 Sieradz, Muzeum Okręgowe w Sieradzu

Literatur: Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Band 3, München/Leipzig 1992, S. 711; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, S. 26, 28; Kunst in Auschwitz 1940-1945/Sztuka w Auschwitz 1940-1945, Bramsche 2005, S. 351 f.

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 3, Akademie der Bildenden Künste München, 05099 Stefan Andschejewski (sic!), http://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1884-1920/jahr_1912/matrikel-05099

Exilarchiv, http://www.exilarchiv.de/DE/index.php?option=com_content&view=article&id=1538%3A-andrzejewski-szczepan&catid=42&lang=de

 

Axel Feuß, März 2017