Urbański, Witold

Władysław Czachórski (1850-1911): Bildnis des Malers Witold Urbański, 1878. Öl auf Holz, 20 x 13 cm, Inv. Nr. MP 2221 MNW, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie
Władysław Czachórski (1850-1911): Bildnis des Malers Witold Urbański, 1878. Öl auf Holz, 20 x 13 cm, Inv. Nr. MP 2221 MNW, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie

Urbański, Witold, polnischer Maler, Illustrator und Restaurator, Mitglied der „Münchner Schule“. 1875-76 Student der Akademie der Bildenden Künste München. *3.10.1851 Lublin, †18.4.1907 Warschau. Sohn des Malers religiöser Bilder und Miniaturen und Gymnasialprofessors Ignacy U. (1807-1884). Bereits während seiner Schulzeit am russischen Jungengymnasium in Lublin freundet er sich mit dem späteren Maler Władysław Czachórski (1850-1911, Mitglied der „Münchner Schule“) an. Nach dem Gymnasialabschluss studiert er ab etwa 1870 an der Krakauer Mal- und Zeichenschule/Szkoła Rysunku i Malarstwa (ab 1873 Schule der Schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych) und geht anschließend nach München. Am 16.11.1875 Eintritt in die Antikenklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München. 1876 kehrt U. nach Lublin zurück und arbeitet dort als Porträtmaler. Er eröffnet eine Zeichenschule, die jedoch nur eineinhalb Jahre besteht, und heiratet die Malerin Kazimiera von Kienitz. Sie  eröffnet 1888 ein Atelier für Fotografie, das für die subtil gemalten Hintergründe mit illusionistischen Innenräumen und Landschaften bekannt wird. 1890/92 geht die Familie nach Warschau. Dort eröffnet U. erneut eine Zeichenschule, übernimmt Porträtaufträge und restauriert Antiquitäten. 1895 restauriert er das im Jahr zuvor gemalte Ölbild „Raserei des Hochgefühls/Szał uniesień“ (heute Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie) des verstorbenen Malers Władysław Podkowiński (1866-1895), das dieser nach einer skandalträchtigen Ausstellung in der Warschauer Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych zerschnitten hatte. 1899 restauriert er das Altarbild der Kirche von Pławno bei Radomsko. Er stirbt an einer schweren Krankheit und wird auf dem Friedhof von Warschau-Bródno beigesetzt. – Weitere Restaurierungen führt er an den Fresken der Piaristenkirche in Chełm und in der Kathedrale von Lublin aus. Das Epitaph des Astronomen Jan Baranowski (1800-1879) in der Lubliner Kathedrale enthält das von U. gemalte Porträt. Neben den bereits genannten Tätigkeiten arbeitet er als Illustrator für die Warschauer Zeitschriften Kłosy, Biesiada Literacka und Tygodnik Ilustrowany. Ausstellungen zeigt U. in der Galeria Zachęta in Warschau und in Paris.
 

Literatur: Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, Seite 12, 65; Ireneusz J. Kamiński: O sztuce w Lublinie, in: Lublin. W dziejach i kulturze polski, herausgegeben von Tadeusz Radzik/Adam A. Witusik, Lublin 1997, Seite 293

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 2, Akademie der Bildenden Künste München, 03246 Witold von Urbanski, https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1841-1884/jahr_1875/matrikel-03246 

Archivierte Webseite Wybitni Absolwenci I LO im. Stanisława Staszica w Lublinie, https://web.archive.org/web/20120726073526/http://wybitni.staszic.eu.org/index.php?id=291

Malarstwo w Lublinie XIX w., auf Brama Grodzka -Teatr NN.pl, https://teatrnn.pl/leksykon/artykuly/malarstwo-w-lublinie-xix-w/

Lubelskie fotografki - jak nowe technologie pomogły w emancypacji, auf PA.RA - Teatr NN.pl, https://teatrnn.pl/para/lubelskie-fotografki-jak-nowe-technologie-pomogly-w-emancypacji/

(Alle Links wurden zuletzt im Oktober 2021 aufgerufen.)

 

Axel Feuß, Oktober 2021

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  • Władysław Czachórski (1850-1911): Bildnis des Malers Witold Urbański, 1878

    Władysław Czachórski (1850-1911): Bildnis des Malers Witold Urbański, 1878. Öl auf Holz, 20 x 13 cm