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Zawadzki, Stanisław

Abend am Marienplatz in München/Wieczór na Marienplatz w Monachium, München 1902. Öl auf Leinwand, 50,5 x 40,5 cm, im Auktionshandel (AgraArt, Warschau, 2006)
Abend am Marienplatz in München/Wieczór na Marienplatz w Monachium, München 1902. Öl auf Leinwand, 50,5 x 40,5 cm, im Auktionshandel (AgraArt, Warschau, 2006)

Zawadzki, Stanisław, polnischer Maler und Grafiker, Mitglied der „Münchner Schule“. 1900-03 Student der Akademie der Bildenden Künste München sowie an der privaten Malschule von Anton Ažbe. *27.4.1878 Warschau, †4.12.1960 ebenda. Sohn eines Gerichtsbeamten (Matrikelbuch München). Ab 1894 Besuch der Warschauer Zeichenklasse/Klasa Rysunkowa bei Wojciech Gerson (1831-1901), anschließend bei Adam Badowski (1857-1903). 1898 wechselt er zu Jacek Malczewski (1854-1929) an die Schule der Schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych in Krakau und geht anschließend nach München. Am 17.10.1900 Eintritt in die Malschule des Genre-, Landschafts- und Blumenmalers Otto Seitz (1846-1912) an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, wo er bis 1903 studiert. Gleichzeitig studiert er für drei Monate an der privaten Malschule von Anton Ažbe (1862-1905). Anschließend widmet er sich für zwei Jahre freien Malstudien in Paris. 1905 kehrt er nach Warschau zurück. 1907-10 arbeitet er als Entwurfszeichner in einer Kartonagenfabrik in Moskau. Danach ist er wieder in Warschau ansässig. 1911-14 arbeitet er als Zeichenlehrer der Berufsschule bei den Werkstätten der Warschau-Wiener Eisenbahn/Kolej Warszawsko-Wiedeńska in Żbików bei Pruszków. 1920 freiwilliger Dienst beim polnischen Heer im Polnisch-Sowjetischen Krieg. Neben seiner freien malerischen Tätigkeit arbeitet er in Warschau als Zeichenlehrer am Gymnasium und 1926-29 als Dozent an der Städtischen Schule für dekorative Kunst und Malerei/Miejska Szkoła Sztuk Zdobniczych i Malarstwa. 1929 wird er Mitglied des Kommitees, 1934-35 Vizepräsident der Gesellschaft zur Förderung der Schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych. Gegen Ende des 2. Weltkriegs verliert er bei einem Brand sein gesamtes Werk. 1945 Mitorganisator des Verbands der Polnischen Bildenden Künstler/Związek Polskich Artystów Plastyków (ZPAP) in Radom. 1956 Mitbegründer und Vorsitzender des Künstlergruppe Zachęta. 1958 Vorstandsmitglied der neu begründeten Gesellschaft zur Förderung der Schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych. – Seine Abendansicht vom Marienplatz in München (Titelbild) aus seiner dortigen Studienzeit erinnert an ähnliche Motive des zu dieser Zeit bereits verstorbenen polnischen Malers Aleksander Gierymski (1850-1901, Mitglied der „Münchner Schule“). Ähnlich kräftige Farbigkeit zeigen Blumenstillleben in den Jahren danach und bis in die 1930er-Jahre („Mohnblumen in einer Vase/Maki w wazonie“, 1905; „Pfingstrosen in blauer Vase/Piwonie w niebieskim wazonie“, 1938, Auktionshaus Ostoya). Außerdem ist Z. ein versierter Porträtmaler (2 Bildnisse hr. Rusiecki, 1932, Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie; Bildnis Stanisław hr. Ursyn Rusiecki, 1938; Bildnis Stefania Szepietowska-Laryńska, 1927, beide Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie; Bildnis Eugenia z Kaczkowskich Trylska, Auktionshaus Rempex). Themen aus der polnischen Geschichte („Stańczyk“, Aquarell, 1915) malt er ebenso wie Interieurs mit Personen („Lesende Dame im Interieur/Kobieta czytająca we wnętrzu“, 1927, Nationalmuseum Warschau; „Im Salon/W salonie“, 1940, Auktionshaus Rempex) und Parklandschaften mit und ohne Personen („Dame auf einer Liege im Park/Kobieta na leżaku w parku“, 1935; „Denkmal für Jan III. im Łazienki-Park/Pomnik Jana III w Łazienkach“, 1936, beide Nationalmuseum Warschau). Als Spezialität des Malers gelten schöne, wenig bekleidete Damen bei der Toilette („Spiegel/Lusterko“, 1924, Auktionshaus Ostoya; „Akt mit gefalteten Händen/Akt ze splecionymi dłońmi“, 1940, Auktionshaus Desa Unicum). In der Grafik schafft er intime Motive („Mutterschaft/Macierzyństwo“, Radierung, 1935, Auktionshaus Desa Unicum). Zahlreiche Ansichten malt er 1933/34 von Toruń (Aquarelle, Öl) und Warschau. Ein Zyklus von 19 Gemälden mit dem Titel „Alt-Warschau 1946“ nach Zerstörung und Wiederaufbau wird heute im Museum Warschau/Muzeum Warszawy aufbewahrt. Darüber hinaus befinden sich Werke in den Nationalmuseen von Warschau und Krakau, im Historischen Museum der Stadt Krakau/Muzeum Historyczne Miasta Krakowa, im Kunstmuseum Łódź/Muzeum Sztuki w Łodzi und in den Bezirksmuseen/Muzeum Okręgowe von Bydgoszcz, Leszno und Toruń.