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Daniel Chodowiecki - Die Polonica

Chodowiecki porträtiert den Fürstprimas, Danzig 1773. Lichtdruck, aus: Von Berlin nach Danzig. Eine Künstlerfahrt im Jahre 1773 von Daniel Chodowiecki, Berlin 1895

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  • Abb. 1: Chodowieckis Grab - Ehrengrab auf dem Französischen Friedhof, Berlin
  • Abb. 2: Mit Familie - Das Familienblatt des Künstlers, 1771
  • Abb. 3: Kaschubisches Dorf - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 4: Stall bei Donnemörse - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 5: Landhaus bei Oliva - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 6: Vorstädtischer Graben - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 7: Geistlicher - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 8: Mönche - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 9: Stall eines Polen - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 10: Englisches Haus - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 11: Kaufmann Gerdes - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 12: Mönch - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 13: Polnische Flößer - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  •  Abb. 14: Kniende Frau - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 15: Betende - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 16: Betende Frau - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 17: Die Wojewodin - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 18: Der Fürstprimas - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  •  Abb. 19: Der Wojewode - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 20: Der Fürstprimas - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 21: Fräulein Ledóchowska - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 22: Gräfin Chapska - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 23: Brustbilder - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 24: Fräulein Chrzaszczewska - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 25: Der Fürstprimas - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 26: Madame Öhmchen - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 27: Gräfin Podoska - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 28: Mittagstafel - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 29: Starost und Gräfin - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 30: Betende Frau - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 31: Betende Frau - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 32: Kniende Frau - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 33: Stehende Frau - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 34: Dominikanerpater - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 35: Fräulein Ledóchowska - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 36: Madame Öhmchen - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 37: Strażnik Czapski - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 38: In der Dominikanerkirche - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 39: Drei polnische Figuren - aus: Reise von Berlin nach Danzig, 1773
  • Abb. 40: Polnischer Flößer - aus: Heiratsanträge, 1782
  • Abb. 41: Verjüngter Greis - Titelbild zu einer Geschichte von Ignacy Krasicki, 1785
  • Abb. 42: Auge der Vorsehung - Vignette für ein Gebet, 1787
  • Abb. 43: Entführung - aus: Darstellungen aus der neuen Geschichte, 1790
  • Abb. 44: Im Sejm - aus: Darstellungen aus der neuen Geschichte, 1790
  • Abb. 45: Die Verfassung - aus: Begebenheiten aus der neueren Zeitgeschichte, 1793
  • Abb. 46: Revolution Polens - aus: Sechs Blätter zur neueren Geschichte, 1793
  • Abb. 47: Eine Konferenz - aus: Zwölf Blätter zur Brandenburgischen Geschichte, 1794
  • Abb. 48: Der Piast - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen, 1795
  • Abb. 49: Bolesław II. - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen, 1795
  • Abb. 50: Deutschordens-Ritter - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen, 1795
  • Abb. 51: Rafał Leszczyński - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen, 1795
  • Abb. 52: Sobieski - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen, 1795
  • Abb. 53: Sobieski - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen, 1795
  • Abb. 54: Kasimir der Große - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen (Schluß), 1796
  • Abb. 55: Konrad von Masowien - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen (Schluß), 1796
  • Abb. 56: Der Hochmeister - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen (Schluß), 1796
  • Abb. 57: Schlägerei - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen (Schluß), 1796
  • Abb. 58: Religionsgespräch - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen (Schluß), 1796
  • Abb. 59: Stanisław Leszczyński - aus: 6 Blätter zur Geschichte von Polen (Schluß), 1796
  • Abb. 60: Vor Praga - aus: 8 Blätter zur Geschichte Katharina’s II., 1797
  • Zwischen Bach und Goethe - Daniel Chodowiecki auf einem Wandrelief am Aufgang der Alten Nationalgalerie in Berlin (Ausschnitt).
  • Zwischen Bach und Goethe - Daniel Chodowiecki auf einem Wandrelief am Aufgang der Alten Nationalgalerie in Berlin (Ausschnitt).
  • Daniel Chodowiecki - Hörspiel von "COSMO Radio po polsku" auf Deutsch - In Zusammenarbeit mit "COSMO Radio po polsku" präsentieren wir Hörspiele zu ausgewählten Themen unseres Portals.

    Daniel Chodowiecki - Hörspiel von "COSMO Radio po polsku" auf Deutsch

    In Zusammenarbeit mit "COSMO Radio po polsku" präsentieren wir Hörspiele zu ausgewählten Themen unseres Portals.
Chodowiecki porträtiert den Fürstprimas, Danzig 1773. Lichtdruck, aus: Von Berlin nach Danzig. Eine Künstlerfahrt im Jahre 1773 von Daniel Chodowiecki. 108 Lichtdrucke nach den Originalen in der Akademie der Künste in Berlin mit erläuterndem Text und einer Einführung von Professor Dr. W. von Oettingen, Berlin: Amsler & Ruthardt, Kunsthändler, 1895 (Originalzeichnung in der Akademie der Künste, Berlin, Inv. Nr. Chodowiecki 62)
Chodowiecki porträtiert den Fürstprimas, Danzig 1773. Lichtdruck, aus: Von Berlin nach Danzig. Eine Künstlerfahrt im Jahre 1773 von Daniel Chodowiecki, Berlin 1895

„Ich gehöre auch einigermaßen zu diesen guten Leuten [den braven réfugiés, die vor 100 Jahren ihr Vaterland verlassen mussten und aller Orten, wo sie hinkamen, geehrt und geliebt wurden und auch in Deutschland viel Gutes gestiftet haben], denn meine Großmutter mütterlicherseits war eine réfugiée, aber von meinem Vater her bin ich ein Pole, ein Abkömmling einer braven Nation, die bald nicht mehr existieren wird,“ schrieb Chodowiecki 1793, im Jahr der zweiten Teilung Polens, über seine Herkunft [1]. Mit réfugiés, also Flüchtlingen, waren die Hugenotten, die französischen Protestanten, gemeint, die seit 1530 in Frankreich durch den Klerus und die Monarchie unterdrückt worden waren. Das von Ludwig XIV. 1685 erlassene Edikt von Fontainebleau kam einem Verbot des Protestantismus gleich und löste die Flucht von einer Viertelmillion Hugenotten in protestantisch dominierte Gebiete Europas aus. Daniels Mutter, Marie Henriette Ayrer (*1702), stammte sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits von hugenottischen Flüchtlingsfamilien ab. Daniels polnischer Urahn war nach der von ihm selbst verbreiteten Familientradition der Adlige Bartłomiej Chodowiecki, der in der Mitte des 16. Jahrhunderts in Großpolen lebte. Der Adelstitel lässt sich jedoch schon im 17. Jahrhundert nicht mehr nachweisen und ist auch nicht in den polnischen Wappenbüchern verzeichnet [2]. Daniels direkte Vorfahren waren Theologen und Kornhändler in Thorn. Sein Großvater Christian (*1655) zog wegen besserer Handelsmöglichkeiten nach Danzig und betrieb dort einen Getreidehandel, den der Sohn Gottfried/Godfryd (*1698), Daniels Vater, übernahm. Seit ihrer Heirat schlossen sich Daniels Eltern der reformierten Kirchengemeinde in Danzig an, orientierten sich an der Kultur der französischen Emigranten und sprachen in der Folge Französisch. Französisch wurde daher Daniel Chodowieckis Muttersprache. Er sprach aber auch Deutsch und sehr wenig Polnisch. Vom großväterlichen Erbe kaufte sich die Familie ein Haus in der Heiliggeistgasse. 

Biographisches

Am 16. Oktober 1726 in Danzig geboren, verlebte Daniel Chodowiecki offenbar eine unbeschwerte Kindheit. Vom Vater, der als Miniaturmaler dilettierte, erlernte er das Zeichnen. Nach dessen Tod 1740 begann er eine Kaufmannslehre in einer Gewürz- und Lebensmittelhandlung. Daneben setzte er, unterstützt von seiner Tante Justine Ayrer, seine Zeichenstudien autodidaktisch fort. 1743 siedelte er mit sechzehn Jahren nach Berlin über, um, wie schon sein jüngerer Bruder Gottfried, in der Haushaltswarenhandlung seines Onkels Antoine Adrien Ayrer zu arbeiten. Beide Brüder fertigten für dessen Geschäft Miniaturen an, die sie nach Stichen kopierten und mit denen man anschließend Dosen dekorierte. 1748/49 erlernte Daniel von dem Augsburger Kupferstecher Johann Jacob Haid (1704-1767) die Emailmalerei. Daniels früheste erhaltene künstlerische Arbeit ist zwar schon ein polnisches Motiv, jedoch vermutlich eine Kopie, nämlich die Zeichnung nach einem Werk des ebenfalls aus Augsburg stammenden Kupferstechers Georg Christoph Kilian (1709-1781) [3] mit dem Titel „Ein polnisches Jubel-Jahr und Buß-Predigt, in Cracau gezeichnet“ aus dem Jahr 1750 [4]. 1754 beschloss er, sich als Künstler selbstständig zu machen, nahm Zeichenunterricht bei dem Berliner Historienmaler Bernhard Rode (1725-1797) und suchte Kontakt zu anderen arrivierten Malern und Radierern wie Antoine Pesne, Joachim Martin Falbe und Blaise Nicolas Le Sueur, der 1756 Direktor der Berliner Akademie der Künste wurde. 

1755 heiratete er die zur französischen Kolonie in Berlin gehörende Jeanne Barez (1726-1785). 1757 begann er mit dem Tiefdruck zu experimentieren, denn aus diesem Jahr datiert seine erste Radierung. 1758 entstand nach einem der ersten Tiefdrucke sein vermutlich frühestes Ölgemälde, „Bauernjunge mit verbundenem Gesicht“ (Nationalmuseum Danzig / Muzeum Narodowe w Gdańsku). Im Sommer dieses Jahres fing er mit einem intensiven Naturstudium an und zeichnete mit Rötel und Bleistift vor allem Frauen bei der häuslichen Arbeit. Mit der Geburt des ersten Kindes 1761 ließ sein Interesse an diesem Thema jedoch nach. Bis 1770 bekam das Ehepaar Chodowiecki fünf Kinder, die später alle künstlerisch tätig wurden. 1764 wurde er zum Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Künste und Mechanischen Wissenschaften in Berlin ernannt. Nach ersten Schaffensperioden als Radierer 1758/59 und 1763/64 begann er 1767 mit dem ununterbrochenen Schaffen von über zweitausend kleinformatigen Radierungen. Den Lebensunterhalt für die Familie verdiente er jedoch vor allem durch Bildnisminiaturen und Emailmalerei auf Dosen [5]. 1773 reiste er nach Danzig und Schlesien. Im selben Jahr traf er in Dresden mit den befreundeten Malern Anton Graff (1736-1813) und Adrian Zingg (1734-1816) zusammen. 1779 erschien ein erstes Verzeichnis der Radierungen, im Jahr darauf seine Autobiographie. Nach dem Tod der Mutter reiste er 1780 erneut nach Danzig. Seit 1782 engagierte er sich für eine Reform der Berliner Akademie, die er 1786 als deren Sekretär und einer der sechs Rektoren durchsetzen konnte. 1790 wurde er Vizedirektor, 1797 als Nachfolger von Bernhard Rode Direktor der Akademie. Am 7. Februar 1801 starb Daniel Chodowiecki in Berlin. (Abb. 1)   

[1] Briefe Daniel Chodowieckis an die Gräfin Christiane von Solms-Laubach, herausgegeben von Charlotte Steinbrucker, Straßburg 1927, Seite 180. Bereits zitiert in dem Bändchen Chodowiecki. Zwischen Rokoko und Romantik [1916], Seite 71

[2] Ausführlich zu den Vorfahren von Daniel Chodowiecki siehe Maria Bogucka 1997, Seite 33-36

[3] Helmut Börsch-Supan 1998, Seite 605

[4] Klassik Stiftung Weimar, Kunstsammlungen. Abgebildet bei Elżbieta Budzińska 1986, Abbildung 1

[5] Martin Klar: Emaildosen von Daniel Chodowiecki, in: Pantheon. Internationale Jahreszeitschrift für Kunst, München 1931, Seite 38-44

Werkübersicht

Wie sehr die Email- und Miniaturmalerei im Vordergrund seiner Tätigkeit stand, belegt Chodowieckis sogenanntes „Familienblatt“, das den Künstler 1771 unter dem Titel „Cabinet d’un peintre“ offenbar beim Bemalen eines Dosendeckels im Kreis seiner Familie zeigt. Es ist in französischer Sprache seiner Mutter, „Madame Marie Henriette Ayrer, Witwe des verstorbenen Herrn G. Chodowiecki“, gewidmet. (Abb. 2) Öffentliches Aufsehen erregte sein 1765/66 entstandenes Historiengemälde „Der Abschied des Jean Calas von seiner Familie vor der Hinrichtung am 10. März 1762“ (Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie), dessen radierte Fassung den Künstler weithin bekannt machte. Künftig malte er jedoch keine Historienbilder mehr, sondern bevorzugte als Maler kleinformatige Schilderungen mit häuslichen Szenen aus dem bürgerlichen Milieu. Historische Motive, darunter auch Begebenheiten aus der polnischen Geschichte, führte er stattdessen als Radierungen aus. 1769 begann er mit zwölf Illustrationen zu Gotthold Ephraim Lessings „Minna von Barnhelm“ für den „Berliner Genealogischen Kalender“ eine lange Reihe von Radierungsfolgen für Kalender und Almanache. Sie gelten allgemein als steif, denn auf kleinem Hochformat musste der Künstler prägnante Figurenszenen mit ausladenden Gesten in häufig parallelen Bildhandlungen schildern. 

Chodowiecki zeichnete unablässig wo immer er war, auf der Straße, bei Empfängen und Bällen, sitzend, stehend, reitend, fahrend, meist so, dass die porträtierten Personen nichts davon merkten. Wenn es aus gesellschaftlichen Gründen notwendig war, etwa um einer Dame in ihrem Schlafzimmer nicht zu nahe zu treten, zeichnete er sogar durchs Schlüsselloch. Er schuf einmalige Sitten- und Alltagsschilderungen seiner Zeit und erhielt in der Folge Illustrationsaufträge zu den Werken aller möglichen Dichter, „zu sentimentalen und fröhlichen Geschichten, zu Modebildern, zur Geschichte simpler und tragischer, verlogener und leichtsinniger Menschen,“ wie es in dem bereits erwähnten vor einhundert Jahren erschienenen Bändchen [6] heißt: „Die Schattenseiten, die Verkehrtheiten der Gesellschaft seiner Zeit hat er gern geschildert, am liebsten durch Gegenüberstellung von Gut und Böse, Schön und Hässlich.“ Dabei fehlte ihm sowohl die Eleganz des französischen Rokoko, etwa von Antoine Watteau, der bereits 1721 gestorben war, als auch die Schärfe des englischen Karikaturisten William Hogarth (1697-1764), deren Werke Chodowiecki natürlich kannte, da er selbst eine große Sammlung von Kupferstichen besaß und damit auch handelte. Beim Zeichnen tatsächlich erlebter Menschen und Szenen brachte er die amüsantesten Blätter hervor. Bei der Schilderung von Ereignissen aus vergangenen Zeiten konnte er sich jedoch, so bis heute die einhellige Meinung, in das historische Geschehen nur schwer einfühlen. Die immer ersehnte Anerkennung als Historienmaler blieb ihm daher versagt.

Berühmt und geschätzt wurde er jedoch durch die seit 1769 entstandenen zweihundert Zeichnungen für das pädagogische „Elementarwerk für die Jugend und ihre Freunde“ von Johann Bernhard Basedow (1724-1790), das 1774 mit einhundert von Chodowiecki in Kupfer radierten Tafeln erschien. Auf ihnen konnten Kinder zusammen mit dem begleitenden Unterricht nahezu alle Bereiche des Lebens von fröhlichen Kinderspielen bis zu detaillierten Darstellungen der Berufe kennen lernen. Ähnlich umfangreich und bekannt wurden Chodowieckis physiognomische Studien für das 1775-78 erschienene vierbändige Werk „Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe“ von Johann Caspar Lavater (1741-1801). Während seiner zehnwöchigen Reise nach Danzig 1773 führte Chodowiecki ein umfangreiches Tagebuch, das zusammen mit 108 Zeichnungen ein berühmt gewordenes Zeitdokument darstellt. In Danzig schuf er neben Porträtminiaturen auch gerade modern gewordene Profilbildnisse in Rötel, einer rötlichen Kreide. Nach einem etwas naiv wirkenden Gruppenbildnis der Familie Chodowiecki im Berliner Tiergarten von 1772 (Märkisches Museum, Berlin) entstanden offenbar keine weiteren Gemälde. 

Seitdem widmete sich Chodowiecki den sich häufenden Illustrationsaufträgen vor allem für Kalender, darunter der „Berliner Genealogische Kalender“ mit dreizehn Jahrgängen zwischen 1770 und 1790, der „Historisch Genealogische Calender“ (8 Jahrgänge, 1793-1803), der „Gothaische Hof-Calender“ (1778, 1780-94), Georg Friedrich Lichtenbergs „Goettinger Taschen-Calender“ (1779-94) und der in Lauenburg erschienene „Königlich Grosbritanische Historische Genealogische Calender“ (1778-96). Dafür schuf er meist in Folgen von zwölf Bildern Illustrationen zu Cervantes, Shakespeare, Salomon Gessner, Lessing, Gellert und Schiller, moralisierende und an Hogarth angelehnte Zyklen wie das „Leben eines Lüderlichen“ (1772) und „Fortgang der Tugend und des Lasters“ (1777), kulturgeschichtliche Szenen wie Hochzeitsbräuche, einen „Totentanz“ (1791), Darstellungen von Kleider-, Hut- und Haarmoden und seit 1781 Folgen historischer Ereignisse, darunter Szenen aus der Französischen Revolution, der polnischen Geschichte oder Anekdoten aus dem Leben Friedrichs des Großen. Diese Tätigkeit brachte ihn in engen Kontakt zu Verlegern, Schriftstellern und Vertretern der bürgerlichen Aufklärung. Sein bis 1800 entstandenes druckgraphisches Werk umfasst 2042 radierte Kupferplatten.

 

[6] Chodowiecki. Zwischen Rokoko und Romantik [1916], Seite 32

Die Polonica

Der polnische Kunsthistoriker Andrzej Ryszkiewicz (1922-2005) identifizierte 1953 in seiner Einführung zu einer Sammlung von Reproduktionen nach Chodowiecki im Besitz des Publizisten, Historikers und Bibliophilen Wacław Zawadzki (1899-1978) noch 116 Zeichnungen, Radierungen und Ölgemälde von Chodowiecki mit polnischen Motiven [7]. Das früheste dieser Werke, ein Miniaturbildnis des polnischen Königs Stanisław Leszczyński, soll von dem achtjährigen Daniel (nach der Natur oder nach einer Vorlage?) in Danzig gezeichnet worden sein, ist aber verloren gegangen [8]. Die nächste „polnische“ Arbeit, die bereits erwähnte Darstellung der von zahlreichen Würdenträgern besuchten Feierlichkeit zum Jubiläumsjahr 1750 in Krakau, hat zu umfangreichen Spekulationen Anlass gegeben, aus welchem Grund Chodowiecki in Krakau gewesen sein soll – obwohl diese Reise durch keine schriftlichen Zeugnisse belegt ist [9]. Strittig bleibt, ob Chodowiecki die Zeichnung nicht doch nach einem Stich des Augsburger Meisters Georg Christoph Kilian angefertigt hat, wie Börsch-Supan meint [10], und zwar unmittelbar nachdem Chodowiecki in Augsburg die Emailmalerei erlernt hatte, oder ob Kilian seinen Stich nach der in Krakau von Chodowiecki gezeichneten Szene anfertigte, wie Elżbieta Budzińska herausgefunden zu haben meint. 

Bei einer anderen Arbeit, dem Porträt eines Jungen mit ausrasierter polnischer Frisur und polnischem Gewand [11], war stets umstritten, ob es sich um ein Bildnis von Chodowieckis Sohn Heinrich oder um ein Porträt des Sohnes eines der in Danzig ansässigen polnischen adligen Familien handelte. Der einzige überlieferte Druck dieses Knabenporträts befand sich im Besitz der Posener Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften und ging im Krieg verloren. Vergleichsbeispiele wie ein Porträt von Chodowieckis Sohn Wilhelm, ebenfalls mit polnischer Frisur und Kleidung [12], sind heute im Warschauer Nationalmuseum nur noch durch Fotografien überliefert. Ebenso ist ungeklärt, aus welchem Grund Chodowiecki seine Söhne in der für das Berliner Umfeld der Familie ungewöhnlichen polnischen Nationaltracht gezeichnet haben mag. Von anderen Werken wie dem in Danzig gezeichneten „Profilbild eines polnischen Edelmanns“, das Zawadzki/Ryszkiewicz abbildeten [13], ist der Verbleib unbekannt, ebenso von einer Miniatur des Fürstprimas von Polen und Erzbischofs von Gnesen, Gabriel Jan Podoski (Gabriel Johann Graf Podoski, 1719-1777),  das sich früher im Lubomirski-Museum in Lemberg befand. In verschiedenen polnischen Sammlungen sind heute noch mit Rötel gezeichnete Porträts aus den polnischen Adelsfamilien in Danzig, die sogenannten „Roten Köpfe“, erhalten, die jedoch nicht publiziert sind.

Unter den 108 bekannten Zeichnungen von Chodowieckis Reise 1773 von Berlin nach Danzig, die  sich seit 1865 als Vermächtnis aus dem Nachlass der Schwiegertochter von Chodowiecki in der Akademie der Künste in Berlin befinden und die seit 1883 in einer Kunstmappe und bis heute in zahlreichen kommentierten Buchausgaben und Ausstellungskatalogen veröffentlicht worden sind, sollen nach Ansicht von Elżbieta Budzińska „fast die Hälfte sehr interessante Polonica“ sein. [14] Ob nun aber jeder Angehörige der Unterschicht, ein „Garkoch auf dem Langen Markt“ oder „Ein Glaser“ in der mindestens bi-nationalen Stadt Danzig ein Pole gewesen sein muss, Arbeitstracht hin oder her, sei dahingestellt. Unter den rund zweitausend Radierungen von Chodowiecki gibt es Darstellungen, in denen sich ein polnisches Motiv am Rand befindet, wie zum Beispiel drei polnische Reiter in einer seiner Illustrationen zu „Minna von Barnhelm“ oder ein Mann in polnischer Kleidung in einer Illustration zu „Clarissa“, einem Roman von Samuel Richardson (1689-1761). Eine Landkarte Polens, die in der Vignette einen polnischen Edelmann zeigt, ist möglicherweise nicht von Chodowiecki. Jedenfalls verzeichnet sie das grundlegende 1857 von Engelmann angefertigte Werkverzeichnis „sämtlicher Kupferstiche“ nicht. In Lavaters „Physiognomischen Fragmenten“ sind „polnische Typen“ zu finden, in Basedows „Elementarwerk“ „sogar wunderschöne Schlitten in der Form eines Schwans, ein typisches polnisches Gespann aus dem 18. Jahrhundert“, wie Elżbieta Budzińska meint.[15]

Alle diese teils nicht mehr erhaltenen Arbeiten sind von polnischen Autoren ausführlich und kontrovers diskutiert worden und können aus verständlichen Gründen hier nicht umfassend dokumentiert werden. Recherchiert man mit den heutigen Möglichkeiten im Internet, so findet man eine Folge von Radierungen mit dem Titel „Illustrationen zur Geschichte des 18. Jahrhunderts“, die Johann Georg Penzel 1793 verlegte. Sie sind mit dem Kürzel „D. Chod. del.“ (lat. delineavit, hat es gezeichnet) signiert und ebenfalls nicht bei Engelmann vermerkt. Sie enthalten die beiden Blätter „Stanislaus als eben erwählter König von Pohlen“ und „August wird von Carl XII. genöthiget der pohlnischen Krone zu entsagen“, die jedoch so simpel und ungelenk sind, dass man sie Chodowiecki kaum zuschreiben mag. Auch sie werden hier nicht abgebildet und besprochen. Die für diese Präsentation ausgewählten Werke zeigen nur jene Bilder aus der „Reise von Berlin nach Danzig“ die für alle Autoren unzweifelhaft polnische Motive zeigen, sowie Radierungen, die unstrittig von Chodowiecki sind und Szenen aus der Geschichte Polens zum Inhalt haben.

 

[7] Daniel Chodowiecki. 64 reprodukcje. Teka w opracowaniu W. Zawadzkiego, wstęp A. Ryszkiewicza, Warschau 1953, Seite 9-12

[8] Irena Urbanowska 2001, Seite 155

[9] Elżbieta Budzińska 1986, Seite 121 f.; Irena Urbanowska 2001, Seite 155

[10] Helmut Börsch-Supan 1998, Seite 605

[11] Elżbieta Budzińska 1986, Abbildung 3

[12] Elżbieta Budzińska 1986, Abbildung 2

[13] Irena Urbanowska 2001, Abbildung Seite 158

[14] Elżbieta Budzińska 1986, Seite 120

[15] Elżbieta Budzińska 1986, Seite 119

Als Chodowiecki am 3. Juni 1773 zu Pferd von Berlin nach Danzig aufbrach, hatte er seine Heimatstadt und seine Mutter dreißig Jahre lang nicht mehr gesehen. Zwei Tage zuvor hatte er beim Stadtkommandanten von Berlin, dann beim Gouverneur, schließlich beim Berliner Polizeidirektor und letztlich beim Stadtsekretär einen Reisepass beantragen müssen. Die Reise würde, wie man ihm sagte, zehn bis zwölf Tage dauern. Probleme bei der Einreise in Danzig sollte es keine geben, denn die Stadt habe ihre Freiheit behalten und der preußische König zum Ausgleich dafür zwei Wojewodschaften bekommen.[16] Im Jahr zuvor war Danzig, das seit dem 15. Jahrhundert als selbständige Stadtrepublik zur polnischen Krone gehört hatte, bei der ersten Teilung Polens zur freien Enklave geworden, während Westpreußen vom Königreich Preußen vereinnahmt worden war. Erst bei der zweiten Teilung Polens 1793 kam auch Danzig zu Preußen. 

Schon nach acht Tagen, am 11. Juni, erreichte Chodowiecki Danzig und reiste zwei Monate später, am 18. August wieder nach Berlin zurück. Nicht nur die 108 Zeichnungen, sondern auch das umfangreiche in französischer Sprache geschriebene Tagebuch berichten von der Reise. Es existiert heute nur noch in einer sorgfältigen Abschrift, die 1976 aus dem Besitz der Nachfahren des Künstlers in die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin gelangte. Schon die erste Buchveröffentlichung der Zeichnungen 1895 von Wolfgang von Oettingen (1859-1943), Professor für Kunst- und Literaturgeschichte an der Düsseldorfer Kunstakademie, später Sekretär der Berliner Akademie der Künste, dann Direktor des Goethe-Nationalmuseums in Weimar, enthält zu jeder Zeichnung einen Kommentar, der die die zugehörigen Stellen aus dem Tagebuch referiert. 1994 veröffentlichte der Kunsthistoriker Willi Geismeier (1934-2007) die Zeichnungen und das von Claude Keisch übersetzte Tagebuch in zwei Bänden, wobei wiederum die Zeichnungen mit Kommentaren nach dem Tagebuch versehen sind und das Tagebuch auf die zugehörigen Zeichnungen verweist. 

Nach seinem Ritt durch Brandenburg und Pommern über Freienwalde, Plathe, Köslin und Stolp erreichte Chodowiecki am 10. Juni einige kaschubische Dörfer und bei Donnemörse/Donimierz Gebiet, das im Jahr zuvor noch zu Polen gehört hatte. In seiner vierzehnten Reisezeichnung (Abb. 3) ebenso wie in seinem Tagebuch schilderte er, wie eine Frau ihm in einem kaschubischen Dorf ein zwei- oder dreijähriges Kind als Geschenk anbot, das sie angeblich gefunden hätte. Ein schlesischer Kaufmann, den Chodowiecki einige Dörfer zuvor in einem Wirtshaus getroffen hatte, bot an, es auf seiner Rückreise mitzunehmen, um es einem kinderlosen Mann zu geben. Im Stall der Posthalterei von Donnemörse (Abb. 4) versuchten der Postmeister und sein Postillion, Chodowiecki sein Pferd abzukaufen oder es gegen einen „polnischen Fuchs“ zu tauschen, während der schlesische Kaufmann interessiert zuhörte. Chodowiecki lehnte jedoch ab. Über Oliva, wo er zwei Männer in polnischer Tracht und eine Dame mit modischer Kleidung vor einem zum Kloster gehörenden Landhaus zeichnete (Abb. 5), erreichte er am preußischen Schlagbaum die Stadtgrenze von Danzig, während in der Ferne schon der Stadtteil Langfuhr zu sehen war.  

In Danzig standen für Chodowiecki natürlich die Ankunft in seinem Elternhaus, die Begegnung mit der Mutter, den beiden Schwestern und den beiden alten Tanten Justine Ayrer, einer unverheirateten Schwester seiner Mutter, und Concordia Chodowiecka, der Witwe seines Onkels Samuel, im Vordergrund. Als der Alltag wieder einkehrte, verließ er das Haus, um Besuche zu machen. Noch hatte er keinen Kontakt zur polnischen Gemeinde. Auf seinen Wegen durch Danzig begegnete er aber natürlich zahlreichen Polen, die er beiläufig oder absichtlich in seinen Zeichnungen festhielt. Sein Pferd hatte er gegen ein Entgelt in einer Kaserne am Vorstädtischen Graben untergebracht. Am rechten Rand der Szene zeichnete er einen Mann in polnischer Adelstracht (Abb. 6). Am selben Tag begegnete ihm auf der Grünen Brücke, die über die Mottlau auf die Speicherinsel führt, ein katholischer Geistlicher, den er zeichnete (Abb. 7). Einige Tage später besuchte er die Karmeliterkirche St. Joseph, auch Weißmönchenkirche genannt, wo er zwei der mit weißen Kutten gekleideten Mönche festhielt (Abb. 8). „Ohnweit Weiss Mönchen“ besuchte er den Pferdestall eines vornehmen Polen, in dem ein Stallknecht mit polnischer Frisur gerade ein Pferd striegelte (Abb. 9). Einem weiteren Mönch begegnete er drei Tage später auf dem Damm und zeichnete ihn in Rückansicht (Abb. 12). 

 

[16] Daniel Chodowiecki … Das Tagebuch 1994, Seite 7

Am 20. Juni besuchte er die Dominikanerkirche St. Nikolaus, in der er wegen eines Gottesdienstes nicht lange bleiben konnte, aber Zeit fand, kniende und betende Frauen und Männer zu zeichnen (Abb. 14-16), den Kreuzgang zu besuchen und Altäre und Gemälde zu betrachten. Einen Monat später, am 22. Juli, und zuletzt am 4. August wiederholte er den Kirchenbesuch, um erneut die Gemälde anzusehen, aber auch, um weitere Studien von Gläubigen anzufertigen (Abb. 30-33, 38). Während Chodowiecki die großformatigen und bildmäßig ausgeführten Zeichnungen wie die von der Posthalterei in Donnemörse (Abb. 4) oder die vom Vorstädtischen Graben (Abb. 6) sehr wahrscheinlich erst später nach Skizzen oder ganz aus dem Gedächtnis ausgeführt hat, dürften die kleinen Personenstudien tatsächlich an Ort und Stelle entstanden sein. In der Regel dürfte es sich in der von einer protestantischen deutschen Einwohnerschaft dominierten Stadt Danzig bei den katholischen Geistlichen, Mönchen und Gläubigen um Polen gehandelt haben. Dass dies nicht notwendigerweise so sein muss, liegt auf der Hand. Polen waren mit Sicherheit die drei Flößer, von denen im Lichtdruck von 1895 nur noch eine mit Feder ausgeführte Figur sichtbar ist (Abb. 13). Bei ihnen handelte es sich um die als „Fliß“ (poln. flisak) bekannten, durch ihre Bräuche und ihr raubeiniges Verhalten auffälligen Gestalten des Danziger Stadtbilds, die in der Regel Leibeigene am untersten Rand der Gesellschaft waren und Holz, Getreide und andere landwirtschaftliche Güter aus der polnischen Ebene auf Lastkähnen und Flößen die Weichsel hinunter in den Danziger Hafen schafften.

Mit Vertretern der polnischen Aristokratie kam Chodowiecki erstmals in Berührung, als er am 17. Juni zusammen mit dem Prediger der französischen Gemeinde, Pastor Jean Robert Bocquet, dessen Schwiegermutter Madame Scott, Wirtin eines der besten Danziger Gasthäuser, des Englischen Hauses, besuchte. Man trank Kaffee und anschließend besuchte Chodowiecki den Kaufmann Karl Gottfried Grischow, der im selben Haus einen Laden für englische Waren, Möbel und kolorierte Kupferstiche besaß [17]. Chodowiecki zeichnete sich, Madame Scott und das Ehepaar Bocquet in dem Moment, als sie sich von ihrem Kaffeetisch erhoben hatten, um dem Fürstprimas, der mit seinem Gefolge das Gasthaus verließ, Ehre zu erweisen (Abb. 10). Einen Tag später führte Grischow Chodowiecki bei dem reichen Kaufmann Johann Christian Gerdes ein, der ihn auf der Diele des Kaufmannshauses zusammen mit seiner Frau und den am Tisch spielenden Kindern empfing. Rechts ist das durch Vorhänge geschlossene Himmelbett des Ehepaars zu sehen. Auf dem Sofa am Fenster sitzt Franciszek Antoni Ledóchowski (Franz Graf Ledochowski, 1728-1783), der Starost von Włodzimierz, erkennbar an der polnischen Frisur und von Chodowiecki beharrlich „Starost Ledikowski“ genannt (Abb. 11). 

Durch Vermittlung von Grischow bekam Chodowiecki am 26. Juni einen seiner ersten Porträtaufträge. Er erhielt einen Termin im Haus des Wojewoden von Pommerellen, Ignacy Franciszek Przebendowski (Ignatz Franz Graf Przebendowski, 1731-1791), um dessen Gattin zu porträtieren (Abb. 17). Sie sei, vermerkt Chodowiecki in seinem Tagebuch „eine hübsche Frau von ungefähr 40 Jahren […] Sie spricht gut französisch & deutsch, sie will mir die Bekanntschaft einer anderen polnischen Dame vermitteln, die malt & radiert. Ich begann mit ihrem Porträt & ihr Gemahl gab mir das seine, sehr hübsch in Italien in Miniatur gemalt, damit ich eine Kopie mache, & am Dienstag will er mir eine Sitzung gewähren, um sie zu vollenden. […] Sie hat sich sehr gefreut, einen polnischen Maler [damit war Chodowiecki gemeint] gefunden zu haben.“[18]

Der Vermittlung von Grischow, der einige von Chodowieckis Porträts bei potentiellen Auftraggebern herumgezeigt hatte, verdankte er auch den Kontakt zu Fürstprimas Gabriel Jan Podoski, dem höchsten Repräsentanten Polens in Danzig, den er schon am nächsten Tag als Elfenbein-Miniatur und auf Pergament zeichnete (Abb. 18), um danach später eine Radierung anzufertigen. Anwesend waren auch die Schwägerin des Fürstprimas, Gräfin Podoska, die überaus füllige „Intendantin“ des fürstlichen Haushalts, Madame Öhmchen (ganz links im Bild), und andere Mitglieder der gehobenen Gesellschaft. Weitere Porträtsitzungen, unter anderem beim Wojewoden Przebendowski (Abb. 19) und erneut beim Fürstprimas (Abb. 20), aber auch bei Mitgliedern der französischen Gemeinde und deutschen Kaufleuten und Adligen folgten in den nächsten Tagen. 

Da der Wojewode und seine Frau mit ihren Miniaturen zufrieden waren, empfahlen sie Chodowiecki erneut weiter, diesmal an die Gräfin Anna Czapska (1747-1837), Tochter des Starost Ledóchowski und Ehefrau des Grafen Michał August Czapski (1702-1796).[19] Gräfin Czapska zeichnete er am 8. Juli in Anwesenheit ihres Ehemanns (am linken Bildrand), einer Schwester der Gräfin, Mademoiselle Ledóchowska, und anderer Mitglieder der Gesellschaft (Abb. 22). Der Schwester widmete er ein elegantes, vermutlich aus der Erinnerung gezeichnetes Porträt, wie sie gerade aus einer Tür heraustritt (Abb. 21). Studien einer Demoiselle Chrząszczewska, die ebenfalls bei der Porträtsitzung der Gräfin Czapska anwesend war (Abb. 23, 24), der Gräfin Podoska mit ihrem Begleiter Chevalier du Bouloir und ein anderes Mal mit dem Starost Ledóchowski (Abb. 27, 29), von Fräulein Gousseau, der Erzieherin der Töchter des Grafen Ledóchowski (Abb. 34, 35), sowie des Strażnik Czapski zusammen mit der Starostin Ledóchowska (Abb. 37) schlossen sich an. 

 

[17] Geismeier entschlüsselt in seiner 1994 edierten Ausgabe des Tagebuchs die von Chodowiecki erwähnten Personen in den Anmerkungen.

[18] Daniel Chodowiecki … Das Tagebuch 1994, Seite 41 f.

[19] Die Erinnerungen Chodowieckis an die Personennamen und die Auflösungen von Geismeier weichen in diesem Fall von den polnischen Ahnentafeln ab, die heute auf http://www.sejm-wielki.pl zu finden sind.

Vermutlich aus dem Gedächtnis zeichnete er noch einmal den Fürstprimas in Hauskleidung, nachdem er ihm am 9. Juli die fertiggestellte Miniatur und ein Gedicht von Pastor Bocquet überbracht hatte (Abb. 25). Auf besonderen Wunsch des Fürstprimas wurde auch Madame Öhmchen porträtiert, die bis heute als Mätresse des Fürstprimas gilt (Abb. 26, 36). Das Bild einer Mittagstafel beim Fürstprimas, zu der Chodowiecki am 12. Juli nach der Porträtsitzung von Madame Öhmchen im Beisein aller bislang Beteiligten eingeladen worden war (Abb. 28), bildet den Abschluss dieser Bildserie über die von polnischen Adligen erteilten Porträtaufträge. Zu sehen sind Gräfin Podoska, Starost Ledóchowski, Madame Öhmchen, Graf Podoski, zwei Herrn in polnischer Tracht, der Hauskaplan, Kaufmann Grischow und der Chevalier Du Bouloir. Der Hausherr ist links der Bildmitte in der Lücke zwischen den Stühlen zu sehen, ihm gegenüber sitzt in Rückansicht, einen halben Kopf größer, der Künstler selbst. 

Die Reihe der Radierungen mit polnischen Themen beginnt 1775 mit „drei polnischen Figuren“ auf einem Blatt (Abb. 39), deren Anlass zwar unbekannt ist, die jedoch Motive von der Reise nach Danzig wieder aufgreifen: eine Dame, die aus der katholischen Messe kommt, ein Priester im Messgewand und dazwischen ein polnischer Adliger, der dem Danziger Strażnik Czapski (Abb. 37) nachempfunden ist. Erst sieben Jahre später, in einem Almanach auf das Jahr 1782, erscheint erneut ein Danziger Motiv, der „Polnische Fliß“ (Abb. 40), der außerhalb von Danzig nicht nur durch die ungewöhnliche Schreibweise des Bildtitels sicher von kaum jemand zu deuten gewesen ist. Das Bild ist Teil einer Serie von zwölf Darstellungen mit „Heiratsanträgen“, die das Verhalten von Berufsgruppen wie Kutschern, Schustern oder Fleischern, von Menschtypen wie dem „Einfallspinsel“ oder von konfessionellen Gruppen wie den Mennoniten oder den Herrnhutern bei der Brautwerbung in typischer oder amüsanter Weise darstellen sollten. Drei Jahre später, 1785, radierte Chodowiecki das Titelbild zu einer Parabel „Der schon öfters verjüngte Greis“ (Abb. 41) von Ignacy Krasicki (1735-1801). Dieser war 1766 vom polnischen König Stanisław II. August zum Fürstbischof von Ermland berufen worden, fand sich jedoch nach der ersten Teilung Polens 1772 plötzlich in preußischen Diensten wieder. Seitdem pflegte er enge Beziehungen zu Friedrich dem Großen, hielt sich häufig am Hof in Sanssouci auf und wurde seit einer 1778 für Friedrich verfassten satirischen Schrift mit dem Titel „Monachomachia“ (dt. „Der Mönche-Krieg“), die in Polen Verärgerung hervorrief, als Schriftsteller der Aufklärung bekannt. Chodowiecki dürfte ihn in Berlin kennen gelernt haben. 1786 wurde Krasicki in die Berliner Akademie der Künste berufen. Durch dessen Vermittlung dürfte Chodowiecki auch den Auftrag für die Vignette „Das Auge der Vorsehung“ (Abb. 42) in einer religiösen Druckschrift einer Bruderschaft im Ermland erhalten haben.  

Mit zwölf „Darstellungen aus der neuen Geschichte“ im „Gothaischen Hofkalender“ von 1790 beginnt Chodowieckis Bildserie zu historischen Ereignissen in Polen. Die Bilder im „Hofkalender“ schilderten in unterhaltsamer Folge und ohne inneren Zusammenhang Weltereignisse der zurückliegenden zwanzig Jahre wie den Tod Friedrichs des Großen 1785, den Besuch Papst Pius VI. 1782 in Wien, die „Verwüstungen des Erdbebens in Calabrien“ im Jahr 1789 oder die Thronbesteigung Selims III., Sultan des Osmanischen Reiches, am 13. April 1789 in Konstantinopel. Das früheste geschilderte Ereignis ist die (gescheiterte) Entführung des polnischen Königs Stanisław II. August (Abb. 43) mitten in Warschau in der Nacht des 3. November 1771 durch Mitglieder der Konföderation von Bar, einer Vereinigung von polnischen Kleinadligen, die seit 1768 gegen die vom König gebilligte russische Fremdherrschaft rebellierten. Das zweite Blatt zeigt unter dem Titel „Der Pohlnische Reichstag“ (Abb. 44) eine Sitzung des Vierjährigen Sejms (1788-92) aus dem Vorjahr 1789, während der unter Vorsitz des Königs die Reform der polnischen Adelsrepublik und das Verhältnis zu Russland und Preußen diskutiert wurden. 

Nachdem die neue polnische Verfassung, das erste moderne Staatswesen Europas mit den Prinzipien von Volkssouveränität und Gewaltenteilung, am 3. Mai 1791 vom König vorgelegt und vom Sejm beschlossen worden war, entwarf Chodowiecki für den „Göttinger Taschenkalender“ von 1793 eine Allegorie auf dieses Ereignis (Abb. 45): Unter dem Schutzmantel des Königs vereinigen sich (von rechts) Adel, Wissenschaften und Künste, Bauern und Kaufleute, denen die Verfassung die jeweiligen Bürgerrechte garantierte. Auf die Verfassungsfeier vom 3. Mai 1791, bis heute polnischer Nationalfeiertag, und die von der Französischen Revolution inspirierten Errungenschaften der neuen Verfassung bezieht sich Chodowieckis Radierung „Die Feyer der großen Revolution Pohlens“ (Abb. 46) im „Grosbritanisch Historischen Genealogischen Calender“ von 1793. Eines von „Zwölf Blättern zur Brandenburgischen Geschichte“, 1794 im „Historisch Genealogischen Calender“ in Berlin erschienen, zeigt eine von Friedrich dem Großen während des ersten Schlesischen Krieges am Jahresbeginn 1742 in Dresden einberufene „Conferenz“ (Abb. 47) mit Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen, als August III. zugleich König von Polen (1696-1763), um sich die Unterstützung sächsischer Truppen beim Einmarsch in Mähren zu sichern. 

1795 begann Chodowiecki mit der Arbeit an einer Serie von zwölf Radierungen zur „Geschichte von Polen“, die in zwei Folgen zu je sechs Blättern in den „Historisch-genealogischen Calendern“ von 1796 und 1797 im Verlag von Johann Friedrich Unger in Berlin erschienen. Die Auswahl der Themen entsprach offenbar ihrem Unterhaltungswert in den Jahren um die Wende zum 19. Jahrhundert. In den Bereich der Sagen und Legenden gehören die ersten beiden Blätter, „Piast und seine Frau bewirthen zwei unbekante Reisende“ (Abb. 48) und „Boleslaw II zwingt die polnischen Frauen, kleine Hunde an der Brust zu tragen“ (Abb. 49). Der Piasten-Herzog und König Bolesław II. (1042-1081), hochmütig, gewalttätig und verhasst bei seinen Untertanen, bot bis in die Neuzeit Anlass zu blutrünstigen Legenden, da er, so die Sage vom „Stummen Büßer zu Ossiach“, den Heiligen Stanisław, Bischof von Krakau, während der heiligen Messe erschlagen haben sollte.[20] Die von Chodowiecki illustrierte Legende findet sich auch in der 1819 in Leipzig erschienenen Anthologie „Romantischer Bildersaal großer Erinnerungen“: „Boleslav II. der Pohlen König, bekräftigte auch durch sein Beispiel wieder jene als Wahrheit, um wie gar viel leichter es sey, Andere zu überwinden, als sich selbst. Eigenwille, Rachgier, Grausamkeit, schlugen ihre Furienkrallen in sein aufgeregtes Gemüth. […] fürchterlich strafte er die, so auf dem langen gefahr und mühevollen Heerzug in die von jeher verderblichen Tiefen Rußlands seine Fahnen verlassen hatten. Mehr als ein satyrischer Dichter […] schwang die Geißel darüber, daß er bei seiner Heimkehr vom russischen Feldzuge, den Weibern, die seinen treuen Begleitern, während ihrer langen Abwesenheit, untreu geworden waren, die ehebrecherischen Kinder entreissen, und dafür junge Hunde an die Brust legen ließ. Stanislaus […] machte dem König, mit dem Muth eines freyen Mannes, bittere Vorwürfe. Der wüthende Tyrann verfolgte ihn in die Kirche an den hohen Altar zu St. Michael und stieß ihm das Schwert durch den Leib, als er eben Messe las.“[21]

 

[20] Alois Pischinger: Sagen aus Österreich, Wien 1949, Seite 233-235.

[21] [Wolfgang Adolf Gerle:] Romantischer Bildersaal großer Erinnerungen. Aus der Geschichte des österreichischen Kaiserstaates, Band 2, Leipzig 1819, Seite 20 f.

Zwei Blätter beleuchten die Geschichte der Ritter vom Deutschen Orden, die Ende des 13. Jahrhunderts im Baltikum den Deutschordensstaat gründeten und 1410 in der Schlacht bei Tannenberg gegen die Polnisch-Litauische Union eine schwere Niederlage erlitten.  Chodowiecki zeigt sie in mittelalterlichem Reiterkostüm (Abb. 50) und außerdem den Hochmeister des Deutschen Ordens, Herzog Albrecht von Preußen (1490-1568), bei einer Befragung des Reformators Martin Luther im Jahr 1523 (Abb. 56), der dazu riet, den Deutschordensstaat in ein weltliches Herzogtum umzuwandeln und die Reformation einzuführen. Eine Auswirkung der konfessionellen Gegensätze, die seitdem in Polen herrschten, war das 1645 vom polnischen König Władysław IV. Wasa initiierte Thorner Religionsgespräch (Abb. 58) das zwischen den preußisch beeinflussten Lutheranern und den Katholiken der polnisch-litauischen Adelsrepublik vermitteln sollte. 

Chodowiecki schilderte außerdem Begebenheiten aus dem Leben polnischer Könige wie Zygmunt III. Wasa (1566-1632), dessen Amtsführung der protestantische Adlige und Wojewode von Belz, Rafał Leszczyński (1579-1636), scharf kritisierte (Abb. 51).[22] Außerdem sind zwei Szenen aus dem Leben von Jan III. Sobieski (1629-1696), seit 1674 König von Polen (Abb. 52, 53), der Tod König Kasimirs des Großen (Kazimierz III Wielki, 1310-1370) bei der Hirschjagd (Abb. 54), ein beginnender Zweikampf zwischen König Johann I. Albrecht (Jan I Olbracht, 1459-1501) mit einem Herzog von Masowien (Abb. 55) sowie die Flucht König Stanisław I. Leszczyński (1677-1766) während des Polnischen Thronfolgekriegs 1734 über Danzig (Abb. 59) ins zweite Exil zum preußischen König Friedrich Wilhelm I. nach Königsberg zu sehen. 

Die letzte Radierung von Chodowiecki zur Geschichte Polens zeigt den russischen General Alexander Wassiljewitsch Suworow (1730-1800) im nächtlichen Feldlager vor der Warschauer Vorstadt Praga am Vorabend des 4. November 1794 (Abb. 60). Suworow hatte bereits 1768 am polnischen Feldzug gegen die Konföderierten von Bar teilgenommen, 1769 Warschau besetzt und 1771 das Heer der Konföderierten besiegt. Im September 1794 wurde er von der russischen Zarin Katharina der Großen nach Polen geschickt, um den Aufstand polnischer Patrioten unter Führung von General Tadeusz Kościuszko (1746-1817) gegen die Teilungen Polens niederzuschlagen. Nach einem Sieg bei Brest nahm er Praga in einem ungleichen Kampf gegen die Stadtmiliz von Warschau, ein jüdisches Regiment sowie Zivilisten und Bauern ein, wobei 20.000 Einwohner ums Leben kamen und Warschau am darauffolgenden Tag kapitulierte. Bei einem Massaker an der Zivilbevölkerung wurden in Praga weitere 10.000 Menschen getötet. Chodowieckis Radierung erschien vier Jahre später, 1798, in einer Folge von acht Blättern zur „Geschichte Katharina’s II.“ im „Historisch-genealogischen Kalender“ in Berlin. Dass er das dramatische Geschehen mit einer romantischen Szene am Lagerfeuer vor dem Massaker von Praga repräsentierte, ist vermutlich seiner gesellschaftlichen Stellung in der preußischen Hauptstadt geschuldet, die eine Kritik an dem 1795 zwischen Russland, Österreich und Preußen geschlossenen Vertrag zur dritten Teilung Polens nicht zuließ. Im Jahr vor Erscheinen der Radierung, 1797, war Chodowiecki zum Direktor der Berliner Akademie der Künste ernannt worden. 

 

Axel Feuß, Oktober 2016

 

[22] Chodowiecki bezieht die Geschichte vermutlich fälschlich auf den polnischen König Sigismund [II.] August (1520-1572].

Literatur:

Wilhelm Engelmann: Daniel Chodowiecki’s sämmtliche Kupferstiche, beschrieben, mit historischen, literarischen und bibliographischen Nachweisungen, der Lebensbeschreibung des Künstlers und Registern versehen, Leipzig 1857 (im Internet: Digitale Sammlungen der Universitätsbibliothek Weimar)

Von Berlin nach Danzig. Eine Künstlerfahrt im Jahre 1773 von Daniel Chodowiecki. Faksimiledrucke nach den in der kgl. Akademie der Künste zu Berlin aufbewahrten Originalzeichnungen Chodowiecki’s, nebst kurzen erläuternden Notizen nach seinen eigenen Aufzeichnungen, Berlin (1883)

Von Berlin nach Danzig. Eine Künstlerfahrt im Jahre 1773 von Daniel Chodowiecki. 108 Lichtdrucke nach den Originalen in der Akademie der Künste in Berlin. Mit erläuterndem Text und einer Einführung von Professor Dr. W. von Oettingen, Berlin: Amsler & Ruthardt, Kunsthändler, (1895)

Chodowiecki. Zwischen Rokoko und Romantik. Mit 76 Abbildungen gewählt und eingeleitet von Professor E.W. Bredt, München o.J. [1916]

Jens-Heiner Bauer: Daniel Nikolaus Chodowiecki. Das druckgraphische Werk. Die Sammlung Wilhelm Burggraf zu Dohna-Schlobitten. Ein Bildband mit 2340 Abbildungen in Ergänzung zum Werkverzeichnis von Wilhelm Engelmann, Hannover 1982

Elżbieta Budzińska: Daniel Chodowiecki und Polen, in: Hans Rothe/Andrzej Ryszkiewicz (Herausgeber), Chodowiecki und die Kunst der Aufklärung in Polen und Preußen. Vorträge der 4. Internationalen Konferenz des „Komitees“ vom 30.11. bis zum 3.XII.1983 in Wolfenbüttel (Schriften des Komitees der Bundesrepublik Deutschland zur Förderung der slawischen Studien, 9), Köln, Wien 1986

Elisabeth Wormsbächer: Daniel Nikolaus Chodowiecki. Erklärungen und Erläuterungen zu seinen Radierungen. Ein Ergänzungsband zum Werkverzeichnis der Druckgraphik, herausgegeben von Jens-Heiner Bauer, Hannover 1988

Daniel Chodowiecki. Die Reise von Berlin nach Danzig. 1. Das Tagebuch. Aus dem Französischen übersetzt von Claude Keisch, herausgegeben und erläutert von Willi Geismeier. 2. Die Bilder, herausgegeben und erläutert von Willi Geismeier (Deutsche Bibliothek des Ostens), Berlin 1994

Maria Bogucka: Chodowiecki, seine Familie und Danzig, in: Ernst Hinrichs/Klaus Zernack (Herausgeber), Daniel Chodowiecki (1726-1801). Kupferstecher, Illustrator, Kaufmann (Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung, 22), Tübingen 1997, Seite 23-42

Helmut Börsch-Supan: Chodowiecki, Daniel, in: Saur Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Bd. 18, München, Leipzig 1998 (umfangreiche Literaturliste bis 1997)

Irena Urbanowska: Polonica im Leben und Werk Daniel Chodowieckis, in: Polnisch-deutsche Wechselbeziehungen im zweiten Millennium, herausgegeben von Jan Papiór, Band 1: Zur polnisch-deutschen Kulturkommunikation in der Geschichte. Materialien, Bydgoszcz 2001, Seite 154-164

Daniel Chodowieckis Reise von Berlin nach Danzig im Jahre 1773. Daniela Chodowieckiego podróż z Berlina do Gdańska w 1773 roku, Ausstellungs-Katalog Uphagen-Haus, Danzig / Dom Uphagena. Oddział Muzeum Historycznego Miasta Gdańska, Akademie der Künste Berlin, Berlin 2001


Online:

Animationsfilm "'Chodowiecki' - a short animation on Daniel Chodowiecki" auf YouTube (Polnisch mit englischen Untertiteln): https://www.youtube.com/watch?v=PEZ6NZ5kick&feature=youtu.be