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  • Ulica Świdnicka (Schweidnitzer Straße) in Breslau, 1953
    Ulica Świdnicka (Schweidnitzer Straße) in Breslau, 1953
  • Zeughaus und Strohturm am Kohlenmarkt Danzig, 1953
    Zeughaus und Strohturm am Kohlenmarkt Danzig, 1953
  • Trümmerfragmente vor dem Westturm des Breslauer Doms, 1953
    Trümmerfragmente vor dem Westturm des Breslauer Doms, 1953
  • Ring Breslau, 1954
    Ring Breslau, 1954
  • Chorkonzert in Annaberg, 1954
    Chorkonzert in Annaberg, 1954
  • Matthiaskirche Breslau, 1954
    Matthiaskirche Breslau, 1954
  • Dom Breslau, 1955
    Dom Breslau, 1955
  • Bagger in einer Baustelle vor dem Rathaus Breslau, 1955
    Bagger in einer Baustelle vor dem Rathaus Breslau, 1955
  • Kulturpalast Warschau, 1955
    Kulturpalast Warschau, 1955
  • Zerstörter Bereich in der Altstadt Breslau, undatiert (nach 1945)
    Zerstörter Bereich in der Altstadt Breslau, undatiert (nach 1945)
  • Rathaus am Ring Breslau mit Kriegsruinen, 1955
    Rathaus am Ring Breslau mit Kriegsruinen, 1955
  • Kriegsruinen in der Ohlauer Straße Breslau, 1955
    Kriegsruinen in der Ohlauer Straße Breslau, 1955
  • Bereich Schweidnitzer Straße und Gartenstraße in Breslau, 1955
    Bereich Schweidnitzer Straße und Gartenstraße in Breslau, 1955
  • Mädchen mit Gänsen in Zduny, 1956
    Mädchen mit Gänsen in Zduny, 1956
  • Neumarkt Breslau, 1957
    Neumarkt Breslau, 1957
  • Straßenansicht Breslau mit Bürgerhäusern in der ehemaligen Krullstraße, 1958
    Straßenansicht Breslau mit Bürgerhäusern in der ehemaligen Krullstraße, 1958
  • Ehemaliges St.-Anna-Hospital Breslau, 1958
    Ehemaliges St.-Anna-Hospital Breslau, 1958
  • Ruine der Katharinenkirche Breslau von Westen, 1958
    Ruine der Katharinenkirche Breslau von Westen, 1958
  • Häuserzeile mit Kriegsschäden an der Weißgerbergasse in Breslau, 1958
    Häuserzeile mit Kriegsschäden an der Weißgerbergasse in Breslau, 1958
  • Tauentzienplatz Breslau, 1953
    Tauentzienplatz Breslau, 1953
  • Dombrücke Breslau, 1961
    Dombrücke Breslau, 1961
  • Altaristenhaus "Hänsel" am Ring Breslau, 1961
    Altaristenhaus "Hänsel" am Ring Breslau, 1961
  • Altaristenhäuser "Hänsel und Gretel" am Ring Breslau, 1961
    Altaristenhäuser "Hänsel und Gretel" am Ring Breslau, 1961
  • Neumarkt Breslau mit Kriegsruinen, 1961
    Neumarkt Breslau mit Kriegsruinen, 1961
  • Gerüstbauer am Braunkohle-Kraftwerk Turów in Türchau, 1962
    Gerüstbauer am Braunkohle-Kraftwerk Turów in Türchau, 1962
  • Gerüstbau am Braunkohle-Kraftwerk Turów in Türchau, 1962
    Gerüstbau am Braunkohle-Kraftwerk Turów in Türchau, 1962
  • Wawel Krakau, 1963
    Wawel Krakau, 1963
  • Stadtansicht Krakau, 1963
    Stadtansicht Krakau, 1963
  • Feldarbeiter und Feldarbeiterinnen während der Kartoffelernte bei Piwniczna, 1963
    Feldarbeiter und Feldarbeiterinnen während der Kartoffelernte bei Piwniczna, 1963
  • Feldarbeiterinnen während der Kartoffelernte bei Piwniczna, 1963
    Feldarbeiterinnen während der Kartoffelernte bei Piwniczna, 1963
  • Hauptring Krakau mit Marienkirche, 1963
    Hauptring Krakau mit Marienkirche, 1963
  • Wohn- und Geschäftgebäude an der Straße ul. Pilsudskiego in Breslau
    Wohn- und Geschäftgebäude in Breslau, 1965
  • Kaufhaus "Barasch" am Ring Breslau, 1966
    Kaufhaus "Barasch" am Ring Breslau, 1966
  • Messegelände Breslau, 1966
    Messegelände Breslau, 1966
  • Breslauer Torturm in Oels, 1966
    Breslauer Torturm in Oels, 1966
  • Autobahn bei Breslau, 1967
    Autobahn bei Breslau, 1967
  • Hochhäuser der Wohnsiedlung in Breslau-Gabitz, 1967
    Hochhäuser der Wohnsiedlung in Breslau-Gabitz, 1967
  • Rathaus Breslau, undatiert (nach 1953)
    Rathaus Breslau, undatiert (nach 1953)
  • Oder an der Kaiserbrücke in Breslau, undatiert (nach 1945)
    Oder an der Kaiserbrücke in Breslau, undatiert (nach 1945)
  • Plac Solny (Blücherplatz) in Breslau, undatiert (nach 1945)
    Plac Solny (Blücherplatz) in Breslau, undatiert (nach 1945)
  • Innenhof des alten Stadtgefängnisses in Breslau, 1981
    Innenhof des alten Stadtgefängnisses in Breslau, 1981
  • Ring Breslau mit Rathaus, undatiert (nach 1945)
    Ring Breslau mit Rathaus, undatiert (nach 1945)
  • Nordseite des Breslauer Rings, undatiert (nach 1945)
    Nordseite des Breslauer Rings, undatiert (nach 1945)
  • Universität Breslau, undatiert (nach 1945)
    Universität Breslau, undatiert (nach 1945)
  • Schweidnitzer Straße Breslau, undatiert (nach 1945)
    Schweidnitzer Straße Breslau, undatiert (nach 1945)
  • Wohnsiedlung in Breslau, 1969
    Wohnsiedlung in Breslau, 1969
  • Ossolineum Breslau, 1969
    Ossolineum Breslau, 1969
  • Ausstellungsraum im Architekturmuseum Breslau, 1969
    Ausstellungsraum im Architekturmuseum Breslau, 1969
  • Oder an der Wojewodschaftsverwaltung Niederschlesien in Breslau, 1970
    Oder an der Wojewodschaftsverwaltung Niederschlesien in Breslau, 1970
  • Pagode des japanischen Garten im Scheitniger-Park Breslau, 1971
    Pagode des japanischen Garten im Scheitniger-Park Breslau, 1971
  • Fechterbrunnen Breslau, 1972
    Fechterbrunnen Breslau, 1972
  • Plac Nowy Targ (Neumarkt) in Breslau, 1972
    Plac Nowy Targ (Neumarkt) in Breslau, 1972
  • Markthalle am Ritterplatz Breslau, 1972
    Markthalle am Ritterplatz Breslau, 1972
  • Philharmonie Breslau, 1972
    Philharmonie Breslau, 1972
  • Stadtansicht Breslau, 1972
    Stadtansicht Breslau, 1972
  • Universität Breslau, 1972
    Universität Breslau, 1972
  • Kaufhaus "Kameleon" Breslau, 1972
    Kaufhaus "Kameleon" Breslau, 1972
  • Dominsel Breslau mit Martinikirche und Kreuzkirche, 1972
    Dominsel Breslau mit Martinikirche und Kreuzkirche, 1972
  • Stadtansicht Breslau, 1973
    Stadtansicht Breslau, 1973
  • Altaristenhäuser "Hänsel und Gretel" am Ring Breslau, 1973
    Altaristenhäuser "Hänsel und Gretel" am Ring Breslau, 1973
  • Adalbertkirche Breslau, 1973
    Adalbertkirche Breslau, 1973
  • Fassade des Dolnośląskiego Centrum Medycznego DOLMED (Medizinisches Zentrum), 1977
    Fassade des Dolnośląskiego Centrum Medycznego DOLMED (Medizinisches Zentrum), 1977
  • Innenhof des alten Stadtgefängnisses in Breslau, 1981
    Innenhof des alten Stadtgefängnisses in Breslau, 1981
  • Hochhaus in Breslau, 1983
    Hochhaus in Breslau, 1983
  • Altaristenhäuser "Hänsel und Gretel" am Ring Breslau, 1983
    Altaristenhäuser "Hänsel und Gretel" am Ring Breslau, 1983
  • Ursulinerkirche Breslau, 1985
    Ursulinerkirche Breslau, 1985
  • Hochhaus am Plac Grunwaldzki in Breslau, 1986
    Hochhaus am Plac Grunwaldzki in Breslau, 1986
  • Arbeiter vor einer Koksofenbatterie des Steinkohlenbergwerks Victoria in Hermsdorf, 1986
    Arbeiter vor einer Koksofenbatterie des Steinkohlenbergwerks Victoria in Hermsdorf, 1986
  • Arbeiter vor einer Koksofenbatterie des Steinkohlenbergwerks Victoria in Hermsdorf, 1986
    Arbeiter vor einer Koksofenbatterie des Steinkohlenbergwerks Victoria in Hermsdorf, 1986
  • Bischofspalais Breslau, 1986
    Bischofspalais Breslau, 1986
  • Martinikirche und Kreuzkirche in Breslau, 1986
    Martinikirche und Kreuzkirche in Breslau, 1986
  • Grabmale auf dem alten jüdischen Friedhof Breslau, 1986
    Grabmale auf dem alten jüdischen Friedhof Breslau, 1986
  • Hochhäuser am Plac Grunwaldzki in Breslau, 1987
    Hochhäuser am Plac Grunwaldzki in Breslau, 1987
  • Straßenansicht Kattowitz mit alter und neuer Bebauung, 1987
    Straßenansicht Kattowitz mit alter und neuer Bebauung, 1987
  • Erker am Rathaus Breslau, 1987
    Erker am Rathaus Breslau, 1987
  • Hochhaus der Sparkasse am Ring Breslau, 1988
    Hochhaus der Sparkasse am Ring Breslau, 1988
  • Eingerüsteter Turm der Elisabethkirche Breslau, 1988
    Eingerüsteter Turm der Elisabethkirche Breslau, 1988
  • Hotel "Panorama" in Breslau-Gräbschen, 1989
    Hotel "Panorama" in Breslau-Gräbschen, 1989
  • Hotel "Orbis" in Breslau, 1989
    Hotel "Orbis" in Breslau, 1989
  • Stadtansicht Breslau, 1987
    Stadtansicht Breslau, 1987
  • Verschneite Straße bei Breslau, undatiert (nach 1945)
    Verschneite Straße bei Breslau, undatiert (nach 1945)
  • Stefan Arczyński (rechts) mit einem Bekannten in Moskau. Fotograf unbekannt, 1956.
    Stefan Arczyński in Moskau, 1956

Stefan Arczyński: Ein Meister der Fotografie in zwei Kulturen

Hochhaus in Breslau im "Osiedle Przyjaźni Polsko–Radzieckiej" (ehemalige polnisch-sowjetische Freundschaftssiedlung), heute Siedlung Przyjaźni, 1983
Hochhaus in Breslau im "Osiedle Przyjaźni Polsko–Radzieckiej" (ehemalige polnisch-sowjetische Freundschaftssiedlung), heute Siedlung Przyjaźni, 1983

Die Zeit in Deutschland
 

Stefan Arczyński kam am 31. Juli 1916 als drittes Kind der Eheleute Wiktor Arczyński (1879-1940) und Helena (1889-1918), geborene Adamska, in Essen zur Welt. Die Familie stammte aus der damals deutschen Provinz Posen und teilte das Schicksal tausender Polen, die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert auf der Suche nach Arbeit aus dem ländlichen Teil der von Preußen annektierten Region in die Industriegebiete im Westen Deutschlands, im Rheinland und in Westfalen, ausgewandert waren.

Stefans Vater stammte aus Solec Kujawski [dt. Schulitz] und fand um 1900 eine Anstellung in der Verwaltung der Krupp-Stahlwerke in Essen. Die Mutter war aus dem großpolnischen Mogilno. Auf einem 1907 in Gniezno (Gnesen) entstandenen Foto sehen wir eine junge Frau in einem modischen weißen Kleid mit einer Boa um die Schultern. Das rundliche hübsche Gesicht wird durch ein leises Lächeln belebt. Wiktor und Helena heiraten 1908. Kurz darauf werden die Kinder Tadeusz und Helena geboren. Die Arczyńskis pflegten ihre polnische Herkunft, die polnischen Traditionen und die polnische Sprache und sie hielten Kontakt zu ihrer im Osten verbliebenen Familie. Wiktor wirkte in verschiedenen polnischen Organisationen mit und war nach dem Ersten Weltkrieg im Bund der Polen in Deutschland aktiv.

Nach dem frühen Tod der Mutter, die nur zwei Jahre nach der Geburt ihres jüngsten Sohnes Stefan starb, fiel die Erziehung der Kinder dem Vater zu. Aus dieser Zeit stammt ein Foto von 1919 aus Essen, das ihn mit seinen Kindern zeigt. Die Familie ist festlich gekleidet und um einen kleinen Rundtisch versammelt. Der Vater im dunklen Anzug hat seinen Arm um den kleinen langhaarigen Stefan gelegt, dessen beiden älteren Geschwister stehen an der anderen Seite des Tischchens. Alle schauen unverkrampft ins Objektiv, die Kinder lächeln ein wenig. Um die Bindung zum Herkunftsland zu halten, schickt der Vater die jungen Arczyńskis in den Ferien regelmäßig zu ihrer Familie in Polen. Stefans Bruder hat sein Abitur nach einer Schullaufbahn in Deutschland in Polen gemacht. Anschließend studierte er an der Politechnika Gdańska (Danziger Technische Universität), nahm die polnische Staatsbürgerschaft an und ging schließlich als Chemiker nach Górny Śląsk (Oberschlesien).

Die Liebe zur Fotografie hatte Stefan Arczyński schon in seiner Jugend entdeckt. Seine ersten Fotos entstanden Anfang der 30er Jahre, wobei sein Interesse vor allem der städtischen Architektur und dem Sport galt. Wenn er Wettkämpfe und Spiele besuchte, war seine Fotokamera immer mit dabei. 1934 nahm er nach dem Abschluss der Mittelschule eine Ausbildung in einem Fotostudio im heimischen Essen auf, wo er in den nächsten drei Jahren die Grundlage des Handwerks erlernte. In dieser Zeit fertigte er als Hochzeitsfotograf Porträts und Gruppenbilder an. Da er aber nicht nur die Lebensabschnitte bürgerlicher Familien mit der Kamera begleiten wollte, feilte er an seinem eigenen Stil.

Zu diesem Zeitpunkt war die Fotografie in Deutschland schon sehr populär und als solche auch entwickelt, obwohl der Einfluss moderner Kunstströmungen 1933 wesentlich eingeschränkt worden war. Indessen wurde der junge Arczyński sicher von Vorbildern wie Erich Salomon, Karl Blossfeld und August Sander beeinflusst. Der junge Mann suchte jedoch eine eigene Sprache in der Fotografie, in der er die Ästhetik der „neuen Wirklichkeit“ (geprägt vom Bauhaus, vom Deutschen Werkbund und anderen) mit einer gewissen Bewunderung für den Gigantismus mancher Themen verband.

Seine Fähigkeiten konnte er dann bald zur Anwendung bringen, als er nämlich im August 1936 in Berlin bei den elften Olympischen Sommerspielen fotografierte. Eines dieser Bilder zeigt Helen Stephens, die damals schnellste Läuferin der Welt. Von jetzt an wird das Porträt zu einem bevorzugten Ausdrucksmittel werden.