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Maczków. Polnische Enklave in Norddeutschland

Die zuerst in Lwów, dann in Maczków unbenannte Stadt Haren, 1945.

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Die zuerst in Lwów, dann in Maczków unbenannte Stadt Haren, 1945.
Die zuerst in Lwów, dann in Maczków unbenannte Stadt Haren, 1945.

Gesundheitswesen


Die Besatzungsbehörden hatten den Polen schon im April 1945 das Harener Krankenhaus mit 100 Betten übergeben. In diesem Spital wurden fünf polnische Ärzte und sieben Krankenschwestern beschäftigt, während deutsche Nonnen auch Dienste als Krankenschwestern geleistet haben. 

Seinerzeit gab es viele schwer angeschlagene Menschen in der Stadt. Die jahrelange Lagerhaft, die sich als Leidenszeit mit Schwerstarbeit verband, war nicht folgenlos für die Gesundheit geblieben. Viele waren entkräftet und brauchten rasche ärztliche Hilfe oder ambulante Behandlungen. Viele litten unter Traumata. In den ersten Wochen der Freiheit kam es zu zahlreichen Todesfällen. 

Um den Ausbruch einer Epidemie zu verhindern, wurde besonderes Augenmerkt auf die Einhaltung der Hygiene gelegt (massenhafter Einsatz von DDT-Pulver). Außerdem wurden Pflichtimpfungen gegen Typhus, Masern und Diphterie eingeführt. Dabei gab es trotz anderslautender Gerichte keine Berichte über die Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten unter den DPs. Von September 1945 bis Februar 1946 wurden in dem Krankenhaus in Maczków 980 Patienten behandelt. Nur bei 16 wurde eine Geschlechtskrankheit diagnostiziert (bei einer Einwohnerzahl von insgesamt 4.800 Menschen).

 

Aufruf zur Rückkehr


Die neue Regierung in Polen tat alles dafür, um ihre infolge des Kriegs im Exil lebenden Landsleute zurückzuholen. Dabei erging sich ihre Agitation in politischer Indoktrination, um die polnischen Gemeinschaften, die sich im Westen gebildet haben, zu spalten. Die politische Situation in Polen, die Grenzverschiebungen und der damit verbundene Verlust von Häusern und Bleiben führten dazu, dass viele Polen diese Aufrufe mit großem Misstrauen aufgenommen haben, sodass sie erst zauderten, ihnen zu folgen und später ganz darauf verzichteten, in ihr Heimatland zurückzukehren. 

Nach der Anerkennung der Warschauer Regierung durch Großbritannien im Sommer 1945 haben die Westalliierten zunehmend Druck aufgebaut, um die polnischen Flüchtlinge zur Rückkehr in ihre Heimat zu bewegen, da ihre große Zahl sowohl politisch als auch ökonomisch problematisch wurde. Einerseits waren die Erwartungen in der verwüsteten Heimat bekannt und die Sehnsucht nach den Familien groß, andererseits fanden die kommunistische Regierung und die Politik des ehemaligen Premiers in der Exilregierung, Stanisław Mikołajczyk, der mittlerweile stellvertretende Ministerpräsident in Warschau war, keine breite Zustimmung. Gleichwohl hatten sich die Polen dieser neuen Politik gegenüber dem besetzten Deutschland zu beugen. In den Folgejahren haben daraufhin viele polnische Einwohner von Maczków die Chance genutzt, in andere Länder auszuwandern.