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Stefan Szczygieł. Das fotografische und filmische Werk

Dokumentarfotos der Installation von „Urban Panorama“ an der U-Bahnstation „Centrum“ in Warschau vor dem Palast für Kultur und Wissenschaft. Urban Panorama I und II, 2007/2008, 5x18m

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    ZEITFLUG - Hamburg, Video, 2008; 12:00 Min. Stefan Szczygieł. Courtesy: Claus Friede*Contemporary Art
  • ZEITFLUG - Warschau

    ZEITFLUG - Warschau, Video, 2009, 13:19 Min. Stefan Szczygieł. Courtesy: Claus Friede*Contemporary Art
Urban Panorama I, 2007/2008, 500 x 1800 cm
Dokumentarfotos der Installation von „Urban Panorama“ an der U-Bahnstation „Centrum“ in Warschau vor dem Palast für Kultur und Wissenschaft. Urban Panorama I und II, 2007/2008, 5x18m

Urban Spaces

Ab dem Jahr 2005 ändert Stefan Szczygieł sein thematisches Interesse und verlässt den Atelierraum. Sein Projekt Urban Spaces besteht aus groß- und mittelformatigen Architektur- und Stadtraumfotografien, die Gebäudekomplexe, urbane Räume und Verkehrs-, sprich Kommunikationsadern abbilden und in Beziehung setzen.
Im Gegensatz zu seinen Fotokünstlerkollegen aus der Düsseldorfer Becher-Klasse (Thomas Ruff, Andreas Gursky, Thomas Struth, Candida Höfer, u.a.), fotografiert Szczygieł Stadträume, Architektur, Baukörper und Außenfassaden keineswegs mit dokumentarischer Verve, vermeintlich neutral, menschenleer und distanziert, sondern immer im Hinblick auf die alltäglichen (Ab-) Nutzungen durch die Stadtbewohner, die die Räume durchqueren, in ihnen leben und arbeiten.

Das unterscheidet ihn auch von den fotografischen Stadtraumfotos des 19. und 20. Jahrhunderts. Zwar kennt Szczygieł die namhaften Dokumentarfotografen Eugène Atget (1857-1927), der um die vorletzte Jahrtausendwende die großen urbanen Veränderungen seines Lebensmittelpunkts Paris festhielt, sowie Berenice Abbott (1898-1991) mit der Dokumentation über die bauliche Erneuerung New Yorks in den 1930er- und 40er-Jahren, aber diese dienten ihm lediglich als Kontrast zur eigenen und zweckungebundeneren Auffassung urbaner Landschaftsfotografie. Stefan Szczygiełs Interesse ist im Vergleich zu den Dokumentaristen vor allem kultursoziologisch fokussiert. Er zeigt das Verhältnis von Gebrauchs- zu ästhetischen Werten auf und die sich durch (Ab-) Nutzung verändernden Zustände von Objekten und Räumen, bevor er schließlich seine Ergebnisse zur Diskussion stellt.

Neben den innerstädtischen Räumen wendet sich der Künstler ebenso motiviert Stadtrandgebieten und Parkanlagen, d.h. Arealen der Kurzerholung oder kontemplativen Besinnung der Städter zu. Durch die Kontrastierung der parkähnlichen Randgebiete zum städtischen, architektonisch-strukturierten Lebensraum im urbanen Kerngebiet entstehen unweigerlich Konvergenzpunkte und Fragestellungen. „Urbane Räume suchen keine reine, ‚unverletzte’ Natur, aber die Sehnsucht nach ihr schwingt auch beim Großstädter dennoch durchweg mit“, erklärt der Künstler etwa in einem Pressegespräch zu seiner ersten Ausstellung in Hamburg[11].

 

[11] Die Ausstellung von Stefan Szczygieł lief unter dem Titel Urban Spaces in der „Fabrik der Künste“ in Hamburg anlässlich des Hamburger Architektur Sommers 2009 (9. Juli bis 2. August 2009).